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Und ploetzlich sind sie 13

Und ploetzlich sind sie 13

Titel: Und ploetzlich sind sie 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia und David Arp
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stärkere Verknüpfungen schneller arbeiten, ist das Gehirn in diesem Zustand verhältnismäßig ineffizient. Durch den Gebrauch bilden sich stärkere und weniger starke Verknüpfungen heraus.
    • Je vielseitiger das Gehirn beansprucht wird, umso enger wird das Netz von Zellverknüpfungen.
    • Um wirklich starke und schnelle Verbindungen zu schaffen (die „Schnellstraßen“ des Gehirns), reicht es nicht aus, dass eine Verknüpfung möglichst oft genutzt wird. Es müssen auch Emotionen mit diesem Abruf verbunden sein (deshalb erinnern wir uns auch so gut an Erfahrungen, die unsere Emotionen sehr stark beteiligt haben).
    • Ungenutzte Verknüpfungen werden gekappt.
    Was folgt daraus?
    • In dieser Phase fällt es schwer, sich viele Dinge gleichzeitig zu merken. (Wenn Sie Ihrem Teenager mehrere Dinge sagen oder eine Reihe von Aufgaben geben wollen – schreiben Sie sie besser auf.)
    • Die Argumentation verläuft in dieser Phase nur geradlinig von A) nach B), nicht darüber hinaus. Teenagerlogik sagt etwa: Wenn ich A) zu dieser Party gehe, werde ich mich B) mit meinen Freunden gut amüsieren. Dass diese Party ohne jegliche erwachsene Verantwortungsperson stattfindet, dass der Druck, Alkohol zu trinken, evtl. auch Drogen zu nehmen, groß sein kann, wird nicht als Problem wahrgenommen. Ihre logische Denkstruktur kann noch nicht die Schlussfolgerung C) ziehen: Derartige Partys bergen das Risiko, eine Karriere in die Alkohol- oder Drogensucht zu beginnen.
    Sie als Eltern
    • sollten über diese Zusammenhänge Bescheid wissen. Evtl. informieren Sie auch Ihre Kinder darüber. Es gibt einem Kind viel Vertrauen, wenn die Eltern erklären, welche körperlichen Veränderungen bevorstehen. Der Teenager wird dann wissen, dass er aus dieser Phase auch wieder herauswachsen wird, und kann sie gelassener einschätzen.
    • müssen sich klarmachen, dass dies eine vorübergehende Phase in der Entwicklung Ihres Kindes ist. Das Ziel besteht darin, sie mit so wenig Schrammen wie möglich zu überstehen. Das meiste, was wir unseren Teenagern in dieser Zeit predigen, ist überflüssig. Sie wissen es schon. Wenn wir stattdessen mehr auf sie hören und sie mehr durch Fragen fordern, statt durch Antworten zu belehren, können wir sie positiv beeinflussen.
    • sollten sich erinnern: Die Grundüberzeugungen, die Sie Ihrem Kind vor der Pubertät mitgegeben haben, sind ja nicht verschwunden. Sie sind nur überlagert – und werden wieder hervorkommen, wenn das Gehirn diese Entwicklung abgeschlossen hat.
    • sollten in dieser Phase das „Kontrollzentrum“ Ihres Kindes sein – und zwar immer in der Haltung von Liebe und Respekt, im Gespräch und mit Spielraum für Verhandlungen. Die Gefahr besteht, dass Eltern durch zu viele Verbote die Entwicklung ihres Kindes behindern, statt nur riskantes Verhalten einzuschränken. Eine gute Beziehung ist hierfür die allerwichtigste Basis und das beste Instrument. Teenager brauchen eine Menge „Selbst“: Selbstvertrauen, Selbstsicherheit, Selbstannahme, damit sie lernen, sich selbst zu lieben.
    • sollten so viel positive Interaktion wie nur möglich mit Ihren Teenagern haben. Natürlich gibt es Kaktustage – Tage, an denen Ihr Kind Sie nicht an sich heranlassen wird. Schieben Sie das eher auf das Gehirn als auf Ihr Kind – und versuchen Sie es am nächsten Tag erneut. Die Ablehnung gilt nicht wirklich Ihnen und der Tag wird kommen, an dem Ihr Kind Ihnen dankbar ist, dass Sie die Verbindung nicht abgebrochen haben.
    • müssen klare Grenzen setzen, wenn Ihre Kinder andere oder sich selbst verletzen oder zerstören. Aber Sie müssen sehr viel Verständnis und Großmut aufbringen, wenn es um ihre emotionalen Explosionen und Stimmungsschwankungen geht. Nehmen Sie da nichts persönlich. Erklären Sie Ihrem Kind einfach, dass Sie es verstehen, wenn es ihm schwerfällt, Aggressionen zu beherrschen; aber erwarten Sie auch von Ihrem Teenager, dass er sich um ein immer reiferes und erwachseneres Verhalten bemüht (vgl. dazu auch Kapitel 9, Umgang mit Zorn).
    • sollten Ihr Kind zu möglichst vielfältigen Aktivitäten, auch sportlichen oder musikalischen, ermutigen. Beides, Sport und Musik, erfordert den Einsatz beider Gehirnhälften und dient so seiner besseren Ausbildung.
    Auf welches Ziel läuft diese Entwicklung zu?
    • Irgendwann hat Ihr Teenager die Fähigkeit erworben, auch hypothetisch denken zu können. Er wird in der Lage sein, klarer und rationaler zu denken (und manchmal fällt es unseren

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