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Und plötzlich gehörst du ihm...

Und plötzlich gehörst du ihm...

Titel: Und plötzlich gehörst du ihm... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merel von Groningen
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wirst ihn noch genauso stark vermissen, wenn du zurückkommst.
Vielleicht sogar noch viel mehr.«
    »Und wenn ich es trotzdem tue?
Was dann?«, fragte ich. Ich versuchte, genauso ruhig zu bleiben wie Piet, doch
in meiner Stimme war der Ärger zu hören.
    »Das ist ganz einfach. Ich kann
dich nicht daran hindern, schließlich bist du freiwillig hier. Aber wenn du
gehst, brauchst du nicht mehr zurückzukommen.«
    Der Ton, in dem er das sagte,
ließ keinen Zweifel. Er meinte es ernst. Irgendwo wusste ich, dass die eine
Woche länger keine Lösung sein würde, aber der Gedanke erschien mir einfach
traumhaft. Nur eine Woche. Ich wollte ja nicht ewig bei Mike bleiben.
    Piet wurde weggerufen, und ich
blieb alleine im Zimmer zurück. Lange starrte ich auf die Wand. Dann beschloss
ich, Mike sofort anzurufen, auch wenn ich nicht wusste, wie ich es ihm erklären
sollte, aber ich hatte eingesehen, dass es besser war, im Internat zu bleiben.
    »Hallo!«, meldete sich Mike.
    »Hallo, ich bin’s«, sagte ich.
    »Soll ich dich holen kommen?«
    »Lieber nicht. Ich darf nicht
mehr zurückkommen, wenn ich gehe.«
    »Lässt er dich nicht gehen?«,
fragte Mike böse.
    »Ja«, sagte ich etwas zu
schnell, »aber...«
    Ich schwieg. Auch auf der
anderen Seite blieb es still.
    »Mike?«, fragte ich. »Mike?«
Keine Antwort. Er hat einfach aufgelegt, dachte ich. Wie kann er das nur tun?
Ach, vielleicht ruft er gleich wieder an, wenn er es verarbeitet hat, beruhigte
ich mich schließlich selbst.
    Ich ging in mein Zimmer und
legte mich aufs Bett. Fünf Minuten später wurde an die Tür geklopft. »Ja, komm
rein!«, rief ich.
    Die Tür ging auf. Es war Piet.
    »Und? Was machst du?«, fragte
er, während er sich auf das Fußende des Bettes setzte.
    »Ich habe Mike angerufen und
ihm gesagt, dass ich nicht komme. Ich möchte wieder hierhin zurückkommen. Wenn meine
Abreise solche Konsequenzen hat, dann lasse ich es lieber.«
    Piet gab mir einen Klaps aufs
Bein. »Guter Entschluss! Sicher kein leichter Entschluss, aber der beste.«
    Er stand auf und verließ das
Zimmer.

 
     
     
    E in paar Stunden später lag ich
auf dem Bett und hörte Radio, als ich durch das Geräusch eines bremsenden Autos
vor dem Haus aufgeschreckt wurde. Ich schoss hoch und stellte die Musik leiser.
Ich hörte, dass die Haustür mit einem Ruck geöffnet wurde. Ich stand auf, um
vorsichtig zu gucken, was los war. Mein Gefühl sagte mir, dass etwas nicht
stimmte. Ich öffnete meine Tür einen kleinen Spalt weit und spähte hindurch.
    Mein Gott! Was ich sah, ließ
mir das Blut in die Wangen schießen. Mike und einer seiner Freunde standen im
Gang, Piet ihnen gegenüber. Ich öffnete die Tür etwas weiter, um zu sehen, was
genau sich abspielte. Die Freundin von Mikes Freund kam jetzt auch ins Haus.
Anscheinend hatte sie mich bemerkt, denn sie lief direkt auf mich zu.
    »Komm, pack deine Sachen!«,
sagte sie. »Dann können wir abhauen.«
    »Weshalb?«, fragte ich
überrascht. Ich wollte nicht mitkommen.
    Das plötzliche Gebrüll von
Mikes Freund schreckte uns auf. Wir drehten uns um und sahen, wie er mit einem
Staubsaugerrohr auf Piet losging. Er holte mit dem Rohr aus, weit hinter dem Rücken,
um möglichst kräftig zuschlagen zu können.
    Dazu kam es nicht. Piet
verpasste dem Angreifer mit beiden Händen einen Schlag an den Kopf. Dieser ging
in die Knie und fiel der Länge nach auf den Boden. Seine Freundin lief zu ihm,
um nachzuschauen, was mit ihm war. Sie kniete sich neben ihn und schrie: »Komm,
steh auf! Wir müssen weg! Das läuft hier völlig aus dem Ruder!«
    Aus dem Augenwinkel bemerkte
ich Mike. Ich drehte mich zu ihm um. Er stand mit dem Rücken zur Tür. Ich
schaute etwas genauer hin, und mir verschlug es den Atem. Mike hatte eine
Pistole auf Piet gerichtet.
    Nie zuvor hatte ich eine echte
Pistole gesehen, und jetzt richtete mein Freund so ein Ding auf den besten
Gruppenleiter, den man sich wünschen konnte.
    Mike musste den Schrecken in
meinem Gesicht gesehen haben. Er schrie: »Pack deine Sachen! Schnell, bevor die
Polizei hier vor der Tür steht!«
    Hals über Kopf stürzte ich in
mein Zimmer. So schnell wie möglich stopfte ich ein paar Sachen in eine Tasche.
Ich hatte eine Heidenangst, dass Mike wirklich schießen würde. Die Tränen
strömten mir über die Wangen. Das hatte ich nie gewollt! Ich schämte mich
furchtbar.
    Als ich in den Gang zurückkam,
sah ich, dass Mikes Freund wieder auf den Beinen war. Mike packte mich am Arm
und zog mich brutal nach

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