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Und Rache sollst du nehmen - Thriller

Und Rache sollst du nehmen - Thriller

Titel: Und Rache sollst du nehmen - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Robertson
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Nein, nein, nein! Echt nicht! Was? Nein!«
    »Hast du verdammt nochmal Billy Hutchison getötet? «
    »Nein, nein, wirklich nicht! Das ist nicht meine Art. Ich kann keiner Fliege was zuleide tun.«
    Frankie brutzelte Glasvegas zur Sicherheit ein viertes Mal, aber eigentlich glaubte er ihm bereits.
    Der Spieler brach in Tränen aus. »Ich hab doch niemanden umgebracht, ehrlich, noch nie! Seit der Schule hab ich immer nur eins drauf bekommen.«
    Frankie Grant nickte seinen beiden Kumpanen zu: Der war es nicht. »Wer hatte noch Schulden bei Billy? Gib uns einen Namen.«
    Bereitwillig rückte Glasvegas zwei Namen raus. Zwei weitere Sackgassen, denen sie nachjagen mussten. Im Gegenzug jagten sie ihm einen letzten Stromstoß durch den Körper, nur so zum Spaß. Und wegen seiner Mutter.
    Um Wallace Ogilvies Kontakte im Glasgower Rathaus kümmerten sich Davie Stewart und Kirkwood persönlich. Einer arbeitete in der Planungsabteilung, ein anderer war Stadtrat der Labour-Partei. Typen, deren Gunst man sich mit guten Weinen, Abendessen in teuren Restaurants und Nutzungsrechten an schicken Apartments erwerben konnte. Braune Umschläge voll gebrauchter Scheine waren viel zu achtziger Jahre.
    Der Planungsbeamte, ein höheres Tier namens McMartin, wollte nicht mitspielen, bis Davie Stewart
seine Katze aus dem Fenster der Penthouse-Wohnung in Finnieston warf. Noch als Stewart das Viech am Kragen packte und das Fenster aufriss, schien dieser McMartin zu denken, er wüsste, wie man mit bösen Jungs umzugehen hatte. Kein Problem, glaubte er, ich kenne diese Typen. Nur leider kannte er keine Typen wie Davie. Das Fenster wurde zugeschlagen, während die Katze fliegen lernte. Da sah McMartin endlich klar.
    Er sagte ihnen, wer mit Wallace Ogilvie Geschäfte gemacht hatte, offizielle wie inoffizielle. Und er erzählte ihnen von Leuten, die eine Abneigung gegen Ogilvie gehegt hatten. Eine interessante Entwicklung.
    Der Planungsbeamte bekam einen freundlichen Klaps auf den Hinterkopf und wurde ermahnt, zehn Minuten zu warten, bevor er nachschaute, ob seine Katze noch acht Leben übrig hatte.
    Der Name des Stadtrats wurde nicht in Umlauf gebracht, aber er gehörte zur alten Garde, ein Ex-Gewerkschaftler und Freund eines Freundes von Kirkwood. Dieser Mann hatte nichts dagegen, mit Bekannten von Gangstern zu sprechen, schließlich war er – unter anderem – dank ihnen dorthin gelangt, wo er heute war. Deshalb schaute Kirky auch höchstpersönlich bei ihm vorbei. Gewöhnliche Wald-und-Wiesen-Gauner hätte der Stadtrat weder respektiert noch besonders einschüchternd gefunden. Das war Chefsache, oder man konnte es gleich lassen.
    Der Stadtrat erklärte ihnen, über welche Kanäle man Aufträge an Land zog und wem welche durch die Lappen gegangen sein könnten. Er war nicht so naiv, ihnen
die ganze Wahrheit über das Geschäft zu erzählen, aber sie bekamen, was sie wollten: Namen, von Einzelpersonen wie von Firmen, und Hinweise auf Deals, die sich anders entwickelt hatten als geplant.
    Zwei der Namen stammten aus Kirkwoods Heimat, der anderen Stadt: zwei Männer, mit denen Wallace Ogilvie keinen direkten Umgang gepflegt hatte, Geschäftspartner seiner Geschäftspartner. Das war nichts Ungewöhnliches. Wenn man in einem Dorf wie Glasgow Geschäfte macht, hat man über ein paar Ecken immer mit Kriminellen zu tun, ob von der organisierten oder der desorganisierten Sorte.
    Diese Namen weckten Kirkwoods Interesse. Einer lautete Alan Devlin, Chef einer der größten Sicherheitsfirmen der Stadt. Vor kurzem hatte seine Firma im Auftrag von drei städtischen Bauunternehmen die Errichtung einiger neuer Wohnanlagen überwacht und dafür ordentlich Steuergelder eingestrichen. Kirkwood kannte Devlin gut. Er wusste, dass Alan nicht gezögert hätte, Ogilvie umzubringen, wenn der ihn übers Ohr gehauen oder auch nur schief angeschaut hätte. Aber den Typen zu Tode zu frieren, war nicht sein Stil – er hätte ihn köpfen oder unter einem Wohnblock verscharren lassen. Oder beides.
    Der andere Name lautete Mick Docherty. Wenn er nicht gerade Drogen vertickte oder sein großes Maul aufriss, schaffte Docherty gegen entsprechende Bezahlung billige Arbeitskräfte heran. Ausnahmslos Ausländer und Schwarzarbeiter, klar. Es hieß, Ogilvie hätte beim Bau einer Schule mitgemischt, und einer seiner Kontaktmänner
wäre für das Teeren der Zufahrten zuständig gewesen. Dem Stadtrat zufolge war dieser Mittelsmann eine derart zwielichtige Gestalt, dass er sich seine

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