Und ploetzlich sind sie 13
früher lesen als Jungen. Jungen sind aggressiver und haben eine sehr gut entwickelte Grobmotorik. Mädchen sind feinmotorisch besser und verbal versierter.
Dann kommt die Pubertät. Die meisten Jungs holen nun verbal auf und überholen die Mädchen wahrscheinlich in Mathe. Allerdings werden mehr Jungen als Mädchen zu Schulabbrechern. Mädchen erleben den Beginn der Pubertät häufig wie einen Blitzschlag. Pubertierende Mädchen sind sehr verletzlich; bis zu 15 Prozent der weiblichen Teenager haben depressive Phasen. Die mittlere Zeit der Pubertät bringt noch mehr Herausforderungen. Mädchen entwickeln oft Essstörungen, während Jungen eher Probleme mit Drogen, Alkohol und Gewalt haben. Jungen neigen eher zu übermäßigem Trinken; in jüngsten Untersuchungen wird allerdings alarmierend darauf hingewiesen, dass auch der Alkoholkonsum von Mädchen besorgniserregend ansteigt. Selbstmordversuche sind häufiger bei Mädchen, aber tatsächliche Selbstmorde häufiger bei Jungen. Jungen wie Mädchen erleben einen enormen sozialen Anpassungsdruck unter Gleichaltrigen.
Kurz: Ob Sie einen pubertierenden Jungen oder ein pubertierendes Mädchen haben – Ihre Besorgnis ist begründet. Betrachten wir also beide Geschlechter einzeln, um zu sehen, wie Sie Ihren Teenagern helfen können, in den Strudeln dieser Lebensphase im Boot zu bleiben, ohne unterzugehen.
Jungen in der Pubertät verstehen
Schon das normale Jungenverhalten mag in der Pubertät problematisch erscheinen. Ihre grenzenlos scheinende Energie und das aggressive Verlangen, etwas zu erobern, kann sie in der Schule und zu Hause in alle möglichen Problemsituationen bringen. Jungen haben einen höheren Testosteronspiegel. Ein hoher Testosteronspiegel fördert das Entstehen bzw. die Steigerung von sexuellem Verlangen und generell Antrieb, Ausdauer und „Lebenslust“, außerdem aber auch dominante und aggressive Verhaltensweisen. Gleichzeitig ist ihr Serotoninspiegel, der Aggressivität und Impulsivität hemmt, niedriger. Die meisten Kinder mit ADS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) sind Jungen. Als unsere drei Jungen Teenager waren, kannten wir diesen Begriff noch nicht, aber wir erinnern uns lebhaft an ihre kurze Aufmerksamkeitsspanne und unendliche Energie!
Jeder Junge braucht gerade in dieser Phase eine starke Bindung an die Eltern – und wird sie doch wahrscheinlich bekämpfen. Infolge einer hohen Scheidungsrate und der zunehmenden Zahl alleinerziehender Mütter in unserer Gesellschaft wachsen viel zu viele Jungen ohne männliches Vorbild auf. Wie kann man also eine Beziehung zu seinem Teenager herstellen? Auf jede Art und Weise, die er zulässt! Wissenschaftliche Studien belegen: Der wichtigste Schutz gegen negative Verhaltensmuster wie Rauchen, Trinken und sogar Selbstmordversuche in der Pubertät ist eine starke Beziehung zu den Eltern. Die Selbstwahrnehmung Ihres Kindes wird sehr stark davon bestimmt, wie seiner Überzeugung nach Sie es sehen. Investieren Sie also vor allem Zeit, um die Beziehung zu Ihrem Sohn zu festigen und zu vertiefen. Es könnte sich leicht als seine „Lebensversicherung“ erweisen!
Was können Sie tun?
Hier sind einige Tipps für Eltern von Jungen in der Pubertät:
1. Helfen Sie dabei, Energie in konstruktive Aktivitäten zu investieren
. Hat Ihr Sohn sportliche Interessen? Engagieren Sie sich als Coach, als Chauffeur und unterstützen Sie die Interessen Ihrer Söhne. Wir haben Skilaufen und Tennis spielen gelernt. Engagieren Sie sich in den Bereichen, die Ihre Söhne interessieren.
2. Lernen Sie seine Freunde kennen
. Man kann einen Sohn am besten darin unterstützen, gute Freundschaften zu haben, indem man mit seinem Freundeskreis in Kontakt bleibt. Wir haben unsere Söhne immer ermutigt, ihre Freunde mit zu uns zu bringen. Wir mussten uns nie um gerauchtes „Gras“ sorgen, weil das Gras unserer Wiese der ganzen Nachbarschaft als Trainings-Fußballplatz diente.
3. Behalten Sie einen Sinn für Humor
. Wir kannten Eltern, die so lustig waren – bis sie Teenager hatten! Ein Freund, der viel mit Jugendlichen arbeitet, sagte uns: „Ich komme fantastisch mit Jugendlichen zurecht, solange es die Kinder anderer Eltern sind. Aber im Umgang mit meinem eigenen Sohn bin ich verkrampft!“ Kaufen Sie sich ein Witzebuch. Kleben Sie Cartoons an den Kühlschrank. Werden Sie lockerer! Stellen Sie sich in den ganz angespannten Situationen vor, Ihr Sohn gehöre zu einer anderen Familie. Das kann Dinge, die so bedrückend aussehen, in eine
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