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Und Rache sollst du nehmen - Thriller

Und Rache sollst du nehmen - Thriller

Titel: Und Rache sollst du nehmen - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Robertson
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sicherlich wütend.«
    »Das erwähnten Sie bereits.«
    »Vielleicht so wütend, dass ich den Verantwortlichen töten würde.«
    »Sie tragen offenbar eine Menge Wut in sich. Vielleicht sollten Sie professionelle Hilfe in Betracht ziehen.«

    »Haben Sie Ogilvie mal den Tod gewünscht?«
    »Ja.«
    »Haben Sie ihn umgebracht?«
    »Nein.«
    »Haben Sie ihn umbringen lassen?«
    »Nein.«
    »Wissen Sie, wer ihn umgebracht hat?«
    »Nein. Detective Sergeant Narey, kann es sein, dass Sie mich gerade beschuldigt haben, ein Serienmörder zu sein? Der vier Menschen getötet hat?«
    »Haben Sie vier Menschen getötet?«
    »Nein.«
    »Dann bedaure ich die Unterstellung. Wie gesagt, wir müssen allen Möglichkeiten nachgehen. Wir müssen mit jeder Person sprechen, die mit einem der Opfer in Verbindung stand, ganz egal, ob sie mit den anderen in Verbindung stand oder nicht.«
    »Das verstehe ich.«
    »Kannten Sie denn eines der anderen Opfer?«
    »Nein.«
    »Auch nicht vom Hörensagen?«
    »Nein.«
    »Wir versuchen, ein Muster zu erkennen. Wir müssen herausfinden, ob es einen Zusammenhang zwischen den Opfern gibt, selbst wenn er auf den ersten Blick noch so abwegig wirkt.«
    »Wenn es einen Zusammenhang gibt, weiß ich nichts davon. Ogilvie war der Einzige, den ich gekannt habe. Von den anderen hatte ich noch nicht mal gehört. In der Zeitung stand, dass es Zufallsmorde waren.«

    »Dem Anschein nach, ja. Wahrscheinlich waren es tatsächlich Zufallsmorde, aber wir …«
    »Müssen eben allen Möglichkeiten nachgehen.«
    »Exakt.«
    »Ich fürchte, ich bin keine dieser Möglichkeiten. Ich kann Ihnen nicht helfen, DS Narey.«
    »Würden Sie mir denn helfen, wenn Sie könnten?«
    »Natürlich, was denken Sie denn? Ja, ich habe Ogilvie mal den Tod gewünscht. Und deshalb soll ich jetzt einen Wahnsinnigen decken, der ihn und drei andere Menschen auf dem Gewissen hat!?«
    »Es tut mir leid, wenn ich Ihnen etwas unterstellt habe.«
    »Mir auch.«
    »Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie uns eine DNA-Probe überlassen könnten. Reine Routine.«
    »Ach ja?«
    »Wir nehmen Proben von einer ganzen Reihe Personen. Dadurch können wir Sie aus den weiteren Ermittlungen ausschließen. Aber natürlich ist es absolut freiwillig.«
    »Selbstverständlich. Zwingen können Sie einen ja nicht, was?«
    Die üblichen Höflichkeitsfloskeln wurden ausgetauscht, danach ging sie, jedoch nicht ohne anzukündigen, dass sie wiederkommen würde, wenn meine Frau da wäre. Sie hinterließ ihre Nummer, mitsamt der Versicherung, sich bei mir zu melden, wenn es irgendetwas Neues gäbe. Mir war nicht ganz klar, ob ich diesen Satz als Versprechen oder als Warnung auffassen sollte.

    Ich schaute ihr nach, wie sie und DC Dawson den Weg hinunter zu ihrem Wagen liefen. Davor hielten zwei Kinder und der schwarze Labradormischling Wache, der seit ein paar Tagen wieder in der Gegend rumlungerte. Dawson setzte sich hinters Steuer, Narey ging rüber auf die Beifahrerseite. Bevor sie einstieg, warf sie einen letzten Blick zurück zum Haus, sah mich am Fenster stehen und lächelte.

24
    Jetzt redeten sie alle davon. Jeder Einzelne. Wallace Ogilvies Tod lag zwei Wochen zurück, und mittlerweile war jedem klar, was gespielt wurde. Ganz Glasgow wusste, dass es vier waren, gemordet von einer einzigen Hand. Ganz Schottland wusste es, ja ganz Großbritannien, und bald die ganze Welt.
    Kaum eine Menschenseele stieg in mein Taxi ein, ohne die Morde zu erwähnen. Ich musste mir jedes Mal verkneifen, meine Fahrgäste auf die Ironie der Situation aufmerksam zu machen. Sie plapperten immer noch über Wetter und Fußball und debattierten weiterhin über die schnellste Route zum Ziel ihrer Wahl, aber jetzt sprachen sie auch über ihn. Den Killer. Über mich. Sie nannten ihn den Ripper. Was für ein beschissener Name. Die Sache mit dem Ripper störte mich nicht so sehr, aber dieser Quatsch mit dem »Jock« ging mir wirklich auf den Senkel. Die Londoner Zeitungen und die Fernsehnachrichten waren ebenfalls auf den Zug aufgesprungen. Es nervte mich, wie sie mich mit ihrem höhnischen Grinsen »Jock« nannten. Als wäre ich irgendein hohler American-Football-Trottel.
    »Ein perverser Psychopath mit dem Spitznamen Jock the Ripper hat vier brutale Morde in Glasgow verübt.«
    Jedes Mal, wenn ich das Wort hörte, zog sich mir alles zusammen. Jock. Glücklicherweise benutzten es die
Leute in meinem Taxi kaum, wahrscheinlich hassten sie es nicht weniger als ich. Sie nannten mich einfach Mörder.

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