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Und ubrigens noch was

Titel: Und ubrigens noch was Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colfer Eoin
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Rächer der Entrechteten fast ebenso sehr wie einen Märtyrer.«
    Thor machte ein paar Flugvorbereitungsübungen und stretchte diverse Muskeln. »Ich hoffe, dass ich dieses Mal mehr Showelemente mit unterkriege, damit die Zuschauer ein bisschen mehr zu gucken haben. Ich möchte mehr wie Vater sein. Du weißt schon … mehr so göttlich. Ich glaube, ich fühle mich auch gerade göttlich.«
    Zaphod gab ihm einen Klaps auf den Oberschenkel. »Das ist wunderbar. Hier geht’s aber um Leben und Tod, also solltest du machen, dass du loskommst.«
    Thor erstarrte beim Stretchen der Achillessehne. »Machen, dass ich loskomme? Das klingt wie ein Befehl, Zaph. Götter nehmen von Sterblichen keine Befehle entgegen.«
    Zaphod war verletzt. »Ich würde dir niemals einen Befehl erteilen, Mächtiger. Würde mir im Traum nicht einfallen.
Was ich hier mache, ist Manipulationierung. Es ist nur zu deinem Besten.«
    ANMERKUNG Die Tatsache, dass Zaphod Beeblebrox jemanden manipulieren konnte, sagt viel über den Mangel an Selbstachtung beim Manipulierten aus. Besonders da Präsident Beeblebrox das Wort »manipulieren« erst im letzten Monat im Zuge des von ihm in eigener Verantwortung durchgeführten Weiterbildungsprogramms »Ein Wort pro Woche« nachgeschlagen hatte. Offenbar hatte er nur das Substantiv nachgeschlagen.
    Â 
    Thor kaute auf seiner Schnurrbartspitze herum. »Ist das …«
    Â»Das ist eine gute Sache, mein Großer. Positiv und respektvoll.«
    Â»Bist du sicher?«
    Â»Absolut, verdammt und zugezarkt.«
    Â»Also gut, Sterblicher. Ich werde diesen Planeten vor dem Bösen erretten.«
    Zaphod schlug in die Luft. »Hast du das gehört, Hillman? Das ist doch mal ein Soundbyte. Irgendjemand sollte das auf Video aufnehmen.«
    Thor wählte das Musi-O-Menü auf dem Hammerstiel und scrollte herunter bis zum Eintrag Let’s Get Hammered . Hymnische Powerakkorde hallten durch den Speisesaal.
    Â»Let’s get – You wanna get – Hammered!«, sang er aus vollem Hals, dann vollführte er einen Hochgeschwindigkeits-Senkrechtstart und hinterließ ein sternförmiges Loch in den energieabsorbierenden Kohlefaser-Dachplatten.
    Â»Viel Erfolg«, rief Zaphod seinem Klienten nach und überlegte, ob Thor den Unterschied zwischen fünfzehn und zwanzig Prozent kennen würde, dann überlegte er, ob er selbst die Differenz berechnen könnte. Left Brain würde sich darum kümmern müssen.
    Auch Hillman Hunter dachte an Geld.

    Â»Jaysus, Zaphod. Sprich mal mit deinem Mann. Die verdammten Platten sind teuer. Hätte er nicht durch die Tür gehen können? Die funktioniert wunderbar, und dieses behämmerte Brimborium hätte er dann draußen abziehen können, ohne irgendwelche Häuser zu beschädigen.«
    Zaphod legte seinen einen Kopf schräg. »Ach komm schon, Hillman. Er ist ein Gott. Götter haben ein Faible für große Gesten und Auftritte. Macht sich auch besser in der Heiligen Schrift, wenn mal jemand dazukommt, die zu schreiben.«
    Â»Mit einem Buch sollte man wohl ganz hübsche Auflagen drucken können«, sinnierte Hillman.
    Zaphod legte dem Iren einen Arm um die Schulter. »Ich kann dir die Exklusivrechte geben.«
    Hillman presste das Vertragswerk an seine Brust. »Das hast du bereits, mein Freund«, sagte er.
    Â 
    Thor spürte den Wind in den Haaren und die Fliegen zwischen den Zähnen.
    Â»Visier«, sagte er, und ein kleines blaues Kraftfeld fuhr knisternd aus dem Rand seines Helms herab.
    Das war es, was das Gottsein ausmachte: der Schwerkraft trotzen, die wallenden Haare, die kräftigen, muskulösen Beine. Lauter gute Dinge, die einem das Dasein als Gott bot. Darauf stand Thor. Vor allem auf das Fliegen und das Hämmern.
    Ich möchte auch geliebt werden, dachte er, fasste den Gedanken aber nicht in Worte.
    Früher konnte ein Gott sich einfach breitbeinig auf irgendeinen Gipfel stellen und irgendwelchen Mist in die Gegend brüllen, worauf die Sterblichen unter ihm das verzerrte Echo als göttliche Weisheiten interpretierten, die auf der Allgegenwart ihres Gottes basierten. In einer von Odins Lieblingsgeschichten an der langen Tafel erzählte er, wie er die Frau eines Sterblichen entführt und noch einen draufgesetzt
hatte, indem er den Mann mit der ihm eigenen Grobheit anbrüllte: Mann, fick dich doch selbst.
    Stellt euch vor, wie

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