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Und trotzdem ist es Liebe

Und trotzdem ist es Liebe

Titel: Und trotzdem ist es Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Giffin
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dunkelhaarigen Italienerinnen, die sich regelmäßig die Oberlippe enthaaren. Sally war entsetzt und gedemütigt, und Michael war es auch, als er seinen Fehltritt erkannte. Ich erzähle Richard die Geschichte, und er lacht.
    «Gibt es Sally noch?», fragt er.
    «Nein. Sie hat sich kurz danach zurückgezogen. Ich vermute, sie war traumatisiert.»
    Richard nickt. «Wo waren wir stehengeblieben?»
    «Warum haben Sie nie geheiratet?»
    Nummer vier .
    «Wenn ich eine Frau kennenlerne, mit der ich lieber zusammen bin als mit mir allein», sagt er, «werde ich sie heiraten.»
    Ich lache und sage, das sei mehr oder weniger auch meine Philosophie gewesen, bis ich Ben kennengelernt hätte.
    «Und dann? Haben Sie erst geraume Zeit später festgestellt, dass Ihnen Ihre eigene Gesellschaft immer noch lieber war als seine?»
    Nummer fünf .
    «Das nicht gerade … Es waren nur … unüberbrückbare Differenzen.»
    Richard zögert, als überlege er, was er darauf sagen soll. Dann hält er inne und signalisiert Tad, dass er noch ein Glas Wein haben will.
    Ich erzähle es ihm einfach. «Ich wollte keine Kinder haben. Aber er.»
    Vielleicht sollte ich mir ein T-Shirt machen lassen. Die meisten Scheidungen lassen sich nicht so kurz und bündig zusammenfassen.
    «Hätten Sie das nicht klären sollen, bevor Sie geheiratet haben?», fragt Richard behutsam.
    «Das haben wir. Er ist von unserem Deal zurückgetreten. Jetzt will er welche. Oder wenigstens eins. Das ist eins mehr, als ich will.»
    «Mistkerl.»
    Ich muss lachen. Es hört sich gut an, wenn Richard Ben als Mistkerl bezeichnet.
    Tad kommt mit dem Wein für Richard. Da wären wir also, denke ich: Wir trinken mehr als ein Glas Wein zum Lunch und sprechen über meine Scheidung und sein Junggesellenleben. Und vielleicht denkt er das Gleiche wie ich, denn plötzlich sind die Schleusen offen, und die persönlichen Fragen kommen so schnell, dass ich sie nicht mehr zählen kann.
    Irgendwann sage ich: «Ich habe gehört, Sie und Hannigan hatten mich auf Ihrer Liste?»
    «Und ich höre, dass ich seit dreizehn Jahren auf Platz eins bei Ihnen stehe.»
    «Dieser Michael ist ein altes Klatschweib.»
    «Dann stimmt es also?»
    Mit klopfendem Herzen gebe ich zu, dass es stimmt.
    «Ich bin geehrt», sagt er.
    «Zu Recht.»
    Er beugt sich vor und klopft mit dem Finger an den Fuß meines Weinglases. «Glauben Sie mir, ich bin es.»
    Ich habe große Mühe, den Blick nicht abzuwenden, als ich mich ebenfalls vorbeuge und an sein Weinglas klopfe. «Ich auch.»
    Wir essen zu Ende, plaudern und lachen. Auf Tads vergnügten Vorschlag hin finden wir auch, dass eine Tasse Kaffee eine gute Idee ist. Als die Rechnung kommt, übernimmt Richard sie; das gehe auf Spesen, sagt er.
    «Weil wir so viel übers Geschäft gesprochen haben?»
    «Genau», sagt Richard.
    Ich lächle. Ich bin entspannt und aufgeregt zugleich – das Kennzeichen für ein gutes Date. Es wird mir zwar erst später klar – nachdem Richard und ich zum Verlag zurückspaziert sind und ich mich hingehockt habe, um ein überarbeitetes Manuskript zu lesen –, aber zum ersten Mal seit langem denke ich an einen anderen Mann als Ben.

Dreizehn
    Im Laufe der nächsten vier Arbeitstage wechseln Richard und ich ungefähr dreißig E-Mails am Tag. Es kommt alles als freundschaftliches Geflachse daher, aber der schiere Umfang der Korrespondenz lässt etwas anderes vermuten.
    Irgendwann kommt Michael in mein Zimmer und sieht, dass ich vor dem Computer sitze und lache. Er flitzt um meinen Schreibtisch herum und sieht auf einen Blick, dass meine In-Box angefüllt ist mit Richard Margos Namen. Mindestens zehnmal hintereinander steht er da in der Liste der Mails.
    «Erwischt», sagt er.
    «Wenn du meinst», sage ich, aber mein bescheuertes Grinsen verrät, dass er mich in der Tat erwischt hat.
    «Scheiße, was läuft hier?»
    Ich minimiere die In-Box und habe große Mühe, mein Gesicht von dem schuldbewussten Grinsen zu befreien, das immer noch an meinen Mundwinkeln zerrt.
    «Machst du’s etwa mit meinem Boss?»
    «Nein!», sage ich mit gespielter Empörung.
    Ding! Der Posteingang klingelt laut.
    «Ist das von ihm?», will Michael wissen.
    Ich kann nicht anders, ich muss nachsehen. Es ist von ihm. Michael späht mir über die Schulter und sieht es.
    «Heilige Scheiße! Du machst es mit meinem Boss!»
    «Hier macht niemand was mit niemandem», sage ich.
    Noch nicht .
    «Hey. Dürfte ich jetzt bitte allein sein?»
    Michael geht kopfschüttelnd hinaus, und

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