Und ploetzlich sind sie 13
ganz neue Perspektive rücken. Kennen Sie die Geschichte von dem Mann, der seinen Nachbarn fragte, wie in aller Welt er es geschafft habe, so wohlerzogene Kinder zu haben? Der Mann antwortete: „Ach, wissen Sie, immer, wenn ich nicht weiter wusste, habe ich mich gefragt: Was würde ich mit ihnen tun, wenn sie Nachbars Kinder wären? Bei denen weiß man nämlich immer, was man tun würde!“
4. Drücken Sie Ärger angemessen aus
. Lernen Sie, Ihre negativen Gefühle auszudrücken, ohne Ihren Sohn zu attackieren oder sich zu verteidigen. Jungen (wie auch Männer) können das Adrenalin, das Ärger oder Zorn im Körper produziert, nicht so leicht abbauen. Am besten geht es, wenn sie körperlich aktiv sind. Lassen Sie Ihren Sohn diese Tatsache über seinen Körper wissen. Sagen Sie ihm: Wann immer die Emotionen ihn überwältigen, kann er sich zurückziehen, um zu joggen, kickboxen, skaten oder was auch immer ihm hilft, Adrenalin abzubauen. Später, wenn alle wieder einigermaßen ruhig sind, kann man sich mit der Sache auseinandersetzen.
5. Finden Sie angemessene Formen von Körperkontakt!
Auch Jungen brauchen Umarmungen. Sie werden es nicht zugeben, aber Jungen brauchen Zuwendung und sie brauchen Berührung. Vielleicht brauchen sie das eher in spielerischer Form – ein Klaps auf die Schulter, einmal durch die Haare wuscheln – oder durch Kräftemessen und Herumtollen u. Ä. Finden Sie angemessene Wege, mit Ihren Jungen in Berührung zu sein. Selbst ältere Teenager lieben es immer noch, mit dem Vater die Kräfte zu messen. Es begeistert sie, zu erleben, dass ihre Muskelkraft der des Vaters immer mehr gleichkommt (oder sie schließlich übertrifft!).
6. Schwimmen Sie mit dem Strom
. Seien Sie flexibel. Hören Sie zu, wenn Ihr Sohn reden will! Achten Sie auf offene Kommunikationsfenster – zum Beispiel unterwegs im Auto, bei einer Wanderung, beim gemeinsamen Sport oder wo immer Sie ungestört etwas miteinander tun oder erleben. Tun Sie, was immer Sie können, um in Verbindung zu bleiben.
Mädchen in der Pubertät verstehen
Falls Ihre Tochter, die immer so sanft, leicht zu lenken und kooperativ war, noch nicht von der Pubertät eingeholt wurde, könnten Sie versucht sein zu denken, dass Sie diesen Abschnitt hier nicht wirklich brauchen – doch überspringen Sie diesen Teil nicht! Die Veränderungen warten schon hinter der nächsten Ecke.
Auf einer Konferenz für Eltern von 12- und 13-Jährigen hatten wir kürzlich sehr wenig zu sagen. Es waren die Eltern, die das Gespräch führten. Eltern von präpubertierenden Kindern können es sich fast nicht vorstellen, dass ihre kleinen Lieblinge kurz davor sind, die Stromschnellen der Pubertät zu erreichen. Nicht
ihre
Kinder – und schon gar nicht ihre sonnigen kleinen Mädchen!
Birgit berichtete: „Vor Kurzem sprachen wir in der Elterngruppe über die Situation, in der ein Sohn den Wagen der Großeltern lädierte. Eine Mutter sagte spontan: ‚Solche Probleme kriegen wir nicht! Meine Tochter ist so freundlich und leicht zu lenken. Sie weiß, dass sich so etwas nicht gehört.‘ Ich sagte nur: Warten Sie’s ab. Pubertierende Mädchen können einen verrückt machen!“
Dann meldete sich ein Vater: „Ich weiß, wovon Sie sprechen. Drei Monate vor ihrem dreizehnten Geburtstag kam meine Tochter plötzlich als anderer Mensch nach Hause. Was war nur aus meiner lieben, kooperativen Tochter geworden? Plötzlich war sie ganz anders – jemand, den ich nicht kenne und nicht einmal mag! Wo ist das Mädchen, das sich für Bücher, Sport, Menschen, die Natur und das Leben interessierte? Jetzt sitzt sie nur noch vor dem Spiegel und ist besessen davon, ob sie auch perfekt aussieht. Wenn auch nur ein Haar nicht so liegt, wie es ihrer Vorstellung entspricht, ist das eine Katastrophe, die ihr den ganzen Tag ruiniert.“
Es ist offensichtlich: Sie ist im felsigen Land der Pubertät angekommen. Da ändert sich alles, und für Mädchen sind die Veränderungen, die sie erfahren, meist dramatischer als für Jungen. Der Körper verändert sich wahrnehmbarer, die Gefühle fahren Achterbahn und die Kommunikation mit den Eltern beschränkt sich oft auf Streiten.
Unrealistische Erwartungen
All die voraussehbaren körperlichen und emotionalen Veränderungen, die die Pubertät mit sich bringt, wären schon genug an Problempotenzial. Aber heute müssen Eltern sich auch noch mit den negativen Botschaften auseinandersetzen, die unsere Kultur jungen Mädchen eintrichtert. Gerade dann, wenn ihr
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