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Und ploetzlich wieder Single

Und ploetzlich wieder Single

Titel: Und ploetzlich wieder Single Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina Kaestele
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meist automatisch und ohne darüber nachzudenken eingesetzt. Das Ausagieren der jeweiligen Haltung bewirkt zwar eine vorläufige Entlastung, da Sie mit den Sie bedrängenden Gefühlen in der Ihnen vertrauten Form umgehen, führt jedoch letztlich dazu, dass Sie in Ihrem Reaktions- und Verhaltensrepertoire festgelegt bleiben. Die Bewusstmachung von persönlich bevorzugten Haltungen öffnet Ihnen neue Türen: Sie entdecken Entscheidungsspielräume!

Die inneren Krafträuber Teil 1: Ihre Gedanken
    Die nun folgenden Ausführungen werden Ihnen zeigen, dass Ihre Gedanken besonderen Einfluss darauf haben, wie eine Trennungssituation verarbeitet und verkraftet wird.
    Ich möchte Sie zu einem kleinen Gedankenexperiment einladen: Stellen Sie sich vor, Ihr Partner hält Sie wie einen Sklaven in seinem Zimmer eingesperrt. Sie haben keinen Schlüssel und werden dort bis an Ihr Lebensende gefangen gehalten. Möglicherweise protestieren Sie erst lautstark dagegen oder erstellen einen Fluchtplan. Sollten Ihre Bemühungen, die Freiheit zu erlangen, nicht erfolgreich sein, werden Sie irgendwann resignieren.
    Wie fühlen Sie sich bei der Vorstellung des geschilderten Szenarios? Sicherlich erscheint Ihnen diese kleine Geschichte nicht realitätsgerecht, da Sie ein freier Mensch sind und sich frei bewegen können.
    In Ihrer äußeren Realität ist das sicherlich der Fall, doch Ihre innere Realität könnte so aussehen, dass Sie – gedanklich zumindest – Sklave Ihres Denkens im Trennungsprozess werden. Die Ablösung aus einer Partnerschaft, die unbefriedigend ist und in vieler Hinsicht nicht mehr Ihren Bedürfnissen entspricht, kann von konkret benennbaren Gedankengängen boykottiert werden.
    Einige der folgenden Denkmuster sind Ihnen vermutlich aus leidvoller Erfahrung gut bekannt.

    Die »Komm-zu-mir-zurück-Falle«
    Die Beschäftigung mit »Komm-zu-mir-zurück-Gedanken« führt dazu, dass Sie an der Beziehung festhalten und Ihre gesamten Bemühungen darauf ausrichten, den Partner zurückzugewinnen. Bei dem Wunsch, ihn zurückzuholen, spielen unterschiedliche Gefühle (zum Beispiel die Angst vor dem Alleinsein) und Gedanken (beispielsweise finanzieller Art) eine Rolle. Sie setzen alle die Ihnen zur Verfügung stehenden Strategien ein und missachten gleichzeitig die Entscheidung Ihres Partners, der Ihnen durch Worte und Taten signalisiert hat, dass der Wunsch nach Auflösung der gemeinsamen Beziehung ernst gemeint ist.
    Lisa schreibt ihrem Exfreund jeden Tag einen Liebesbrief, den sie vor seiner Wohnungstür mit einer Rose deponiert. Der Freund bat Lisa mehrmals, solcherlei Aktionen zu unterlassen, da für ihn die Beziehung beendet sei. Lisa lässt sich nicht beirren und macht weiter. Sie glaubt, durch ihr Tun seine Entscheidung beeinflussen und rückgängig machen zu können.
    Im genannten Beispiel ist Lisas Verhalten ein Versuch, ihren Partner zu manipulieren und die mit der Trennung verbundenen Gefühle, wie zum Beispiel Angst und Einsamkeit, wegzudrängen. Lisas Versöhnungsversuche weisen daraufhin, dass sie sich in der gegenwärtigen Phase der Beziehung Illusionen macht. Die Selbsttäuschung ist für sie möglicherweise besser auszuhalten als die mit der Trennung verbundene Verlustangst.
    Dem Wunsch, sich wieder mit dem Partner zu verbinden, können unterschiedliche Motive zugrunde liegen. Im Folgenden werden Beispiele für Gedankengänge genannt, die den »Komm-zu-mir-zurück-Wunsch« bestärken.

    Gedanken
Beispiele
Gedanken, die »Traumwelten« erhalten
»Es war so schön.«
»Wir hatten so eine gute Zeit miteinander.«
»Wir könnten noch so viel Schönes miteinander unternehmen.«
Gedanken, die Vorteile herausstellen
»Er / sie ist so intelligent und war finanziell immer großzügig.«
»Besser mit ihm, als allein noch einmal von vorn anzufangen.«
»Er/sie ist fleißig und zuverlässig und wird es weit bringen.«
»Er /sie hat gute Ideen. Wir könnten beruflich etwas miteinander aufbauen.«
Ihr persönlicher Gedanke

    Diese Art des Denkens führt zu einer Verklärung der gemeinsamen positiven Beziehungsvergangenheit. Sie bezieht sich nicht auf die Partnerschaft der Gegenwart. Der »Komm-zu-mir-zurück-Wunsch« ist einerseits von der Vergangenheit getragen (»Wir haben uns doch so gut verstanden!«) und wird andererseits durch die Vergegenwärtigung der Qualitäten des Partners aktiv gehalten. Sie erinnern sich dabei an die schönen Erlebnisse, wie zum Beispiel die ersten Rosen in der Zeit des Kennenlernens, die erste

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