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gutem Grund). Und wenn Sie dann ein echtes Lob zu vergeben haben, wird sie Ihnen nicht glauben.
Bleiben Sie also ehrlich, wenn Sie Anerkennung aussprechen. „Ich freue mich, wie schön du dein Zimmer gestaltet hast. Es macht Spaß, das zu sehen.“
Wirksame Anerkennung sieht das Potenzial, nicht die Defizite
Goethe soll gesagt haben: „Behandle einen Menschen so, wie er ist, und er wird schlechter. Behandle ihn so, wie er sein könnte, und er wird besser.“
Was hat das mit Ihren Teenager-Kindern zu tun? Erinnern Sie sich an das Bild vom unfertigen Puzzle. Konzentrieren Sie sich auf die schon sichtbaren harmonischen Teile, nicht auf das, was noch fehlt. Wenn Ihr Kind ein wirklich verantwortliches Verhalten zeigt oder ein gutes Urteilsvermögen zum Ausdruck bringt, machen Sie ihm ein Kompliment. Z. B. so:
„Ich war wirklich beeindruckt, wie gut es dir gelungen ist, in dem Streit mit deinem Bruder vorhin sachlich zu bleiben. Ich glaube, du wirst einmal ein guter Verhandlungsführer.“
„Du hast dich heute so freundlich und fürsorglich um Frau Seibert gekümmert, es hat mir Freude gemacht, das zu sehen. Wenn du einmal Kinder hast, werden sie eine sehr fürsorgliche Mama haben.“
„Ich hatte heute so viel Spaß mit dir. Es ist einfach wunderbar für mich, deine Mutter zu sein.“
Wirksame Anerkennung ist konkret
Reden Sie über ein konkretes Ereignis, einen bestimmten Moment, einen deutlichen Eindruck oder eine Wahrnehmung. Verallgemeinerungen haben nämlich einen Fehler: Sie mögen
meistens
zutreffen, aber
manchmal
treffen sie eben
nicht
zu. Und Teenager mit all ihrer inneren Verunsicherung sind Meister darin, sich an dieses eine Mal zu erinnern, an dem sie nicht zutrafen.
Suchen Sie auch Gelegenheiten, Ihr Kind vor anderen zu loben – aber achten Sie gut darauf, dass das für Ihr Kind nicht peinlich wird. Sie könnten etwa sagen: „Gestern hat Julia mir so geholfen und eine fantastische Dekoration für unsere Gäste gezaubert. In der Beziehung kann ich wirklich von ihr lernen.“
Effektive Anerkennung braucht Worte
Wir können alle möglichen positiven Gedanken über unsere Kinder im Kopf haben – wenn wir sie nicht aussprechen, bleiben sie wirkungslos. Wie viel „Anerkennungsenergie“ haben Sie heute freigesetzt, indem Sie Ihr Kind gelobt haben?
Im vorigen Kapitel ging es schon einmal darum, wie wichtig es ist, sich auf das Positive zu konzentrieren. Bekämpfen Sie also die Neigung, am Negativen hängen zu bleiben. Um das zu lernen, ist es nie zu spät. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, Anerkennung und Positives in Worte zu fassen.
Forschungen haben ergeben, dass es ungefähr drei Wochen dauert, bis man eine neue Gewohnheit mehr oder weniger automatisch übernommen hat, und sechs Wochen, bis man sich dabei gut fühlt. Jemand, der immer nur nörgelt, wird nicht über Nacht zum Mutmacher. Aber das Gute an dieser Feststellung ist: Bis wir sterben, haben wir noch jede Menge Gelegenheit, unser Verhalten zu verändern und zu verbessern!
Fangen Sie an, indem Sie anfangen
Eine Elterngruppe, die darüber sprach, wie sie in ihren Familien wirkungsvoller Lob einsetzen könnten, musste sich eingestehen, dass ihnen die Angewohnheit, ihre Kinder zu ermutigen, völlig abging. Sie beschlossen, effektives Lob zu einer Gewohnheit zu machen und für den Anfang ihre Kinder in der ersten Woche fünfmal zu loben. Am Ende dieser ersten Woche berichtete eine Mutter: „Ich kam mir selbst ganz fremd vor, als ich mich selbst diese anerkennenden und ermutigenden Worte sagen hörte.“
Versuchen Sie es. Vielleicht kommen auch Sie sich zunächst fremd vor. Tun Sie es trotzdem. Anerkennung auszusprechen sollte uns zu einer täglichen Angewohnheit werden. Ermutigung lässt sich auf so viele verschiedene Weisen ausdrücken. Hier ein paar Ideen, die wir in unserer Familie probiert haben.
Akrostichon
Zu Ostern machte Claudia einmal für jeden unserer Jungen ein Plakat mit einer Aufstellung aller positiven Eigenschaften, für die wir dankbar waren. Auf neonfarbenen Karton klebten wir einen Ausdruck des Akrostichon. Dann erhielt das Ganze noch einen echten Rahmen. Es dauerte höchstens eine Stunde, dann waren drei gerahmte Anerkennungs-Plakate fertig. Die Arp-Sprösslinge schienen von dieser Idee begeistert und hängten sie sogar in ihren Zimmern auf, neben ihre Poster, Sportabzeichen und sonstigen Schätze.
Schreiben Sie den Namen Ihres Kindes und dann untereinander die Buchstaben von beispielsweise „Ostern“. Das
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