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Und ploetzlich sind sie 13

Und ploetzlich sind sie 13

Titel: Und ploetzlich sind sie 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia und David Arp
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Körper beginnt, Rundungen auszubilden, sollen sie zaundürr sein. Wenn ihr Körper sich früh entwickelt, wird unsere Tochter zur Zielscheibe von sexistischen Witzen und Bemerkungen. Der Gruppendruck verstärkt den kulturellen Druck von Fernsehen, Kinofilmen, Magazinen, Werbung und Schule. Kein Wunder, dass sie oft mürrisch und verschlossen ist!
    Weibliche Jugendliche stehen heute unter einem enormen Erfolgsdruck und haben ein höheres Risiko als früher, depressiv, magersüchtig oder selbstmordgefährdet zu werden. Bis zu 20 Prozent der 10- bis 19-jährigen Mädchen erleben ernsthafte depressive Episoden. Selbstverletzendes Verhalten wie Ritzen, Cutten, Haare ausreißen u. a. zeigen bis zu 11 Prozent der Mädchen dieser Altersgruppe. Jugendliche Mädchen kämpfen mit Problemen wie Hass auf den eigenen Körper, exzessiven Diäten bis hin zur Magersucht und dem Gefühl, dass sie nie gut genug sind, was immer sie auch tun.
    Die Frühpubertät ist eine Zeit von körperlichen und psychologischen Veränderungen. Die Heranwachsenden sind in sich selbst versunken, die Akzeptanz der Gleichaltrigen ist extrem wichtig und die Suche danach, wer sie selbst sind, beansprucht all ihre Kräfte. Es ist eine Zeit, in der sich Mädchen auf sich selbst und ihr Inneres mit all seinen faszinierenden Veränderungen konzentrieren. Sie geben ihren Eltern die Schuld an ihrer Misere und bestehen gleichzeitig darauf, ihnen nicht mitzuteilen, was sie denken und fühlen. 5
    Stephen Hinshaw beschreibt die Situation von Mädchen im Teenageralter als eine dreifache Bindung oder Fessel (Triple Bind), die Teenager unter Erwartungen stellt, die sie unmöglich erfüllen können.
    Erstens sollen heranwachsende Mädchen in allem gut sein, worin Frauen herkömmlicherweise gut sind: gut aussehen, nett sein, einen Freund haben und zugleich kooperativ, mitfühlend und beziehungssicher sein.
    Die zweite Fessel für heutige Mädchen umfasst dann aber auch die Erwartung, dass sie auch gut sind in den traditionellen „Jungstugenden“: supersportlich sein, beste Schulleistungen erbringen, eine Eliteausbildung bekommen – und dabei in einen Minirock Größe 34 zu passen.
    Die dritte Fessel verlangt Konformität mit einem engen, starren und unrealistischen Maßstab für Äußerliches: Jede Frau – egal ob Politikerin, Sportprofi oder 13-jähriges Mädchen – muss dünn, attraktiv und sexy sein. 6
Was können Eltern tun?
    Wie können Sie als Eltern dieser Kultur entgegenwirken? Beginnen Sie damit, Verständnis für die Bedürfnisse Ihrer Tochter zu entwickeln. Mary Pipher schreibt dazu: „Obschon die Welt sich in den letzten drei Jahrzehnten drastisch verändert hat, haben sich die entwicklungsbedingten Bedürfnisse von Mädchen sehr wenig verändert. Wie ich damals brauchen auch Mädchen von heute liebevolle Eltern, gesunde Werte, brauchbare Informationen, Freunde, körperliche Sicherheit, Bewegungsfreiheit, Achtung vor ihrer Einzigartigkeit und Ermutigung, um sich zu leistungsfähigen Erwachsenen zu entwickeln.“ 7
    Diese Beobachtungen geben Eltern einen Hinweis, was ihre Töchter brauchen. Wie kann man diese Information in praktische Tipps für die Beziehung zu Ihrer Tochter umsetzen?
    1. Geben Sie bedingungslose Liebe
. Heranwachsende Mädchen brauchen reife erwachsene Eltern, die ihre Liebe und Akzeptanz nicht von der Leistung, Einstellung oder Laune der Tochter abhängig machen. Stellen Sie sich der Tatsache, dass
Sie
die Erwachsenen sind, und geben Sie bedingungslose Liebe. Eine Mutter sagte uns: „Für meine Tochter ist es nicht leicht, erwachsen zu werden. Deshalb gebe ich ihr jeden Morgen eine ganz neue Chance. Ich radiere alle Verletzungen von gestern aus und gebe ihr das Geschenk eines Neustarts.“
    2. Vergessen Sie nie: Dies ist eine vorübergehende Phase!
Die Pubertät ist zeitlich begrenzt. Auch wenn manche Experten heute sagen, dass manche Entwicklungen erst mit Mitte zwanzig abgeschlossen sind, es bleibt dabei: Auch die längste Pubertät geht vorüber. Eines Tages wird Ihre Tochter erwachsen sein. Trösten Sie sich mit dieser Tatsache, wenn Ihr Kaktus wieder einmal signalisiert: Komm mir bloß nicht zu nah! (Das Schlimmste sollte innerhalb von etwa zwei Jahren vorüber sein – auch wenn die Gehirnentwicklung erst Mitte zwanzig wieder zur Ruhe kommt.)
    3. Konzentrieren Sie sich auf die Beziehung
. Das ist das Hauptanliegen dieses Buches: Bauen Sie eine offene, ehrliche Beziehung zu Ihren pubertierenden Kindern auf. Scheuen Sie dafür

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