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Und raus bist du: Kriminalroman (German Edition)

Und raus bist du: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Und raus bist du: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Gerhardsen
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nicht mit ansehen, wie ihre Kinder starben.«
    Sandén blieb eine Weile schweigend sitzen und ließ Margareta Norlander verarbeiten, was er ihr gerade erzählt hatte. Ihre Hände lösten sich aus seinen, und sie streckte einen Arm über den Tisch nach einer Rolle Küchenpapier aus. Er kam ihr zuvor und riss ein Stück Papier los, um es ihr zu reichen.
    »Wie um alles in der Welt soll ich das den Kindern erklären?«, fragte sie sich, während sie sich die Wangen abtupfte.
    Die Außentür wurde geöffnet, und sie unternahm einen halbherzigen Versuch, von ihrem Stuhl aufzustehen. Sandén hielt sie mit einer Geste zurück, stand auf und fragte:
    »Sind das Eltern, die zum Abholen kommen?«
    Sie nickte.
    »Ich kümmere mich um sie«, sagte er. »Bleiben Sie ruhig hier sitzen. Ich werde sie bitten, eine Weile auf die Kinder aufzupassen. Ich muss mich noch ein bisschen mit Ihnen unterhalten.«
    Er verließ die Küche und trat in den Flur, wo die drei übrigen Kinder bereits eine regennasse Mutter in Empfang genommen hatten. Er zog seinen Polizeiausweis aus der Jackentasche und zeigte ihn der Mutter, die ihr eigenes Kind in den Armen hielt.
    »Tut mir leid, aber ich bin mit schlechten Nachrichten gekommen, darf ich Sie daher bitten, eine Weile hierzubleiben und auf die Kinder aufzupassen, die noch da sind? Margareta und ich sitzen in der Küche und reden miteinander, und es wäre schön, wenn wir dabei nicht gestört würden. Wie ist Ihr Name?«
    »Ich heiße Anna«, antwortete sie mit ernster Miene. »Anna Åkesson. Ich bin die Mutter von Isa hier.«
    »Gut, Anna«, sagte Sandén resolut und steckte den Ausweis in seine Tasche zurück. »Dann machen wir es so. Margareta wird sich dann bei Ihnen melden. Okay?«
    »Okay«, antwortete sie verblüfft, stellte aber keine Fragen.
    Sandén kehrte in die Küche zurück, wo Margareta Norlander immer noch genauso dasaß, wie er sie verlassen hatte. Sie weinte immer noch und starrte teilnahmslos an die Kühlschranktür. Er ließ sich wieder auf den Stuhl ihr gegenüber nieder.
    »Und Erik?«, fragte sie leise.
    »Erik?«, fragte Sandén zurück. »Wer ist Erik?«
    »Er hat ihr manchmal beim Bringen und Holen geholfen.«
    »Ich muss Sie bitten, mir alles über Erik zu erzählen, was Sie wissen«, sagte Sandén. »Kennen Sie seinen Nachnamen?«
    »Nein, danach habe ich ihn tatsächlich nie gefragt. Er ist ungefähr in meinem Alter. Wir haben nie so richtig erfahren, in welchem Verhältnis er zu Kate stand. Sie können natürlich ein Paar gewesen sein, und das ist im Grunde ja auch das Wahrscheinlichste, aber es gab nie irgendeine körperliche Nähe zwischen den beiden, jedenfalls nicht, wenn wir dabei waren. Er muss ja mindestens zwanzig Jahre älter gewesen sein als sie ... Er hat sich fantastisch um die Kinder gekümmert, und sie waren ganz verrückt nach ihm. Aber er ist nicht ihr Vater, soviel weiß ich.«
    »Sind Sie dem Vater jemals begegnet?«
    »Nein, er ist nie hier gewesen. Kate hat gesagt, dass sie geschieden seien.«
    »Sie lebten zumindest getrennt«, warf Sandén ein.
    »Ja, schon möglich. Haben Sie ihm schon ...?«
    »Ja, aber er hat ausgesagt, dass er Catherine und die Kinder schon lange nicht mehr gesehen habe. Von diesem Erik schien er nichts zu wissen. Wir sind sehr daran interessiert, in Kontakt mit ihm zu kommen.«
    Erneut wurde die Außentür geöffnet, und kurz darauf waren mehrere Erwachsenenstimmen aus dem Flur zu hören.
    »Vielleicht haben wir ja seine Telefonnummer im Büro«, sagte Margareta Norlander. »Die Eltern müssen eine Telefonnummer von jemandem hinterlassen, der zur Not an ihrer Stelle einspringen kann, wenn sie selbst nicht zu erreichen sind. Aber ich möchte nicht ...«
    Sie deutete in Richtung der Stimmen, und Sandén beruhigte sie:
    »Wir machen das später, wenn alle gegangen sind. Anna Åkesson kümmert sich da draußen so lange um alles. Sie müssen heute Abend vielleicht die Eltern und Ihre Kollegen anrufen ...«
    »Ja, natürlich.«
    Die Erzieherin brach erneut in Tränen aus.
    »Wer kann denn so etwas Schreckliches getan haben ...?«
    »Das wollte ich Sie fragen«, sagte Sandén. »Hier im Kindergarten kennen Sie die Familie vielleicht besser als alle anderen. Mit wem hatte Catherine Kontakt? Trafen die Kinder jemanden außerhalb des Kindergartens? Ich möchte alles wissen, was Sie mir über Catherine Larsson sagen können. Könnte sie Feinde gehabt haben?«
    »Sie war die Freundlichkeit in Person. Immer positiv und gut gelaunt. Und

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