Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und verfluche ihre Sünden

Und verfluche ihre Sünden

Titel: Und verfluche ihre Sünden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer-Fleming Julia
Vom Netzwerk:
paar Jahren wegen Handels angeklagt. Konnte sich auf Besitz rausreden.«
    »Schafe?«, fragte jemand. Schnaubendes Gelächter folgte, das sofort unterdrückt wurde.
    »Warum hat er den Einbruch gemeldet?« Kevin war die Frage herausgerutscht, bevor ihm wieder einfiel, dass er sich vor ihrem neuen Officer cool und kenntnisreich geben wollte. »Falls die Einbrecher nach etwas Illegalem gesucht haben, meine ich.« Gott, klang er dürftig.
    Der Chief wirbelte zu ihm herum. »Sag du es mir.«
    »Äh … ist er wirklich sauber?«
    MacAuley schnaubte, aber der Chief bedeutete ihm mit einer Handbewegung, fortzufahren. Kevin dachte fieberhaft nach. »Er hat gelogen, als er sagte, dass nichts fehlt. Er baut darauf, dass wir ihn zu den Typen führen, die was auch immer haben mitgehen lassen.«
    Der Chief klopfte an seine Nase. »Durchaus eine Möglichkeit, nicht?« Er sah McCrea an. »Natürlich könnte es auch jemand gewesen sein, der einen Groll gegen ihn hegt, Bruce Christie eigentlich die Scheiße aus dem Leib prügeln wollte und sich dann darauf verlegt hat, seinen Trailer zu verwüsten. Die Vorstrafenregister der drei Christies zusammen sind so dick wie das Telefonbuch von ganz Cossayuharie. Körperverletzung, Besitz …« Er warf MacAuley einen Blick zu. »Hat nicht einer von ihnen wegen Widerstands gesessen?«
    »Donald. Bekam fünf Jahre in Plattsburgh, nach drei entlassen. Hat versucht, den Staatspolizisten zu überfahren, der ihn wegen Trunkenheit am Steuer verhaften wollte.«
    »Passt also auf.« Der Chief zeigte auf McCrea. »Falls dir was komisch vorkommt, zieh dich zurück und fordere Verstärkung an.«
    »Mach ich, Chief.«
    Der Chief schob die Stühle weg und rutschte vom Tisch. »Das ist alles.«
    Er sammelte seine Ordner ein und stapfte aus dem Mannschaftsraum. Durch die offene Tür konnte Kevin hören, wie Harlene ihm seine Anrufe aufzählte.
    »Die Christies. Das Synonym für Pack.« MacAuley schüttelte den Kopf. Unter seinen buschigen Augenbrauen hervor blinzelte er McCrea an. »Ich war bei Bruce Christie zu Hause. Wie konntest du eigentlich die absichtliche Verwüstung von der allgemeinen Verwahrlosung unterscheiden?«
    McCrea schnaubte. »Ich wollte dort keinen Moment länger bleiben als nötig, das kann ich dir sagen.« Er wies mit dem Daumen auf Entwhistle. »Noble war total geschockt von dem Wandteppich mit dem glubschäugigen Jesus, den er an die Wand getackert hat.«
    »Das war echt unheimlich«, bestätigte Noble. »Die Augen folgten einem überall hin. Wie in diesem Buch von Stephen King.«
    »Carrie«, soufflierte Kevin.
    »Danke, Kevin.« McCrea lächelte ihn an. Scheiße. Jetzt machte er das schon wieder. Er musste unbedingt aufhören, immer so verdammt hilfsbereit zu sein.
    »Wisst ihr, woran man erkennt, dass ein Mädchen der Christies noch Jungfrau ist?« MacAuley grinste. »Sie kann schneller rennen als ihre Brüder.«
    McCrea sah ihn vielsagend an und neigte den Kopf in Richtung Hadley Knox.
    »Äh …« Der Deputy Chief erlitt praktischerweise einen Hustenanfall.
    Hadley erhob sich von ihrem Stuhl. Betrachtete MacAuley. Betrachtete McCrea. »In der Version, die ich kenne, heißt es, sie kann schneller rennen als die Schafe.« Sie klemmte sich ihren Ordner unter den Arm. »Kommst du, Flynn?«
    II
    Clare befand sich drei Meilen vor Millers Kill, am Ende einer fünfstündigen Fahrt von Fort Dix, als ihr bewusst wurde, dass ihr der Alkohol ausgegangen war. Bei der Aussicht auf die Rückkehr in ihr kaltes Haus – wenn sie zu den Übungseinheiten der Nationalgarde fuhr, drehte sie immer die Heizung auf zehn Grad herunter, um Öl zu sparen – und einen Abend mit nichts Stärkerem als unzweifelhaft sauer gewordener Milch und einer Thermoskanne mit zwei Tage altem Kaffee stöhnte sie auf. Kein Wein. Kein Sherry. Kein Scotch.
    Ausgeschlossen. Sie fuhr über die Route 57, mit Blick auf den Fluss, dem die Stadt ihren Namen verdankte und der braun und golden im Licht der untergehenden Sonne dahinströmte. Vorbei an St. Alban’s, weiter auf der Main, dann über den Fluss, in Richtung der Stadtgrenze. Eigentlich erledigte sie ihre Einkäufe immer in Glens Falls, um ein Zusammentreffen mit Russ Van Alstyne zu vermeiden. Aber Napolis Schnapsladen sollte sicher sein, da der Polizeichef trockener Alkoholiker war.
    Auf dem Parkplatz wand sie sich aus dem Sitz und streckte sich dankbar – hoch, runter, nach rechts und links. Die von Westen wehende Brise war wegen des Schnees in den Bergen noch kühl,

Weitere Kostenlose Bücher