Und verfluche ihre Sünden
versuche nur, einen Bezug herzustellen, den Sie begreifen, Deputy. Wenn ich unseren jungen Officer hier mit den Weasley-Zwillingen vergleiche, würden Sie doch nicht begreifen, wovon ich rede.«
»Ich kannte mal ein Stripperpärchen, das sich die Beaver-Zwillinge nannte, aber von den Wieseln habe ich nie was gehört.«
»Harry Potter?«, fragte Kevin. »Das kennt doch jeder.«
MacAuley schnitt eine Grimasse. »Kinderbücher.«
»Mir gefallen sie.« McCrea drehte den Hahn auf. »Als der letzte Band rauskam, hab ich ihn noch vor meinem Sohn gelesen.«
»Erwachsene, die Kinderbücher lesen«, sagte MacAuley voller Abscheu. »Kein Wunder, dass wir Männer aus Mexiko importieren, die unsere Arbeit für uns tun. Wir werden alle zu blöd, um den Stiel eines Hammers vom Kopf zu unterscheiden.« Er streckte die Hand nach dem Türgriff des Männerwaschraums aus und wurde gegen die Wand gedrückt, als Noble Entwhistle sie von der anderen Seite aufschob. Kevin, der gerade kontrollierte, ob zwischen seinen Zähnen Reste vom Frühstück steckten, grinste.
»Der Chief lässt fragen, wo, zum Teufel, alle stecken«, verkündete Noble.
McCrea drehte den Hahn ab und trocknete sich die Hände. »Wenn du die Tür freigibst, wäre Lyle vielleicht in der Lage, rauszugehen.«
Noble schob seine schrankähnliche Gestalt durch die Tür. »’tschuldigung, Deputy.«
Kevin und McCrea kicherten, als MacAuley und Entwhistle einander in der Tür umtanzten. Schließlich quetschte sich der Deputy Chief an Noble vorbei und verschwand im Flur. Flüche untermalten seinen Abgang.
»Was macht ihr denn so lange hier?«, fragte Noble. »Ihr kennt doch den Spruch: Mehr als dreimal schütteln heißt an sich rumspielen.«
»Nee. Wir geben Kevin ein paar Schönheitstipps. Siehst viel besser aus, seit du dir die Fusseln vom Kinn rasiert hast, Kevin.«
»Das war ein Ziegenbärtchen«, murmelte Kevin. Und ein echt gutes, aber leider hatte der Chef ihn letzte Woche im Mannschaftsraum angestarrt und geknurrt: »Keine Bärte. Rasier dich.«
Noble verdrehte die Augen. »Ich hab einen Tipp für euch. Kommt nicht zu spät. Wenn der Chief sie ignorieren kann« – er wies mit dem Kopf zum Flur, wo die ehemalige Besuchertoilette zum Frauenwaschraum umfunktioniert worden war –, »ist es ihm mit tödlicher Sicherheit egal, wie hübsch ihr seid.«
Kevin konnte im Spiegel beobachten, wie er errötete. Alle zogen ihn mit seinen Sommersprossen auf, aber ihn störten sie nicht. Die leuchtenden Flecken seiner Jugend waren fast verblichen, übrig geblieben waren nur ein paar Sprenkel auf Nase und Wangenknochen. Aber bei Gott, er hasste seine blasse Haut! Sie war wie ein verdammtes Stimmungsbarometer.
»Wir kommen sofort«, sagte McCrea. Noble grunzte und trollte sich zurück in den Flur. Nachdem sich die Tür geschlossen hatte, meinte McCrea: »Ich habe auch einen Tipp für dich, Kev.« Sein Tonfall war leicht, aber ernst. »Nicht neu, aber gut. Man scheißt nicht dort, wo man isst.«
Kevin senkte den Blick auf das Waschbecken. »Was willst du damit sagen?«
McCrea seufzte. »Kevin, dir war es immer vollkommen egal, wie du aussiehst, bis letzte Woche Hadley Knox angefangen hat, an den Besprechungen teilzunehmen. Ich gebe ja zu, dass sie eine heiße Braut ist. Aber in diesen Gewässern willst du mit Sicherheit nicht fischen. So viel solltest du meiner Meinung aus allem, was zwischen dem Chief und MacAuley vorgefallen ist, gelernt haben.«
»Das war was ganz anderes«, widersprach Kevin. »MacAuley« – er senkte unbewusst die Stimme – »hat die Frau vom Chief gebumst. Ich würde nie was mit einer verheirateten Frau anfangen.«
»Es geht nicht um verheiratet oder ledig. Es geht darum, dass man niemanden anbaggert, den man jeden Tag bei der Arbeit sieht.«
»Ich baggere niemanden …«
McCrea hob die Hände. »Ich will es gar nicht wissen. Denk einfach über das nach, was ich gesagt habe, okay?«
Die Tür sprang auf. »Wartet ihr zwei auf eine schriftliche Einladung?«, erkundigte sich MacAuley.
Sie folgten dem Deputy Chief hinaus, Kevin wie immer als Schlusslicht. Er richtete den Blick fest auf MacAuleys struppigen Hinterkopf, bis er seinen üblichen Platz im Mannschaftsraum eingenommen hatte, einem unübersichtlichen Raum, der zwanzig Jahre vor Kevins Geburt durch die Zusammenlegung mehrerer kleiner Büros entstanden war.
»Sehr nett von Ihnen, meine Herren, uns Gesellschaft zu leisten.« Der Chief saß auf dem zerschrammten Holztisch, die in Stiefeln
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