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Und nie sollst du vergessen sein

Und nie sollst du vergessen sein

Titel: Und nie sollst du vergessen sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joerg Boehm
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jemand extrem geladen zu sein“, sagte Emma, die mittlerweile an ihn herangetreten war.
    â€žDas kannst du laut sagen. Mein PC muckt mal wieder und ich habe so einen PC-Heini angerufen, doch der spielt lieber ein endloses Internet-Rollenspiel, anstatt sich nach Nöggenschwiel zu bequemen und mir zu helfen. Ich sage nur: Servicewüste Deutschland.“
    â€žUnd was machst du jetzt?“
    â€žKeine Ahnung. Ich fahre später in die Redaktion und werde dann morgen früh bei einem anderen PC-Typen mein Glück versuchen.“
    â€žApropos Glück versuchen. Vielleicht kannst du mir ja weiterhelfen?“ fragte Emma, während sie vorsichtig den Anhänger aus ihrer Jackentasche zog.
    â€žIch habe dieses Medaillon gefunden, und soweit ich mittlerweile weiß, soll es einer Rosenkönigin gehört haben. Aber niemand kann mir sagen, welcher.“ Emma zeigte Thomas das Schmuckstück, das im Grau der Umgebung und in ihrer kleinen Hand alles andere als wertvoll aussah.
    â€žUnd du meinst, ich kann dir helfen?“ Thomas schaute Emma mit einem frechen Grinsen an und nahm den kleinen Rosenanhänger entgegen.
    â€žDu bist doch Lokalreporter, und die wissen doch meistens alles, oder?“, sagte Emma und lächelte erwartungsvoll zurück.
    â€žAber in diesem Fall…“ Thomas begutachtete das Medaillon, auf dem nur noch schwach eine Rose und zwei eingravierte Buchstaben zu sehen waren.
    â€žIch dachte immer, die sehen alle gleich aus.“
    â€žUnd die Buchstaben ‚C’ und ‚L’ sagen dir auch nichts?“
    â€žNein, leider. Ich müsste sowieso auch erst mal im Archiv nachschauen, wer alles bis heute zur Rosenkönigin gekürt wurde. Moment.“ Thomas griff in seine Jackentasche und zog sein Mobiltelefon heraus, das wild vibrierte.
    â€žAlbiez. Ja, genau, der PC hat sich einfach nicht mehr herunterfahren lassen.“ Während er seinem Gesprächspartner zuhörte, flüsterte er Emma zu: „Tschuldigung, aber das muss ich kurz klären. Bis später“, und ging zu seinem Wagen, der neben zwei anderen Autos vor dem Lädele geparkt war.
    Emma wusste nicht genau, woher dieses Gefühl kam, aber doch hatte sie immer noch eine gewisse Ahnung, dass dieses kleine Schmuckstück ihr etwas sagen wollte. Sie wusste nur noch nicht was.

achtundvierzig
    Die Nebelschleier, jungfräulich weiß und unbefleckt, zogen mit der einsetzenden Dämmerung so langsam ihr dunkles Nachtgewand an. Nur die Kirche thront über allem und streckt ihre hohe Spitze gen Himmel, als wollte sie Nacht und Nebel trotzen, dachte Emma. Sie wollte gerade die erste Stufe hinauf zum Kirchenschiff betreten, als sie beinahe mit René zusammengestoßen wäre.
    â€žOh. Hallo.“
    â€žHallo“, sagte er kühl.
    â€žHast du dich wieder beruhigt?“
    â€žJa. Ich bin zwar kein gläubiger Mensch. Aber sich einfach mal in eine Kirchenbank zu setzen und die Stille auf sich wirken zu lassen, hat wirklich etwas Beruhigendes. Und doch bereue ich kein Wort, das ich zu dir gesagt habe. Das musst du verstehen. Du kanntest Charlotte schließlich nicht wirklich gut. Aber wenn du sie gekannt hättest, dann würdest du mir sicher beipflichten.“
    Tja, es scheint, als habe ich Charlotte wirklich nicht gut gekannt, sinnierte Emma. Dabei hat sie mir immer das Gefühl vermittelt, dass sie keine Geheimnisse vor mir hat, sondern ein offener und ehrlicher Mensch ist, dem es wichtig ist, sich mit mir auszutauschen. Wie sehr man sich doch in einem Menschen täuschen kann, dachte Emma und seufzte.
    â€žUnd was machst du heute Abend“, fragte nun René, der die kleine Redepause dazu nutzte, das Thema zu wechseln, und Emma damit aus ihren Gedanken riss.
    â€žIch weiß es noch nicht. Eigentlich wollte ich heute früh ins Bett gehen. Ich habe seit gestern Abend furchtbare Migräne-Attacken und seit ein paar Tagen läuft mir auch ständig so unangenehm die Nase. Und da ich nächste Woche wieder arbeiten muss und ich dafür fit sein will, kuriere ich mich heute einfach mal aus.“ Und wie zur Bestätigung ihrer Worte wollte Emma ein Papiertaschentuch aus ihrer Jeans fischen. Da sie es nicht in ihrer Jeanshose fand, suchte sie in ihrer Anoraktasche. Als sie es endlich gefunden hatte, zog sie es so hastig heraus, dass neben dem Taschentuch auch das kleine Rosenmedaillon herunterfiel.
    Wie auf Kommando bückte sich René

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