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Und verfluche ihre Sünden

Und verfluche ihre Sünden

Titel: Und verfluche ihre Sünden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer-Fleming Julia
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vor der Verhaftung wegzurennen, kommen sie ganz gut allein klar.« Huggins nahm den Helm ab und kratzte seine kahle Stelle. »Ich sehe überhaupt keinen Grund, meine Männer auf die Suche zu schicken.«
    »Vor der Verhaftung wegzurennen?« Russ hatte die Frage an Flynn gerichtet, doch es war Huggins, der antwortete.
    »Illegale. Muss so sein. Keiner von denen, die noch hier sind, spricht auch nur ein Wort Englisch. Vermutlich sind sie …, wo sie reingeschmuggelt werden.«
    »Die Fahrerin ist Nonne«, protestierte Kevin.
    Russ massierte unter der Brille seine Nasenwurzel. »John, wir arbeiten nicht bei der Grenzpolizei. Wir arbeiten für die Stadt, und die Stadt möchte nicht, dass Verletzte in den Wäldern von Cossayuharie herumlaufen, selbst wenn sie kein Englisch sprechen. Organisieren Sie die Suche, und lassen Sie Ihre Männer ein Muster abschreiten. Sagen Sie ihnen, sie sollen immer wieder No soy del I-C-E. Estoy aquí ayudarle. rufen. Können Sie das wiederholen?«
    Huggins verzog das Gesicht, als müsse er etwas Ekliges schlucken. »No soy del I-C-E. Esstoy acki a-ju-darrel.«
    »Das genügt.«
    »Ich weiß nicht, warum die nicht einfach Englisch lernen können«, schimpfte Huggins und stapfte zurück zum Löschwagen.
    »Ich wusste gar nicht, dass Sie Spanisch sprechen, Chief.«
    »Bei der Armee sieht man es gern, wenn die Offiziere mehrsprachig sind. Ich hatte in Panama und auf den Philippinen Gelegenheit zum Üben.«
    Flynn wirkte beeindruckt. Doch natürlich brauchte es nicht viel, um einen Vierundzwanzigjährigen zu beeindrucken, der den Staat New York noch nie verlassen hatte.
    »Komm, schauen wir mal, was wir mit den Leuten anfangen können.« Er ging zu dem verbeulten Lieferwagen, und Flynn begleitete ihn. Nach einem Moment schloss Knox sich an. »Haben Sie irgendetwas gesehen oder gehört, das darauf hinweist, dass sie aus einem anderen Grund geflüchtet sein könnten?«
    Flynn schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Nun …« Knox zögerte.
    »Was?«
    Russ blieb stehen und drehte sich zu seinem neuesten Officer um. Sie kaute auf ihrer Wange. »Hören Sie«, sagte er. »Sie wissen doch, dass Sie Ihren Kindern immer sagen, es gebe keine dummen Fragen. Nun, es gibt auch keine unwichtigen Einzelheiten. Auf alles zu achten, bei einem Unfall, an einem Tatort, auf Streife, wenn man jemanden anhält, könnte eines Tages den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Ihres Lebens und Tods.«
    Sie nickte. »Okay. Ja. Zwei der Männer, die zurückgeblieben sind, haben sich über den Unfall unterhalten. Einer von ihnen sagte, er hätte zwei Knalle gehört, zwei Geräusche, als wenn ein Reifen geplatzt wäre, und der andere Mann meinte, er hätte drei gehört.« Sie sah Flynn an. »Aber Officer Flynn hat gesagt, es sei nur ein Reifen geplatzt. Als wir eintrafen.«
    Flynn neben ihm wurde steif. »Du sprichst auch Spanisch? Warum hast du mir das nicht gesagt? Wir hätten die Männer befragen können!«
    Sie zuckte die Achseln. »Du hast mir gesagt, unsere Aufgabe wäre es, die Unfallstelle zu sichern.«
    Russ seufzte. »Hadley. Wir sind ein kleines Revier. Wir können es uns nicht leisten, dass sich jemand auf seinen Arsch setzt und sagt ›Das ist nicht meine Aufgabe‹. Entschuldigen Sie den Ton.«
    »Ich habe mich nicht …«
    Er hob die Hand. »Wir arbeiten als Team. Falls Sie dem Team irgendwie helfen können, ob mit einer Beobachtung, einem Talent oder speziellem Wissen, erwarte ich von Ihnen, dass Sie das tun. Haben Sie mich verstanden?«
    »Ja, Sir.«
    Er ging weiter zu dem auf dem Dach liegenden Lieferwagen. Jenseits seines Blickfelds konnte er spüren, wie Knox Flynn mit wütenden Blicken durchbohrte. Er beschloss, es zu ignorieren.
    Ein ferner Sirenenton klang durch die kühler werdende Luft, und einen Moment später erschien oben auf dem Hügel der Krankenwagen aus Millers Kill. Er fuhr so weit wie möglich an den Lieferwagen heran, und die Sanitäter waren bereits herausgesprungen und auf dem Weg zu den Verletzten, ehe die Sirene verstummte.
    Nein … das war kein Echo des Krankenwagens. Weit unten im Tal, wo die Straße sich im nächsten Bergeinschnitt verlor, sah er rot-weiße Blinklichter, gefolgt von den blendenden Scheinwerfern eines dahinrasenden Fahrzeugs.
    »Christus auf Krücken«, fluchte er. Das hatte ihm gerade noch gefehlt, irgendein besoffener Volltrottel, der meinte, er könnte sich mit einem der Streifenwagen ein Rennen durch die Unfallstelle liefern. »Zurück!«, brüllte er die

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