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Und Rache sollst du nehmen - Thriller

Und Rache sollst du nehmen - Thriller

Titel: Und Rache sollst du nehmen - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Robertson
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Stewart hatte auf Allys Mailbox gesprochen: Reaper wollte den vierten Sieg einfahren. Ally platzte vor Freude. Nach dem Kampf würde Reaper nur noch einen Triumph brauchen, um Grand Champion zu werden. Ein magischer Moment.
    Eine dunkle Gestalt öffnete ihm die Tür zur Star Bar und nickte ihm zu. Ally lief die Treppe runter, in den Keller.
    Unten wartete Kirky. Nur Kirky, niemand sonst. Kirky stand regungslos da, ein Fuß ruhte auf Reapers Käfig. Kirky und Reaper, niemand sonst.
    Ally hatte Kirky Fragen gestellt. Viele Fragen. Er hatte sie gestellt, weil ich ihn dazu gedrängt hatte. Ich hatte ihn überredet, überlistet.
    Er hatte Kirky und seine Jungs über den Cutter ausgefragt. Ob sie denn irgendeine Idee hätten, wer es sein könnte, und so weiter. Er hatte bei allem nachgebohrt, was mit dem Fall zu tun hatte.
    Ally war nicht gerade das intelligenteste Werkzeug, dessen war ich mir bewusst. Gerade deswegen konnte
ich ihn ja so leicht davon überzeugen, dass ich mich brennend für die ganzen Zeitungsgeschichten um den Cutter interessierte. Außerdem schmierte ich ihm eimerweise Honig ums Maul, wann immer er mir Antworten brachte. Sein erstaunliches Insiderwissen beeindruckte mich ungemein, ich lechzte nach seinen Geschichten. Ich pumpte sein Ego auf, bis er es kaum noch erwarten konnte, mir immer wieder frische Neuigkeiten aufzutischen.
    Jedes Mal brachte ich ihn dazu, Kirky und seine Jungs weiter darüber auszuhorchen, was sie über den Cutter wussten und ob sie ihn bald erwischen würden. Und jedes Mal brachte ich Ally seinem Tod einen Schritt näher. Er fragte zu viel und stellte sich dabei alles andere als geschickt an. Kirky durchschaute, was hier gespielt wurde, und war nicht sehr erfreut. Deshalb hatte er Ally in seine Höhle gelockt, um ihn mit den Feinheiten von Reapers Kampfkünsten vertraut zu machen. Aus erster Hand.
    Ich schätze, am Anfang hat Ally noch rumgewitzelt. Vielleicht dachte er, er wäre ausnahmsweise mal zu früh dran oder hätte gar eine Sondereinladung bekommen. Aber bald muss er kapiert haben, dass er sich gewaltig irrte. Kirkys Blick war diesbezüglich sicher überaus beredt. Wahrscheinlich ließ Kirky ihn erst mal weiterquasseln, damit er ausplauderte, was er getan hatte. Nur leider hatte Ally nichts auszuplaudern. Er hatte nichts zu erzählen, das ihn hätte retten können.
    Als Nächstes stampfte Kirky wohl auf Reapers Käfig, um auf einen Schlag Allys Aufmerksamkeit zu erregen und den Hund zu reizen. So blöd war Ally auch wieder
nicht, dass ihm dieser Hinweis entgangen wäre. Ihm war klar, was Kirky ihm androhte. Aber dass er Spud Tierney und die anderen auf dem Gewissen hatte, konnte er natürlich trotzdem nicht behaupten. Und etwas anderes wollte Kirkwood nicht hören.
    Nun öffnete Kirky vielleicht den Käfig, hielt Reaper jedoch noch am Halsband. Deine letzte Chance, Ally.
    Nein. Keine Chance.
    Am Schluss musste Kirky einsehen, dass er keine andere Wahl hatte. Also ließ er den Hund los, und eine Viertelsekunde später stürzte sich das Biest auf Ally. Fünfundzwanzig Kilo reine Kampfkraft. Erstaunlich stark und beweglich, so ein Tier. Reaper flog auf Ally zu, riss ihn von den Beinen und schnappte nach seiner Kehle. Seine Kiefer schlossen sich um Allys Hals wie ein Schraubstock. Und zerfetzten ihn. Bestimmt hungerte Reaper nach Anerkennung durch sein Herrchen.
    Der Hund wollte gar nicht mehr aufhören, so sehr liebte er Big Kirky. Und Kirky liebte seinen Hund.
    Vielleicht wollte Kirky mal wieder eine Botschaft aussenden, vielleicht hatte er gehofft, Ally würde irgendwann damit rausrücken, warum er so viele Fragen gestellt hatte, vielleicht war es ihm schlichtweg scheißegal.
    Vielleicht war Reaper auch einfach eine Nummer zu groß, für Ally wie für Kirky, wenn er sich erst mal verbissen hatte. Man kann einen Pitbull nicht von seinem Opfer losreißen. Selbst wenn man den Baseballschläger nimmt und dem Viech eins überzieht, es lässt nicht los.
    So oder so ward Ally nie wieder gesehen. Natürlich sprach es sich herum, sonst brachte so eine Aktion nichts.
Der vierte Sieg, Reaper auf dem Weg zum Grand Champion. Von Ally McFarland wurde nicht mal ein Fetzchen gefunden. Und dabei würde es wahrscheinlich bleiben.
    Ich hatte ihn getötet. Genauso wie Carr, den alten Billy Hutchison, Tierney und Sinclair. Und Wallace Ogilvie.
    Bis zu dem Tag hatte ich keinen von ihnen bereut. Nicht mal wenn ich mich in den dunkelsten Momenten im Spiegel anblickte, nicht mal wenn die Dämonen

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