Und ploetzlich wieder Single
Absagen geplanter Treffen und Aktivitäten bei Paaren, die noch nicht zusammenlebten, weil einer von beiden oder beide die Weiterführung der Beziehung durch Worte oder Taten aufkündigten.
Die Trauer-, Wut- und Kampfphase wird gerade dann für Sie emotional sehr belastend sein, wenn Sie sich als Leidtragender und betrogenes Opfer der Situation fühlen. Sie glauben dann, keinen Einfluss auf die Entscheidung Ihres Partners nehmen zu können. Die dabei entstehenden Hilflosigkeitsgefühle führen im Hinblick auf die gegenwärtige Lebenssituation und den zukünftigen Lebensverlauf zu einer inneren Verunsicherung.
Die Auseinandersetzung mit der bevorstehenden oder schon erfolgten Trennung kann einen Schock auslösen. Die Gedanken kreisen fast ausschließlich um die Trennungssituation und die damit verbundenen Lebensveränderungen. Sie befinden sich in einer gefühlsmäßigen Notlage. Es ist, als ob die mit der Trennung verbundenen Konflikte wie mit einem Scheinwerfer grell beleuchtet würden. Ablenkungsmanöver funktionieren nicht mehr, früher gehegte Interessen erscheinen farblos, Hobbys liegen brach und lassen sich in diesem Zustand der psychischen Not nicht aktivieren. Das Thema Trennung bindet jetzt Ihre gesamte Aufmerksamkeit. In Gedanken beschäftigen Sie sich mit immer wiederkehrenden, gleichgearteten Fragen. Sie denken zum Beispiel darüber nach, was Sie hätten tun können, um die Trennung zu verhindern, und wie Sie ihn oder sie zur Einsicht bringen könnten, um es noch einmal miteinander zu versuchen. Vielleicht vertreten Sie in Ihren Gedankengängen auch den Standpunkt, »im
Recht zu sein«, und formulieren innerlich immer wieder die gleichen Anklagen und vorwurfsvollen Gedanken.
In dieser Phase sind die Gefühle besonders intensiv. Unabhängig von Ihrer Sichtweise und Ihrer Bewertung der Beziehungssituation gibt es kein Zurück mehr. Die Wunschvorstellung einer gut funktionierenden Partnerschaft mit Zukunft erscheint jetzt als Illusion. Bisher unterdrückte Gefühle drängen explosiv nach Entladung. Die Palette Ihrer Gefühlsäußerungen ist von Ängsten, Wut, Schuldgefühlen, Trauer und Verzweiflung gekennzeichnet. Sie befinden sich in einer emotionalen Krise. Ihre Stimmungen schwanken. Sie zeigen die Tendenz, Ihren Partner und die mit ihm erlebten schönen Momente zu idealisieren – und kurz darauf verwandelt sich der Partner, der Ihnen diese Verletzung zugefügt hat, in die widerwärtigste Person, der Sie jemals begegnet zu sein scheinen.
Erlauben Sie sich Ihre Launen! Sie kommen und gehen wieder. Jedes Gefühl, das Sie zulassen, ist für Sie auf dem Weg der Trennungsbewältigung und Verarbeitung hilfreich. Ihr liebender innerer Teil ist noch nicht bereit, den Partner loszulassen und sich mit dem Abschied auseinanderzusetzen, auch wenn Sie gleichzeitig wissen, keine andere innere Wahl zu haben.
WAHRHEIT
Das Aufgeben einer Beziehung ist ein schmerzlicher Prozess.
Die Trennungs- und Ablösungsphase
Sie setzen sich nun bewusst mit Ihrer konfliktreichen Beziehungsgeschichte auseinander und sind in der Lage, sowohl Ihren als auch den Anteil des Partners an dem Misslingen der Beziehung realistisch einzuschätzen. Die Ablösung erfolgt auf der emotionalen und gedanklichen Ebene. Es gibt Momente, in denen Sie befreit aufatmen können, weil Sie die Empfindung haben, dass die Trennung für Sie wie auch für Ihren Partner die richtige Entscheidung war. In wiederum anderen Momenten bemerken Sie, wie schmerzlich es ist, sich von einem Menschen, dem Sie sich einst sehr verbunden fühlten, zu lösen.
Es wird Ihnen bewusst, dass sowohl der Beginn einer Beziehung als auch deren Ende von intensiven Gefühlsreaktionen begleitet werden. Sie lernen, Ihre Stimmungsschwankungen zu akzeptieren, Sehnsüchte auszuhalten und neuen Gedanken Raum zu geben. Ihr Leben wird jetzt nicht mehr von fortwährenden Gedankenkreisläufen dominiert. Sie erleben in dieser Phase Fortschritte (sich wieder auf die eigene Lebensplanung einzustellen) und Rückschritte (den alten Fantasien und Träumen nachzuhängen und die Hoffnung zu nähren, dass es wieder so werden könnte, wie einst in Ihren besten Zeiten der Beziehung). Die Gedanken an das einst Positive und Schöne, wie zum Beispiel die gemeinsam erlebte Geburt Ihres Kindes, führen zu dem Wunsch nach Wiedervereinigung; die Bewusstmachung der nicht lösbaren Konflikte führt wieder zu einer Ablösung und Distanzierung. Sie bewegen sich zwischen diesen beiden Polen und benutzen häufig
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