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Und Rache sollst du nehmen - Thriller

Und Rache sollst du nehmen - Thriller

Titel: Und Rache sollst du nehmen - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Robertson
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blickte sich um. Was glaubte er schon, hier zu finden? Eine Krücke, einen Arzt, einen Krankenwagen? Nun, er wollte eben helfen. Ein netter Kerl, dieser Brian.
    Ich hatte die Zeitung bereits aus der Tasche gezogen. Sie war eng eingerollt, ich rollte sie noch enger ein. Mag
sein, dass Brian es bemerkte, doch er machte sich keine Gedanken darüber. Er konnte ja nicht wissen, dass die Ausgabe bereits mehrere Wochen alt war.
    Jetzt kniete er sich vor mir hin und meinte, er würde mal einen Blick auf meinen Knöchel werfen.
    Er hörte gar nicht mehr auf zu reden. Irgendetwas über Hilfe, die er holen wollte, denn mit so was müsse man vorsichtig sein. Bei mir kam nichts davon an. Für mich waren das bloß Geräusche.
    Meine Augen waren auf ihn geheftet. Auf seinen Hals. Ich umschloss die Zeitung fest mit der Hand. Und dann noch fester.
    Mir war bewusst, dass ich schwer atmete. Aber das würde Brian sicherlich meinem angeblichen Sturz zuschreiben. Ich konnte nur hoffen, dass er meinen Herzschlag überhörte.
    Er rückte noch näher, er wollte mir aufhelfen. Sein Kopf verharrte direkt neben meinem. Es war beinahe so weit, aber ich durfte nichts überstürzen. Eine einzige Chance würde ich bekommen, mehr nicht. Wenn ich die vermasselte, war alles aus.
    Die Zeitung brannte zwischen meinen Fingern.
    Er legte die Hand auf meinen Knöchel und tastete ihn ab. Gleich würde er feststellen, dass das Gelenk nicht geschwollen war. Ich sah seinen verwirrten Blick. Gleich würde er Fragen stellen, gleich würden ihm die ersten Zweifel kommen.
    Ich wusste, dass es ebenso sehr auf Genauigkeit ankam wie auf Kraft. Ich würde so viel Kraft hineinlegen wie möglich, aber vor allem musste ich ihn dort treffen, wo
die Kehle schön weich war. Die entscheidende Rolle spielte dabei die Steifheit. Dadurch konnte es eine Zeitung locker mit einem Hammer aufnehmen. Auch in Sachen Tödlichkeit.
    Er hob gerade den Blick, um mir ins Gesicht zu blicken, als ich ihm die Zeitung in den Hals stach. Sie erwischte ihn voll, direkt am Kehlkopf. Das warf ihn um. Vorher hatte er verwirrt ausgesehen, jetzt wirkte er richtiggehend entgeistert. Seine Augen tränten, er griff sich an die Kehle, würgte und hustete.
    Ich stellte mich über ihn und hielt das eine Ende der Zeitung ein paar Zentimeter über seine Stirn. Dann, mit meinem Handballen als Hammer, hämmerte ich ihm die Papierrolle gegen den Schädel. Ein Ächzen, und er war bewusstlos.
    Für den nächsten Schritt war bereits alles vorbereitet. Eine Hand, die seit kurzem in einem Handschuh steckte, zwickte Brian in die Backen und ermutigte seinen Mund, sich zu öffnen.
    Vorsichtig zwängte ich das eine Ende der Zeitungsrolle in seinen Rachen. Ich fütterte sie ihm in langsamen, behutsamen Drehungen zu. Die ersten fünf, zehn, zwölf Zentimeter gingen ganz leicht. Jedenfalls für mich.
    Dann stieß ich hinten an der Kehle an. Die Zeitung wollte einfach nicht mehr. Bis ich wieder meine Hand zum Hammer umfunktionierte und kräftig zuschlug.
    Sie wollte schon wieder nicht, also schlug ich noch kräftiger zu. Sein Rachen erweiterte sich, es ging voran.
    Auf einmal öffneten sich seine Augen. Sie quollen hervor, sie versuchten verzweifelt, nach unten zu blicken,
um zu erkennen, was ihm da in den Mund getrieben wurde. Als müsste er den Eindringling nur identifizieren, und schon wäre er ihn los. Irrtum.
    Ich schob weiter.
    Sinclair zappelte mit den Armen wie ein Besoffener. Kraftlos, ziellos, ein erbärmliches Flattern. Er erstickte, langsam, aber unausweichlich. Es war ein faszinierender Anblick.
    Wasser trat ihm in die Augen, die Wangen röteten sich vor Anstrengung. Sein Nacken war geschwollen, die Muskeln angespannt.
    Dann entdeckte ich das Blut in seinen Augen. Erstaunlich. Er heulte tatsächlich Blut.
    Aber am bemerkenswertesten war sein Hals, wo man den Umriss der Zeitung erkennen konnte. Sie beulte die enge Hülle seiner Haut aus, als wollte sie daraus hervorbrechen.
    Wieder schlug ich oben auf die Papierrolle, ich drückte, ich zwang sie runter. Ich trichterte sie ihm buchstäblich ein.
    Im Grunde war es ein ganz einfacher, wenn auch eher unappetitlicher Vorgang.
    Er erstickte vor meinen Augen. Es lief absolut lautlos ab, bis auf ein kleines, jämmerliches Keuchen und einen Schrei, der ihm tief im Hals stecken blieb, schon bei der Geburt erdrosselt.
    Am Schluss zog ich die Zeitung wieder raus. In dieser Richtung ging es viel leichter. Das nasse Papier, voll Sabber, Blut und ein bisschen Kotze, glitschte

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