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Und Rache sollst du nehmen - Thriller

Und Rache sollst du nehmen - Thriller

Titel: Und Rache sollst du nehmen - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Robertson
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Gruppe? «
    »So um die acht.«
    Also um die vier, dachte ich bei mir, aber ich sagte es nicht laut. Ich konnte sie jetzt nicht als Lügnerin hinstellen, das hätte dem Gespräch die falsche Richtung gegeben.
    »Nicht schlecht. Gute Quote.«
    Es war nicht viel, aber es genügte. Schon fasste sie genug Mut, um mir ihren kompletten Tag und gleich noch den gestrigen zu schildern. Ich hörte zu und stellte ab und zu eine Frage.
    Wir unterhielten uns immer noch über ihre Kampagne, als das Essen aufgewärmt war. Vielleicht lag es an der kurzen Pause, als ich den Auflauf auftischte; jedenfalls schnitt sie in diesem Moment ein neues Thema an.
Das heißt, kein ganz neues Thema. Von ihrem Kreuzzug bis dorthin war es kein allzu weiter Sprung.
    »Wir haben heute über ihn gesprochen. Der Superintendent hat ihn gekannt. Er wusste alles über ihn, alles was passiert ist …«
    Ich unterbrach sie.
    »Also, haben sie dir endlich zugesagt, was du wolltest?«
    »Was?«
    »Die Stichproben im Umkreis von Schulen.«
    »Na ja, sie meinten, sie würden sich bei uns melden. Wieder mal. Weil sie zuerst mit den Schulen reden müssten. Genau, der Superintendent, der ihn gekannt hat, meinte …«
    »Wahrscheinlich müssen sie zuerst sichergehen, dass die Schulen mitziehen. Sonst kann es wohl nicht funktionieren. Oder was denkst du?«
    Entweder registrierte sie den Wink oder sie war einfach begeistert, sich ausführlich über die Problematik der Schulwegsicherheit auslassen zu können. Auf jeden Fall legte sie sofort los. Erst nach einer Viertelstunde erwähnte sie wieder den Killer. Genauer gesagt erwähnte sie Keith Imrie.
    »Ich hab den Typen schon immer gehasst, wegen diesem Artikel, den er geschrieben hatte.« Der Satz kam aus dem Nichts. »Aber mein Gott, ich hätte nie gedacht, dass er …« Ihre Stimme wurde immer leiser und verstummte.
    Ich konnte dieses Gespräch nicht führen. Nicht heute Abend. Ich musste die Stimmen fernhalten, das Thema wechseln.
    »Ja, die verdammten Zeitungen. Sind eh alles Lügner.
Hat sich dieser Typ vom Herald eigentlich mal wegen deinem Null-Promille-Projekt gemeldet?«
    Diesem Köder konnte sie nicht widerstehen, das wusste ich. Das war eine ihrer besonders fixen Ideen.
    »Nein. Ich muss ihn unbedingt nochmal anrufen, weil …«
    Endlich war es um sie geschehen. Natürlich war es ein billiger Trick, aber es ging nicht anders. Ich konnte nicht zulassen, dass sie noch tiefer in diese Spur geriet. Es nagte wieder in meinem Magen, und ich durfte dem Nagen keine weitere Nahrung geben. Ich wollte Ruhe. Ich wollte, dass es anders war als sonst.
    Also hörte ich zu und manövrierte sie vorsichtig durch unsere Unterhaltung. Ich hielt sie von allem fern, was einen von uns beiden aufregen könnte, und stemmte mich zugleich gegen den Drang, der mich von innen her auffraß. Ich redete mir ein, dass ich mich im Griff hatte. Die Sache war erledigt, zumindest so gut wie. Ein einziger Schritt fehlte noch, aber daran durfte ich jetzt nicht denken. Also reiß dich zusammen.
    Sie erzählte immer weiter, während ich die Teller in die Spülmaschine räumte. Ich musste erneut das Thema wechseln. Ihr Kreuzzug war das kleinere der beiden denkbaren Übel, aber früher oder später würde sie dadurch wieder auf Ogilvie oder Imrie kommen. Ich wollte einen tieferen Frieden, als wir mit den beiden jemals finden konnten.
    Deshalb klinkte ich mich an einer abwegigen Stelle ein und fing an, von unserem ersten Urlaub auf Korfu zu reden. Damals war sie bereits schwanger gewesen,
wovon wir jedoch keine Ahnung hatten. Wir hatten in einer mickrigen Ferienwohnung auf halber Höhe einer langen Schotterstraße gewohnt und damit aus unserer Sicht den Gipfel des Luxus erklommen. Sie erinnerte sich daran, wie wir ein Moped gemietet hatten, das ich kurz darauf mit ihr auf dem Rücksitz in den Sand gesetzt hatte. Hätten wir damals schon gewusst, dass sie mit Sarah schwanger war, wären wir niemals mit diesem Gefährt herumgekurvt. Aber es hatte nichts geschadet.
    Wir waren gemeinsam auf dem Marktplatz gesessen und hatten zugesehen, wie die Einheimischen in der brütenden Hitze Kricket spielten, während wir ein kühles Bier tranken und Händchen hielten. Einmal tanzten wir mitten in einer Taverne den Sirtaki, und ich legte eine erbärmlich schlechte Vorstellung hin.
    Sie musste lachen, als sie an meine tänzerische Leistung dachte. Und mit einem Mal sah ich sie ganz anders. Ich sah sie wie damals, vor langer Zeit. Ich sah das Mädchen, das ich im

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