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Und ploetzlich sind sie 13

Und ploetzlich sind sie 13

Titel: Und ploetzlich sind sie 13
Autoren: Claudia und David Arp
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geworden, welchen Herausforderungen Jugendliche in dieser Welt widerstehen müssen. Vielleicht hat Sie diese Darstellung ernüchtert. Vielleicht, und das hoffen wir, hat sie Sie dazu ermutigt, sich auf die neuen Medien und ihren Platz im Leben Ihres Kindes einzulassen.
    Wie auch immer Sie über die technische Welt von heute denken – es gibt sie nun einmal. Und sie wird nicht wieder verschwinden, sondern allenfalls noch komplexer und differenzierter werden. Dieser Beitrag ist nicht dazu gedacht, Sie zu erschrecken. Ganz im Gegenteil – wir wollen Sie motivieren, der positive Link im Leben Ihrer Kinder zu sein, der die beste Online-Erfahrung, aber auch die beste reale Lebenserfahrung ermöglicht. Auch im Leben eines Jugendlichen haben Sie als Eltern noch immer einen entscheidenden Einfluss.
Depressionen und virtuelle Süchte verhindern
    Der Übergang von der Pubertät zum Erwachsenenleben ist nicht einfach. Manchmal ist er so richtig schwer! Besonders in diesen Zeiten besteht die Gefahr, dass Jugendliche in die virtuelle Welt von Fernsehen, Filmen, Chatrooms, Computergames und anderem fliehen, um sich den wirklichen Schwierigkeiten des Lebens nicht stellen zu müssen. Diese Gewohnheit kann allerdings zu Depressionen und Süchten führen – eine tragische Abwärtsspirale. Je depressiver der Jugendliche wird, desto mehr flieht er in die Ersatzbefriedigungen der virtuellen Welten. Doch je mehr Zeit er dort verbringt, desto mehr fürchtet er sich davor, im wirklichen Leben zu versagen, und flüchtet deshalb immer mehr in die Computersucht.
    Jugendliche, die zu viel Zeit vor ihren Computern verbringen, verändern ihre Wahrnehmung von Zeit, Raum, Gefühlen und auch des wirklichen Lebens. Auch ihre in Entwicklung befindliche Gehirnstruktur wird beeinflusst. Laut Studien ist die Gehirnregion, die den Daumen kontrolliert, bei heutigen Jugendlichen bis zu zehnmal größer als das in früheren Studien der Fall war (der Daumen wird vor allem zum Schreiben von SMS sehr intensiv verwendet). Da stellt sich doch die Frage, welche Bereiche des Hirns nicht ausreichend genutzt (und so entwickelt) werden, während das Hirn damit beschäftigt ist, die perfekte Daumenfunktion zu erarbeiten. Könnte es sein, dass so Teile des Gehirns „unterentwickelt“ bleiben, welche später für beruflichen Erfolg wichtig wären?
    Kinder und Jugendliche brauchen Sicherheit und Schutz. Damit sie sich sicher und geborgen fühlen können, entwickeln sie Strategien, um mit ihren Ängsten – die Sicherheit und Schutz ja infrage stellen – umzugehen. (Das tut übrigens auch jeder Erwachsene.) Wenn Computerspiele oder das Internet zur hauptsächlichen oder gar einzigen Problemlösungsstrategie werden, steigt die Gefahr einer Computersucht enorm.
    Jugendliche brauchen Eltern und Vorbilder, die ihnen zeigen, wie sie Probleme lösen und den Herausforderungen des Lebens, die jeden von uns treffen, begegnen können, ohne in eine Sucht zu fliehen (sei es nun eine Computer/Internetsucht oder eine der herkömmlicheren Suchtarten wie Rauchen, Trinken, Machtoder Arbeitssucht etc.). Leider finden viele Heranwachsende in ihrem Umfeld nicht mehr die Bedingungen, die sie für eine positive Entwicklung brauchen würden, wie zum Beispiel: klare Regeln, verständliche und verlässliche Strukturen, aufregende Entdeckungen und Abenteuer, schwierige Herausforderungen, hohe Erwartungen mit Anerkennung von wirklichem Einsatz und die Freiheit, Entscheidungen selbstständig zu treffen und die volle Verantwortung dafür übernehmen zu können – mit allen Konsequenzen. Es ist wichtig, dass diese Bedürfnisse von Jugendlichen nicht nur von der virtuellen Welt erfüllt werden.
    Wenn wir als Eltern diese Bedürfnisse vernachlässigen, die Beziehung nicht pflegen und den Jugendlichen gegenüber negativ werden, kann es leicht geschehen, dass unsere Kinder in die virtuelle Welt fliehen. Oft entwickeln sich Computersüchte in den kritischen späten Kindheits- und frühen Jugendjahren. Und ein starker auslösender Faktor dafür sind schwierige Beziehungen zu den Personen, die für das Kind verantwortlich sind. Jugendliche, die gute Beziehungen zu ihren Eltern, Freunden, Lehrern etc. haben, die fähig, offen, neugierig, kreativ und fröhlich sind, werden kaum je in eine Computersucht (oder irgendeine andere Sucht) verfallen.
    Was können Eltern also tun? Wir können darauf achten, offensichtliche Bedürfnisse unserer Teenager zu erkennen. Brauchen sie mehr Abenteuer, mehr Struktur, die
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