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Und verfluche ihre Sünden

Und verfluche ihre Sünden

Titel: Und verfluche ihre Sünden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer-Fleming Julia
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sammeln.
    »Vierhundertzweiundfünfzig Dollar und siebenundfünfzig Cent.« Doug grinste breit.
    »Jaaaaa!« Betsy ballte triumphierend die Fäuste.
    Clare und Doug unterzeichneten die Quittung, dann zog Doug die Geldtasche zu und ließ sie in die Kassette fallen.
    »Werden Sie beide noch ausgehen, um Ihren künstlerischen und finanziellen Triumph zu feiern?«, erkundigte sich Clare. Sie begleitete sie aus der Sakristei und schloss die Tür hinter sich ab.
    Betsy schüttelte vehement den Kopf. »Ich gehe jetzt nach Hause, trinke einen großen Bourbon und krieche ins Bett. Und vor dem späten Sonntagvormittag werde ich nicht wieder aufstehen!«
    Clare lachte. »Sagen Sie Bescheid, wenn Sie liegen bleiben wollen. Ich bin sicher, dass ich jemanden auftreiben kann, der für uns Gitarre spielt.«
    »Nur über meine Leiche. Gitarren.« Sie schauderte.
    »Wollen Sie jetzt zum Pfarrhaus?«, fragte Doug. »Wir könnten Sie noch begleiten.«
    Clare sah auf ihre alte Stahl-Seiko. 20:45 Uhr. Kevin Flynn hatte gesagt, »sie« würden Amado nach Hause fahren. Was vermutlich bedeutete, dass er wiederkommen würde. Kevin, nicht Russ. Russ wohl eher nicht.
    »Clare?«
    »Entschuldigen Sie.« Sie lächelte die Youngs an. »Nein, ich bleibe hier, bis Señor Esfuentes abgeholt wird.«
    Sie verabschiedete die Youngs im Narthex. Die Chormitglieder waren gegangen, und nur Amado war noch hier, der im Seitenschiff mit dem Standstaubsauger kämpfte. Allmählich gewöhnte er sich daran, alles mit anderthalb Händen zu tun. Sie streifte durch die Bänke, auf der Suche nach Gesang-und Gebetbüchern, die nicht zurückgelegt worden waren, und sammelte dabei liegen gebliebene Konzertprogramme auf.
    Sie war wieder beim Eingang angelangt, als die inneren Türen sich öffneten. Sie sah auf, aber statt Russ oder Kevin erblickte sie zwei große stämmige Jungs vom Land, der eine mit rötlichem ZZ-Top-Bart, der andere mit einem supermodernen Vokuhila. Sie trat in den Mittelgang und verstellte ihnen den Weg. »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte sie. Der bärtige Kerl kam ihr bekannt vor, aber sie konnte sich nicht erinnern, wo sie ihn schon einmal gesehen hatte.
    »Ja, Ma’am«, begann der Vokuhila, und der Bart sagte: »Da ist er«, und beide drehten sich mit der Abstimmung von Haien, die sich auf einen Thunfisch stürzen, zu Amado um.
    »Komm her, Süßer«, sagte der Bärtige. »Wir müssen mal mit dir reden.«
    Ihr Küster hinter dem Staubsauger erstarrte. Seine karamellfarbene Haut war käsig, sein schütterer Bart und Schnauzer warfen scharfe Schatten. Clare bezweifelte, dass er irgendetwas von dem verstanden hatte, was gesagt worden war, aber das musste er auch nicht. Der Gestank der Gewalt klebte an den Eindringlingen, verpestete die Kirche. Der Junge schauderte, warf den Staubsauger in den Gang und huschte zu dem Durchgang hinter ihm.
    »He!«, röhrte ZZ Top. Er und Vokuhila stürmten den Mittelgang hinunter. Clare, die fünfhundert Pfund gute alte Kumpel auf sich zustürzen sah, wirbelte herum und flitzte zum selben Durchgang, durch den Amado verschwunden war. Verstecken. Wo? Alle noch unverriegelten Türen mussten mit Schlüsseln abgeschlossen werden. Sie würde niemals …
    Kurz vor der Tür bog sie zur Wand ab, an der das Prozessionskreuz und Fackeln an hölzernen Halterungen hingen. Sie schnappte sich das Prozessionskreuz und stellte sich den Eindringlingen. »Halt!«, brüllte sie. Verblüffenderweise gehorchten sie.
    Sie hielt die ein Meter achtzig lange Eichenstange mit beiden Händen, versperrte den Weg wie einst Little John an der Furt. Das an der Spitze befestigte, schimmernde Kreuz maß fast einen halben Meter, gegossen aus massiver Bronze, schwer genug, um Knochen zu brechen. »Raus hier«, sagte sie in scharfem Ton.
    »Was bist du, ein Ninja? Platz da«, schnauzte Vokuhila. Er täuschte einen Ausfall zu der Tür an, die sie blockierte. Clare rammte das Ende der Stange in seine Brust und schlug sie ihm über den Kopf, als er sich keuchend krümmte. Das Krachen klang, als würde ein dicker Ast brechen. Er ging zu Boden. »Was, zum Teufel!« Der bärtige Typ starrte den Gefallenen an. »Was hast du mit meinem Bruder gemacht, du Nutte?«
    Er stürzte sich auf sie. Sie versuchte, erneut zuzuschlagen, aber er wich nach links aus und griff dabei nach der Stange. Clare schwang sie in einem niedrigen Bogen herum, knallte sie gegen seine Knie und Schenkel, hart genug, um Schmerzen zu verursachen, aber nicht – verdammt noch mal – hart

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