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Und ploetzlich sind sie 13

Und ploetzlich sind sie 13

Titel: Und ploetzlich sind sie 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia und David Arp
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in seiner Familie Bestätigung erfährt, hat eine gute Ausgangsposition, um zu lernen, wie man damit fertig wird.
    Wenn wir unsere heranwachsenden Kinder nicht aufbauen, wer wird es dann tun? Ihre Freunde? Wohl kaum; denn deren bevorzugter Sprachstil ist meist bestimmt von Sarkasmus, Cleverness und „coolem“ Getue.
    Wer lobt den Jugendlichen? Seine Lehrer? Es gibt ja tatsächlich Lehrer, die ihre Schüler ermutigen, fördern und loben, aber es gibt auch solche, die Stoff vermitteln, indem sie kritisieren. Vielleicht kennen Sie ja auch Bemerkungen wie diese:
    „Kannst du das nicht besser?“
    „Bist du begriffsstutzig?“
    „Deine Schrift sieht aus wie von einem Analphabeten.“
    „Wo hast du denn heute deinen Verstand gelassen? Eingefroren?“
    „Wie kommen deine Eltern bloß mit dir zurecht?“
    Machen wir uns das ganz klar: Wir sind diejenigen, die sich um einen manchmal wenig liebenswerten, oftmals unvernünftigen Teenager kümmern und ihn lieben können. Wir haben die Möglichkeit, einer der Menschen im Leben unseres Kindes zu sein, die es am stärksten bestätigen.
Mutmacher sein
    Was fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie über Lob und Anerkennung nachdenken? Wir alle kennen anerkennende Worte wie: „Er ist unser Pfiffiger“, „Du bist einfach genial“, „Du bist unser Sonnenschein“. Diese Art, Anerkennung auszudrücken, ist wie die Verleihung eines Titels. Und Titel kann man auch wieder verlieren. Nicht selten setzen sie ein Kind unter Druck, dass es die damit ausgesprochenen Erwartungen erfüllen muss. „Unser Pfiffiger“ kann bei einem Test versagen. „Unser Sonnenschein“ ist schlecht drauf. Wenn das Kind in dem Glauben lebt, dass die Liebe der Eltern darauf beruht, dass es seinem Titel gerecht wird, kann das die Beziehung und die Entwicklung des Kindes sehr negativ beeinflussen. Selbst wenn Eltern solche Äußerungen absolut ehrlich meinen, kann die Selbstwahrnehmung ihres Kindes das absolute Gegenteil besagen.
    Jugendliche durchlaufen eine entscheidende Phase der Identitätsentwicklung. Ständig stürzen sie von einem High ins nächste Down und umgekehrt. In dieser Phase fällt es schwer, zu glauben, was Eltern (oder Lehrer, Freunde usw.) über sie sagen. Aber Sie als Eltern können ein Mittel wählen, das es Ihrem Kind erleichtert, sich Ihrem positiven Urteil anzuschließen.
    Wie können Sie anerkennende Worte finden, die Ihr Kind auch annehmen kann? Indem Sie etwas objektiv Wahrnehmbares nennen und Ihre Reaktion darauf mitteilen. Ein Beispiel:
    Wenn Ihr Sohn etwa seine Haushaltspflichten besonders gut erledigt hat, könnten Sie sagen: „Perfekter Job! Du kannst das wirklich gut!“ Aber damit teilen Sie Ihre Interpretation seiner Leistung mit. Vielleicht hat Ihr Sohn überhaupt nicht den Eindruck, er könne etwas wirklich gut. Vielleicht hat er nur so viel Energie in die Sache gesteckt, weil er gerade irgendeinen Frust abreagieren musste. Dann kann er Ihr Lob gar nicht akzeptieren oder wird es im schlimmsten Fall als Manipulation verstehen.
    Sie könnten aber auch etwas sagen wie: „Die Garage ist so wunderbar aufgeräumt. Es macht mir Freude, sie einfach nur anzuschauen. Ein wirklich schönes Gefühl.“ Damit beschreiben Sie eine Wahrnehmung und welche Auswirkungen sie auf Sie hat. Dagegen kann Ihr Sohn nicht argumentieren. Er wird sich vielmehr selbst eine Interpretation der positiven Fakten zurechtlegen müssen, die Sie ihm zugeschrieben haben. Vielleicht schließt er aus Ihren Worten: „Ich kann wirklich gut Dinge ordnen“ oder „Ich kann meine Mutter glücklich machen“ oder „Es ist nicht egal, wenn ich etwas mache“ oder „Ich kann auch schlechte Stimmung zu etwas Positivem nutzen“. Wie immer seine Interpretation lautet, er wird sie eher in sein Selbstbild integrieren können, denn er hat sie selbst getroffen.
    Anerkennung, die ankommen soll, muss die folgenden Kriterien aufweisen:
    Wirksame Anerkennung ist aufrichtig
    Ein Lob, das ermutigen soll, geht aus von etwas objektiv Wahrnehmbarem und beschreibt die Gefühle, die durch diese Wahrnehmung entstehen (etwa: macht mich glücklich, ich bin (positiv) gespannt, fühle mich gut, geliebt, anerkannt, verwöhnt, macht mich stolz usw.) Schmeichelei oder manipulatives Lob dagegen sind unehrlich. Wenn Sie Ihrer Tochter sagen: „Ich habe mich gefreut, dass du mich im Haushalt so unterstützt“, während sie die ganze Woche nur herumgemault und Türen zugeknallt hat, wird sie Ihre Motive und Ihre Ehrlichkeit bezweifeln (mit

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