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Und ubrigens noch was

Titel: Und ubrigens noch was Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colfer Eoin
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…«
    Â»Ein Gefolge, ja? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich in der Ausschreibung etwas von einem Gefolge geschrieben habe. Es ist nur eine Stelle zu vergeben.«
    Â»Aber eine Göttin meines Formats wird doch gewiss …«
    Hillman war wieder ganz der Alte und stürzte sich wie ein Hai auf die Blöße, die er erkannt hatte. »Eine Göttin Ihres Formats? In Ihrem letzten Job haben Sie nicht mehr viel gerissen. Soweit ich weiß, wurde der Planet von Hungersnöten geplagt, und die meisten Ernten, die eingefahren wurden, waren mit Pestiziden verseucht.«
    Â»Auf der Erde ist das ein wenig außer Kontrolle geraten«, gestand Gaia ein. »Aber es wird nicht wieder passieren.«
    Â»Ach, wirklich? Dann erklären Sie mir doch mal, wie Sie das verhindern wollen. Nehmen wir an, es käme zu einem Glaubenskrieg, weil plötzlich andere Götter in Mode kommen. Wie würden Sie darauf reagieren?«
    Gaia lächelte liebenswürdig. »Ich habe mich auch in der Vergangenheit mit solchen Problemen konfrontiert gesehen. Ich kann sehr streng sein, wenn die Situation dies erfordert.«
    Â»Könnten Sie das bitte etwas genauer ausführen?«
    Â»Ich weiß noch, wie Uranos den Zyklopen im Tartaros eingesperrt hatte, so dass er das Licht nicht sehen konnte. Das hat mir erhebliche Schmerzen bereitet, denn schließlich – aber das wissen Sie womöglich gar nicht – handelt es sich bei Tartaros im reflexologischen Sinne um meine Gedärme. Also habe ich aus Feuerstein eine große Sichel hergestellt, und als Uranos für seinen wöchentlichen lüsternen Gruß in meine Kammer eindrang, habe ich ihm von meinem Sohn Kronos
mit dieser Sichel sein bestes Stück abhacken lassen.« Gaia freute sich so sehr über diese Erinnerung, dass sie vor Aufregung in die Hände klatschte. »Ach, das war eine Nacht. Aber ich denke, damit habe ich Ihre Frage beantwortet. Hart, aber fair, ist mein Motto. Die Sichel habe ich noch irgendwo – man weiß ja nie, wozu ein paar Tropfen göttliches Blut noch gut sein können.«
    Hillman schlug ein Bein über das andere und empfand einen Phantomschmerz, von dem er inbrünstig hoffte, dass er ein Phantom bleiben würde.
    Auf den Lebenslauf schrieb er neben Gaias Namen vier Worte:
    Nur über meine Leiche.

Asgard
    Zaphod betrat eine Taverne der zertrümmerten Träume. Sie erinnerte ihn an die dunkelsten Höhlen, aus denen man ihn je rausgeschmissen hatte, und er fühlte sich sofort wie zu Hause.
    Der Laden ist ganz nach meinem Geschmack, dachte er. Sogar die Luft hier drinnen ist gefährlich.
    Und das war sie. Die Bazillen ballten sich zu kleinen farbigen Wölkchen zusammen, trieben so in der trüben Luft herum und versuchten verzweifelt, die verknöcherten Wikinger-Zombies und Halbgötter zu infizieren. Ausnahmsweise war Zaphod einmal froh darüber, dass Left Brain ihm, während er schlief, sämtliche Impfungen von A bis Z in den Körper gejagt hatte. LB hatte zumindest behauptet, dass es Impfungen gewesen waren.
    Ein Wölkchen summte um Zaphods Kopf und trällerte »Offene Schrunde, schwärende Wunde«. Der Geruch der antivitalen Substanzen in Zaphods Schweiß verjagte es jedoch.

    In einem Film hätten in diesem Moment alle Anwesenden in ihren Handlungen innegehalten, um den attraktiven Fremden zu betrachten, der den Raum betreten hatte. Die meisten Stammgäste in der Quelle des Urd waren allerdings so betrunken, dass sie kaum den Humpen auf dem Tisch vor sich erkannten, an einen prüfenden Blick für einen Neuankömmling war also gar nicht zu denken. Eine Säuferin rief zwar tatsächlich: »Herzlichen Glückwunsch, Herr Präsident!«, litt jedoch wahrscheinlich an Halluzinationen. Zaphod ging die drei Steinstufen hinab, die sich hinter der Tür befanden, dann musste er ein paar heftig qualmende Pfützen umkurven, bis er die Theke erreichte, die sich wie eine Klippe hoch über ihm auftürmte.
    Ein blasser reanimierter Wikinger-Barkeeper, der sich die letzten etwa zehn verbliebenen blonden Haare über die glänzende Glatze geklebt hatte, sah auf ihn herab. »Was kann ich für dich tun, Junior?«
    Â»Du kannst mir sagen, wo Thor ist«, antwortete Zaphod.
    Der Barkeeper pfiff durch ein Loch in seiner Wange. »Was hat so einer wie du mit Thor zu besprechen? Ich meine, du lebst doch, oder?«
    Â»Dann hat er wohl nicht

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