Und Nachts die Angst
junges Mädchen in Tanktop und knappen Shorts sprang heraus und hüpfte auf den Minimart zu. Duke musterte ihren strammen kleinen Hintern, bis er plötzlich bemerkte, dass ein weiterer Mann der Kleinen nachsah. Als das pubertierende Mädchen drinnen verschwunden war, fing der andere Dukes Blick auf und grinste.
Das war die Saat. In den nächsten Stunden, die Duke Richtung Heimat fuhr, keimte eine Idee, grub ihre Wurzeln in die Erde und erblühte zu einem wundervollen Gewächs. Und als er schließlich in seine Auffahrt bog, konnte er über die Perfektion seines Plans nur noch staunen.
In den folgenden Tagen arbeitete er mit Hingabe alle Schritte aus, die ihn zu den Mädchen und ihren Haltern führen würden. Zuerst kamen J. J. Orr und Hannah Creighton. Dann fand er Randy Vanderholt und Tilly Cavanaugh. Monate später arrangierte er alles Notwendige, damit Simon Pelt Abby Hill entführen konnte. Und nun wartet Fitzgerald begierig darauf, dass auch er endlich einen Auftrag bekommt.
In der Rückschau war es ein Fehler gewesen, Vanderholt zu vertrauen. Duke hatte sich eingeredet, dass ein Aufseher, der bereits in einem Haus mit Keller wohnte, ein Vorteil war. Aber Vanderholt hatte so getan, als gehörte ihm das Haus, und als der wahre Besitzer sich entschloss, die olle Bruchbude zu verscherbeln, war aus dem Umzug von einem Ort zum anderen eine verdammte Katastrophe geworden.
Aber nun ist die Sache mit Vander-Depp ja erledigt, und die anderen beiden Aufseher sind schlauer. Orr ist wegen Veruntreuung und Betrug verurteilt worden, keine einfachen Verbrechen. Außerdem hat es Jahre gedauert, bis man ihm auf die Schliche kam, was auf einen gewissen Verstand hindeutet. Und Simon Pelt hatte zumindest genug Hirn, einen Abschluss zu machen, bevor er sich wegen Drogenmissbrauchs hat einlochen lassen.
Schlauere Aufseher, dessen ist Duke sich sicher, bedeuten weniger Ärger. Die Burschen sehen Nachrichten und können zwischen den Zeilen lesen. Also dürfte kein weiteres Blutvergießen nötig sein.
Wenn etwas Gras über die Sache gewachsen ist, will Duke mit dem neuen Aufseher, Fitzgerald, die nächste Phase seines Plans in Angriff nehmen. Sobald er das richtige Opfer gefunden hat, wird er Fitzgerald anweisen, es als Ersatz für Tilly zu holen. Aber das nächste Mädchen sollte vielleicht nicht aus Jefferson County stammen, sondern aus Oregon. Oder Nevada. In Reno gibt es viele Ausreißerinnen.
Da Vanderholt eliminiert ist, kann er sich Zeit lassen. Und dank neuer Budgetkürzungen hat er demnächst sogar noch mehr freie Stunden für seine Hobbys zur Verfügung. Seine Arbeitszeit ist zusammengestrichen worden. Und während die Kollegen glauben, dass er in Reno sein Erbe verspielt, bleibt er schön zu Hause, weil er alles, was er braucht, in greifbarer Nähe hat. Verkleidung. Zusätzliche Autos. Falsche Ausweise.
Duke macht sich keine Sorgen. Natürlich passt er als Einzelgänger mit ganz eigenen Vorlieben, ein Weißer im mittleren Alter, bestens in das Bild des klassischen Gewaltverbrechers, aber das tun zahllose andere ebenfalls, und nicht wenige davon sind Kollegen.
Viele waren früher beim Militär. Nur wenige sind bessere Schützen als er.
Er grinst spöttisch. Duke versteht durchaus, warum manche Männer das Bedürfnis haben, sich der Armee oder einer paramilitärischen Gruppe anzuschließen, doch er persönlich hätte sich niemals längere Zeit unterordnen können – oder wollen. Also hatte er sich nach dem Tod seines Vaters selbst ausgebildet und viele, viele Jahre hart trainiert, noch bevor er überhaupt auf die Idee gekommen war, dass es großen Nutzen für ihn haben konnte, auf der Seite des Gesetzes zu arbeiten.
Duke ist ein disziplinierter Mensch, der sein Fitnesstraining ausgesprochen ernst nimmt. Und er trinkt nur selten.
Bier ist für die Fettsäcke. Wie seine Aufseher. Alle drei: Speck-Pelt, Orr-ca und sogar Vander-Fett. Wenn Duke etwas Alkoholisches trinken möchte, nimmt er sich einen edlen schottischen Whisky ohne Eis. Nur ein Glas, nicht mehr.
Okay, er raucht ein bis zwei Packungen am Tag, aber was soll’s? Noch ein kalkuliertes Risiko. Wenn er Krebs kriegt, dann wird er dazu stehen und sich eine Kugel in den Kopf jagen, was allemal besser ist, als sich durch die Krankheit oder eine Chemo bei lebendigem Leib auffressen zu lassen.
Doch vom Nikotin abgesehen, hat er keine schlechten Angewohnheiten, die Spuren hinterlassen. Die wenigen ausgewählten Laster sind gründlich durchdacht, weswegen die Hunde
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