Und ploetzlich wieder Single
bedürftiges Kleinkind. Möglicherweise erwarten Sie dann von anderen Aktionen, die Ihnen helfen könnten, sich von den unbefriedigenden Verstrickungen zu befreien.
In diesem Zusammenhang tendieren Sie dazu, bei anderen fortwährend über sich, Ihre Gefühle und die Umstände der Trennung zu sprechen, was dazu führen kann, dass sich Ihre Mitmenschen überfordert und ausgelaugt fühlen. Das Sprechen über die Situation bringt zwar vorübergehend Erleichterung und Entlastung, führt jedoch selten zu einer Lösung, wenn Sie sich als Opfer darstellen und eigene Handlungsmöglichkeiten weder überdenken noch wahrnehmen. Durch die psychische Anspannung können sich außerdem körperliche Beschwerden wie beispielsweise Kopfschmerzen, Magenschmerzen und Schlafstörungen einstellen.
Zu den Herausforderungen der nächsten Monate gehört die Selbstbefreiung! Verabschieden Sie das bedürftige Kind, das nicht handeln kann. Aktivieren Sie den »Inneren Erwachsenen«, der sich den Problemen des Alltags stellt, der nach Möglichkeiten
sucht, diese zu bewältigen und durch Handeln die Ablösung vom Partner leichter zu bewerkstelligen.
Die Rituale im praktischen Teil des Buches bieten Ihnen Anregungen, die Opferhaltung abzulegen.
Merkmale der Opferhaltung
Gefühle:
Das Auseinandergehen lässt Gefühle der existenziellen Bedrohung wach werden. Gefühle der Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung überfluten das Ich.
Gedanken:
Das Opfer empfindet sich als besonders benachteiligt und schiebt in Gedanken die Schuld sich selbst, anderen Personen oder den Umständen zu. Gedanken, die in diesem Zusammenhang häufiger auftreten, sind zum Beispiel: »Ich kann allein ohne ihn / sie nicht leben«, »Warum habe ich so viel Pech mit meiner Beziehung?«, »Anderen geht es so viel besser als mir«, »Ich bin kaputt gemacht worden« oder »Ich werde nie wieder eine Beziehung eingehen können«.
Verhalten:
Jammern, anderen stundenlang die persönliche Beziehungs- und Leidensgeschichte vortragen, sich in Situationen, in denen die Demonstration von Durchsetzungskraft angesagt ist, zurückziehen, die Rolle des Märtyrers spielen und dabei Chancen verpassen .
FRAGEN ZUR SELBSTANALYSE
› Neigen Sie dazu, anderen ausführlich von erlebten Kränkungen und Enttäuschungen zu berichten, wobei Sie sich als Opfer darstellen und Ihren eigenen Anteil an der Situation verdrängen?
› Verzichten Sie häufig auf die Durchsetzung persönlicher Bedürfnisse und Interessen?
› Sind Sie überwiegend in Kontakt mit leidvollen Erinnerungen der Vergangenheit? Verhindern Sie hierdurch möglicherweise die Entwicklung von Zukunftsperspektiven?
WAHRHEIT
Hilflosigkeit lässt sich in Handlung wandeln.
HEILENDER GEDANKE
Das Leben bietet ungeahnte Möglichkeiten.
NÜTZLICHE ANREGUNGEN
› Akzeptieren Sie das, was geschehen ist, und machen Sie sich bewusst, dass Sie durch hilfloses, selbstschädigendes Verhalten nichts ändern können.
› Entscheiden Sie sich dazu, anderen weniger über Ihre persönliche Leidensgeschichte zu erzählen. Unterhalten Sie sich mit diesen über Verhaltensmöglichkeiten, die darauf abzielen, Ihr zukünftiges Leben als Single in eine positive Richtung zu lenken.
Bestandsaufnahme: Welche Haltung entspricht Ihnen am meisten?
Denken Sie darüber nach, in welche der beschriebenen Grundhaltungen Sie sich momentan einordnen würden. Die genannten Haltungen sind nicht eindeutig voneinander abzugrenzen, sondern beeinflussen sich gegenseitig. So kann beispielsweise der Eindruck entstehen, Opfer der Situation zu sein, jedoch schlummert das Rumpelstilzchen in Ihnen, das nur darauf wartet, in bestimmten Situationen aktiv werden zu können und dafür zu sorgen, dass die bislang unterdrückte Wut sich explosionsartig äußert.
Die genannten Grundhaltungen sind Reaktionsmuster, die nicht nur in einer Trennungssituation, sondern auch in allen anderen Lebenssituationen eingesetzt werden. Wer sich zum Beispiel während einer Trennung über die Maßen hinaus selbst verurteilt, tendiert auch in anderen Situationen dazu, sich Fehlschläge nicht verzeihen zu können. Es handelt sich um Verhaltensmuster, die schon in der Kindheit gelernt wurden.
Die persönlichen Grundhaltungen sind Schutz- und Abwehrhaltungen, die im Umgang mit belastenden Lebenssituationen bewusst oder unbewusst eingesetzt werden, um entweder vorhandene Ängste zu vermindern, Spannungen abzubauen oder Schwierigkeiten erträglicher zu gestalten. Die jeweilige Grundhaltung wird dabei
Weitere Kostenlose Bücher