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Und Rache sollst du nehmen - Thriller

Und Rache sollst du nehmen - Thriller

Titel: Und Rache sollst du nehmen - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Robertson
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angelegt, der ihm einfiel, und keiner war mit einem Namen rübergekommen. Kirkwood war nicht zufrieden.
    In den Zeitungen redeten sie von einem Serienmörder, von Zufallsmorden. Kirkwood war sich da nicht so sicher, und außerdem war es ihm egal. Er hatte halb Glasgow eingebläut, dass er wissen wollte, wer Tierney getötet hatte. Irgendwer musste schließlich eine Ahnung haben. Er hatte dafür gesorgt, dass die ganze Unterwelt davon sprach, die Geldwäscher und die mit allen Wassern Gewaschenen. Leute wie Ally McFarland, das Bildungsbürgertum der Schattenseite, verbreiteten die frohe Botschaft nach Alec Kirkwood an alle, die ein Ohr dafür hatten.

    Trotzdem hatte er noch immer nicht bekommen, was er wollte. Dachten die etwa, er meinte es nicht ernst? Konnten die so abgrundtief dumm sein? Offensichtlich musste er sich abermals beweisen, und das brachte ihn zur Weißglut. Diese Arschlöcher waren selbst schuld, wenn er ihnen zum tausendsten Mal demonstrieren musste, welchen Respekt man ihm schuldig war.
    Er hatte ihnen die angenehme und die unangenehme Tour angeboten, und sie hatten ihre Entscheidung getroffen. Sie ließen ihm keine andere Wahl, als sich auf seine alten Tage nochmal wie der Irre aufzuführen, der sich von der Asher Street hochgekämpft hatte. Dabei hatte er diesen Slum schon vor Jahren hinter sich gelassen und gelernt, dass man die Dinge auch anders regeln konnte. Aber sie mussten ihn immer wieder in die Gosse zerren. Na schön, an ihm sollte es nicht liegen.
    Ein Exempel musste statuiert werden, und Alec Kirkwood wusste auch schon den Richtigen dafür. Es gab da einen Typen namens Billy Hutton, der im Auftrag von Mick Docherty anderen Typen wehtat. Billy Hutton war eine gewalttätige Natur, die sich gerne in ihrem bisschen Ruhm sonnte. Dauernd wedelte er mit seinem Geld herum und riss das schamlose Maul auf. Ein Frauenheld, locker über eins neunzig, mit zurückgegeltem Haar und Muskeln aus dem Fitnessstudio. In seinen Augen war er ein echter Hingucker, und wie durch ein Wunder hatte seine Visage über die Jahre noch keinen einzigen Kratzer davongetragen.
    Das Fußvolk wechselte die Straßenseite, wenn es Hutton
kommen sah. Ihm wurde stets Platz gemacht, und darüber freute er sich von Herzen. Er hatte drei Kinder von drei Frauen, keine davon seine Angetraute. Wenn er nicht gerade einsaß – zweimal bisher – leistete er seinen Beitrag zur Auslastung der Krankenhäuser. Billy Hutton mochte seine Arbeit.
    Er gehörte zu den engsten Mitarbeitern Mick Dochertys. Der ein oder andere behauptete sogar, dass selbst Mick Angst vor ihm hätte. Eher unwahrscheinlich, aber Hutton gefiel die Vorstellung bestimmt.
    Mit Spud Tierneys Tod war es dasselbe. Einigen Gerüchten zufolge hatte Hutton Spud abgestochen, aber Kirkwood bezweifelte es. Eine Messerstecherei – das passte einfach nicht zu Hutton. Ein Baseballschläger vielleicht, ein Sturz von einem hohen Gebäude, oder einfach gute alte Faustschläge und Fußtritte, das schon eher. Aber keine Messerstecherei.
    Dennoch. Hutton wusste, was über ihn und Spud geflüstert wurde, doch er tat nichts dagegen. Ihm war klar, dass sein Name im Umlauf war, und er zog ihn trotz allem nicht aus dem Verkehr. Es war Teil des Spiels, dass man ab und zu Lorbeeren erntete, die einem nicht zustanden. Eine leicht verdiente Kerbe im Gewehrlauf, ein kleiner Schub für den guten Ruf.
    Die Kunst bestand jedoch darin, den richtigen Moment abzupassen. Den Schlaumeier zu spielen und die Leute in dem Glauben zu lassen, man hätte einen von Alec Kirkwoods Jungs abgemurkst, war pure Dummheit. Denn Kirky war immer noch äußerst unzufrieden. Er war überzeugt, dass man Tierney umgebracht hatte, um
ihn herauszufordern. Nur deshalb hatte man dem Kleinen den Finger abgeschnitten. Als Zeichen.
    Jedes Mal, wenn ich eines der Gerüchte erhaschte, die von Kirkwood gestreut wurden, zuckte ich zusammen. Diese Entwicklung entsprach ganz und gar nicht meinem Plan. Der hatte nicht das Geringste mit Alec Kirkwood zu tun.
    Doch das Gerede riss nicht ab. Kirky ließ ausrichten, dass er nicht einfach so die Segel streichen würde. Er würde nicht vergeben und vergessen, niemand würde damit durchkommen, ihn zu verarschen. Und wie es aussah, verdächtigte er Hutton genau dieses Verbrechens.
    Hutton wohnte gemeinsam mit seiner Frau in einem kleinen Sozialbau-Haus in Shettleston. Von außen war es ein typisches Sechziger-Jahre-Loch, aber drinnen erwartete einen die schickste Ausstattung, die man für

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