Und ploetzlich wieder Single
Aktion angebracht wäre, und betreiben eine nicht funktionierende »Vogel-Strauß-Politik«.
Menschen, die in der Kindheit und im späteren Lebensverlauf die Erfahrung machten, durch Handeln wenig bewirken zu können, tendieren dazu, in Krisen- und Konfliktsituationen das genannte Reaktionsmuster einzusetzen.
Carola reagiert nicht auf die Anrufe Ihres Exfreundes, der ihr auf den Anrufbeantworter spricht und darum bittet, ihm Bescheid zu geben, ob wirklich alle Möbelstücke auf den Sperrmüll sollen. Sie erinnert sich sehr viel später daran, dass sich unter den Möbeln ein antiker Tisch, den sie als Erbstück von ihrer Großmutter erhalten hatte, befand.
Carolas passive Haltung führte dazu, dass sie ein Wertstück verlor, weil sie sich nicht um ihre eigenen Belange kümmerte.
Merkmale der Vogel-Strauß-Haltung
Gefühle :
Sich von Konflikten so belästigt fühlen, dass der Wunsch dominiert, unangenehme Empfindungen wegzuschieben.
Gedanken :
Es treten Fluchtgedanken auf, wie zum Beispiel: »Ich möchte mit der Situation nichts zu tun haben«, »Nichts wie weg hier«, »Soll er/sie doch den ersten Schritt tun«, »Ich kann mich sowieso nicht durchset zen« oder »Meine Meinung ändert nichts an der Situation«.
Verhalten:
Zur Vermeidung des Konflikts werden unterschied liche Verhaltensweisen eingesetzt, beispielsweise Be täubung mittels Medikamenten- oder Alkoholein nahme oder Herstellung einer räumlichen Distanz zum »Tatort« der Konfliktbeziehung, um sich »un sichtbar« zu machen und weiteren Klärungsversuchen auszuweichen .
FRAGEN ZUR SELBSTANALYSE
› Bei welchen konkreten Themen (zum Beispiel Fragen hinsichtlich Ihres Erziehungsstils, Klärung finanzieller Angelegenheiten, Auseinandersetzung über unterschiedliche Meinungen) treten Sie die Flucht an?
› Welche Gefühlsstimmungen können Sie in der gemeinsamen Auseinandersetzung schlecht aushalten? Handelt es sich hierbei um Verärgerung und Wut, um Trauer und Verzweiflung oder irgendein anderes Gefühl, vor dem Sie »davonlaufen«?
› Wie lange dauert Ihre Vermeidungsstrategie? Kehren Sie irgendwann wieder zu Ihrem Konfliktpartner zurück, um sich über Missverständnisse oder zu klärende Angelegenheiten auszutauschen, oder haben Sie das Konfliktfeld für einen längeren Zeitraum oder für immer verlassen?
WAHRHEIT
Konflikte sind Gelegenheiten, um Verantwortung für die eigenen Bedürfnisse zu übernehmen.
HEILENDER GEDANKE
Ich bin dazu bereit, mich für meine Interessen einzusetzen.
NÜTZLICHE ANREGUNGEN
› Denken Sie darüber nach, bei welchen Themen Sie Ihre Vermeidungsstrategie ablegen möchten. Sprechen Sie Ihre Absichten laut aus und hören Sie sich dabei zu.
› Entscheiden Sie sich, wann (an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit) und in welcher Umgebung Sie Ihrem Partner Ihre Gedanken und Wünsche mitteilen möchten.
› Sollte bei dieser Vorstellung Ihr Angstpegel ansteigen, so nehmen Sie sich vor, Ihre Wünsche vorher aufzuschreiben und die Notizen in die reale Situation mitzunehmen. Dies bewirkt im Allgemeinen ein Nachlassen von vorhandenen Ängsten.
› Fragen Sie sich im Vorfeld, wie lange Sie es wahrscheinlich aushalten können, sich dem konkreten Konflikt zu stellen. Begrenzen Sie vorab das Gespräch hinsichtlich der verfügbaren Zeit. Der Zeitrahmen sollte so bemessen sein, dass Sie den Dialog mit dem Partner auch aushalten können.
› Geben Sie sich aus Selbstschutzgründen die Erlaubnis, das Gespräch
auch vor Ablauf der mit sich selbst vereinbarten Zeit zu beenden und sich die »Flucht« zuzugestehen. Ein lebenslang praktiziertes Reaktionsmuster lässt sich meist erst durch wiederholtes Üben verändern. Erwarten Sie deshalb nicht zu schnell zu viel von sich!
Die Beschuldigungshaltung
Bei der Beschuldigungshaltung weisen Sie bei Konflikten die Schuld erst einmal den Umständen oder einer anderen Person zu. Stress im Sinne von belastend erlebten äußeren oder inneren Anforderungen führt bei Menschen, die zu diesem Reaktionsmuster neigen, dazu, dass der eigene Anteil nicht wahrgenommen wird.
In einer Trennungssituation wird die Schuld am Misslingen der Partnerschaft ausschließlich dem Partner gegeben. Die Vorstellung, dass nur der andere für die unerwünschte Lage verantwortlich sei, führt zu der Erwartung, dass dieser die Lage auch verändern solle. Als Schuldzuweiser tendieren Sie dazu, unangemessene Forderungen auszusprechen, den Partner für sein früheres und gegenwärtiges Verhalten zu kritisieren und Erwartungen an
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