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Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Titel: Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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wird sie eine großartige Verstärkung unseres Teams. Sie macht einen fleißigen Eindruck. Ich bin sicher, sie brennt darauf, sich in diesen Fall zu verbeißen. Aber sie muss vorsichtig sein. Fälle wie dieser sind immer peinlich für die Betroffenen, und meist fördern sie Überraschungen zu Tage.«
»Jede Wette«, sagte Meredith und grinste spitzbübisch, »dass der gute alte Jeremy Jenner alles andere als erbaut ist, wenn er hört, dass der Fall an eine Frau übertragen wurde.«
Markbys Grinsen war genauso wölfisch. »Der gute alte Jeremy, wie du ihn nennst, wird akzeptieren müssen, dass ich bestimme, wer an diesem Fall arbeitet, wenn ich die Zuständigkeit übernehme.«
    »Halt still!«, befahl Jess Campbell. »Du bewegst dich ständig!«
»Dann beeil dich! Das Licht wird immer schlechter.«
Die Kamera klickte, und zur gleichen Zeit explodierte der Blitz. »So, das war’s«, sagte Jess.
»Na endlich!« Der junge Mann kletterte vom Zauntritt und sah zu, wie sie die Kamera in ihren Rucksack packte und sich den Rucksack über die Schulter schlang. »Kriege ich einen Abzug?«, fragte er.
»Sicher. Ich schicke Mum und Dad auch einen.«
Die untergehende Sonne streifte ihre Köpfe und ließ ihr Haar im gleichen dunklen roten Feuer glühen. Sie hatten sich immer sehr ähnlich gesehen. Niemand stellte infrage, dass sie Zwillinge waren. »Wie ist es denn so, wenn man Zwilling ist?«, waren sie seit frühester Kindheit von den Leuten gefragt worden.
»Ich weiß nicht, wie es ist, keiner zu sein, deswegen kann ich es nicht sagen«, pflegte Jess zu antworten.
Doch manchmal war es auch eine schmerzliche Angelegenheit. Sie fielen in Gleichschritt, während sie über den ausgetrampelten Pfad zu der Stelle gingen, wo Jess’ Wagen geparkt stand.
»Ich bin froh, dass du ein paar Tage freimachen und herkommen konntest«, sagte sie. »Bevor du wieder weggehst.«
Die Worte hingen in der stillen Abendluft. In den Büschen zur Rechten raschelte es, und dann tauchte, fast vor ihren Füßen, ein Kaninchen auf und hüpfte flüchtend davon. Sie sahen ihm hinterher, bis der weiße Schwanz in einem Graben verschwand.
»Vor der Eroberung durch die Normannen gab es in England keine Kaninchen, wusstest du das?«, fragte Simon.
»Das klingt wie eine von diesen Feststellungen, die Leute während einer langweiligen Phase auf einer Dinnerparty von sich geben«, erwiderte sie. »Haben sich die Kaninchen vielleicht auf den Schiffen von William dem Eroberer versteckt?«
»Sie wurden hergebracht und gezüchtet, als Nahrung. Die normannischen Ritter liebten Kanincheneintopf. Es war ein Reicheleuteessen, und es gab empfindliche Strafen für den Diebstahl von Kaninchen.« Simon grinste. »Ich bin voll mit nutzlosen Informationen wie dieser.«
»Kann man nie wissen«, entgegnete seine Schwester. »Du weißt nicht, ob sie irgendwann mal nützlich sein könnte.«
»Bestimmt nicht, wenn man in einem schwülen Zelt sitzt, nach Stechmücken schlägt und sein Bestes gibt, heulende Babys zu impfen«, sagte er. Erneut senkte sich Schweigen herab.
»Ich will ja nicht sagen, dass ich wünschte, du würdest nicht weggehen«, begann Jess nach einer Weile. »Weil ich weiß, wie wichtig deine Arbeit ist und wie schwierig die Bedingungen sind. Ich sehe selbst schlimme Dinge in meinem Beruf bei der Polizei. Aber du siehst alles hundertmal schlimmer und häufiger, mit all den Flüchtlingen und all dem Elend.«
»Natürlich ist es nicht leicht«, räumte er ein. »Ich hoffe, dass es nie aufhört, mir schwer zu fallen. Aber zumindest im Moment habe ich keine Zeit, mir über meine Gefühle den Kopf zu zerbrechen. Nicht, wenn ich dort bin, meine ich. Ich habe zu viel zu tun, und alle paar Minuten gibt es Notfälle. Ständig muss man Entscheidungen treffen oder improvisieren. Ich hatte noch nie Zeit, mir zu wünschen, ich wäre woanders oder würde etwas anderes tun. Ich fühle mich im Gegenteil schuldig, wenn ich mir mal zwei Wochen freinehme. Aber es verschafft mir Gelegenheit, mit den Leuten hier zu reden und ihnen zu erklären, womit wir es zu tun haben.«
»Ich hab dich im Frühstücksfernsehen gesehen. Das war ein guter Auftritt.«
Er grinste ironisch. »Danke. Ich schätze, ich habe mehr Angst vor den Fernsehkameras als vor einer Bande Macheten schwingender so genannter Soldaten, die aus dem Unterholz hervorbrechen und verlangen, dass wir ihnen unsere Medikamente übergeben.«
Sie erschauerte. »Das ist eines der vielen Dinge, weswegen ich Angst um dich habe.«
»Hör

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