Und verfluche ihre Sünden
sprechen Spanisch. Ich weiß nicht, woher sie kommen.«
»Mexikaner. Die frei in unseren Wäldern rumlaufen.« Er sah seinen Bruder an, der dem größeren Mann mit dem Daumen gegen die Brust stieß, eher er sich wieder an Russ wandte.
»Sie werden sie einfangen«, forderte Bruce.
»Wir werden es versuchen, ja. Wir müssen wissen, ob einige von ihnen Hilfe brauchen.«
»Wenn sie Hilfe brauchen« – Donald klang, als ob er ausspucken wollte – »bekommen sie eine Freifahrt zum Krankenhaus und so viel zu essen, wie sie wollen. Wenn einem von uns was fehlt, müssen wir selbst zur Klinik fahren und eine Stunde warten, bis sich eine Frau um uns kümmert, die noch nicht mal Arzt ist. Und wir sind Amerikaner. Die Christies leben hier seit 1720!«
Und haben sich vermutlich die ganze Zeit durch Inzest vermehrt.
»Ruhe«, sagte Bruce. »Können wir irgendwie helfen? Sie einzufangen, meine ich.«
»Sie … wollen helfen?«
»Ich will, dass sie von unserem Land verschwinden.« Bruce sah nach oben, wo der erste Stern am rosablauen Himmel schimmerte. »Falls es heute Nacht kalt wird, werden sie nicht in den Wäldern frieren, wenn sie durch die Wiesen spazieren und in einer von Donalds Scheunen Schutz suchen können.«
»Sachen klauen«, fügte Donald hinzu.
»Wir sollten die anderen Jungs holen.« Bruce wandte sich an seinen Bruder. »Wo ist dein Handy?«
»Brrr, stopp.« Russ hob die Hand. »Ich werde niemanden zum Suchen schicken, der was gegen Immigranten hat.«
Donald trat einen Schritt auf ihn zu. »Glauben Sie, Sie können uns von unserem eigenen Besitz fernhalten?«
Bruce stieß ihn wieder zurück. »Ruhe.« Er sah Russ an. »Wir wollen nichts anderes als Sie, Chief. Dass die Männer von unserem Land verschwinden. Bringen Sie sie ins Krankenhaus oder schaffen Sie sie zurück nach Mexiko, mir völlig egal, was Sie mit ihnen anstellen, sobald sie hier weg sind. Ha?« Er warf seinem Bruder einen Blick zu. »Ha? Benimm dich.«
Donald grollte in sich hinein, nickte aber.
»Okay«, fuhr Bruce fort. »Wir können ein paar von unseren Cousins anrufen, damit sie bei der Suche helfen. Oder wenn Sie das nicht wollen, können sie auf der anderen Waldseite campieren. Das Land auf der anderen Seite der Seven Mile Road gehört Donald. Sie können alle aufhalten, die aus dem Wald kommen.«
Russ nahm die Brille ab und putzte sie mit dem Hemdzipfel. Seven Mile Road war per Auto verdammt weit weg. Dieser Ausläufer des Gebirges war größer, als er geglaubt hatte – wesentlich größer. »Okay«, stimmte er zu und setzte seine Brille wieder auf. »Sie können uns unterstützen. Sie und Ihre Cousins.« Er hakte die Daumen in den Gürtel, was ihn größer wirken ließ und die Aufmerksamkeit auf seine Waffe lenkte. »Aber ich warne Sie, und das nur ein einziges Mal. Wenn es Probleme gibt, wenn es an irgendeinem Punkt so aussieht, als würden Sie einen der vermissten Männer schikanieren, nehme ich Sie alle fest. Dann überlasse ich es der Staatsanwältin, festzustellen, wer wem was angetan hat. Sie dürfte dafür nicht länger als ein paar Wochen brauchen.«
Donald knurrte erneut, bedrohlich, aber Bruce nickte. »Abgemacht.« Er streckte die Hand nach seinem Bruder aus. »Gib mir dein Handy.« Der größere Christie griff in die Innentasche seiner Jacke, eine Bewegung, die unangenehm an jemanden erinnerte, der eine Waffe aus dem Schulterhalfter zieht. »Wie viele von diesen Typen sind denn abgehauen?«, erkundigte sich Bruce.
»Gute Frage. Gehen wir rüber und stellen fest, was meine Officer herausgefunden haben.« Er trat einen Schritt zurück und ließ viel Raum, damit die Christies neben ihm hergingen, nicht hinter ihm. Von links hörte er das satte Klonk einer zuschlagenden Tür, und die Rückleuchten des Krankenwagens aus Corinth blinkten rot und weiß. Er fuhr von dem zertrampelten Flecken Erde herunter, auf dem er geparkt hatte, hielt kurz am Seitenstreifen und bog dann mit aufleuchtendem Blaulicht auf die Straße ab. Zurück blieb eine einsame Gestalt in Wüstenmontur, die sich umdrehte, ihn entdeckte und auf ihn zulief. »Russ«, rief sie.
»Gleich«, antwortete er. Sie trafen gleichzeitig am Krankenwagen aus Millers Kill ein. Karl und Annie, die beiden Sanitäter, befestigten soeben einen aufblasbaren Gips am Arm eines jungen Latinos, dessen verschlossene Miene eine Folge des Schmerzes sein mochte oder auch des extremen Widerwillens, mit Knox zu reden, die auf dem Boden neben der Pritsche kauerte.
»Por los menos
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