Und verfluche ihre Sünden
Granitbrocken eingestürzt. Nichts, was einen abenteuerlustigen Jungen von zweieinhalb Jahren aufhalten würde.
»Ich dachte, du passt auf ihn auf!«
Hadley kannte Geoffrey Burns vom Sehen aus der Kirche und seinen Ruf im Revier, wo die männliche Hälfte der Kanzlei Burns und Burns als »der penetrante kleine Sack« bekannt war und sich sämtliche Officer fragten, was die attraktive Mrs. Burns mit diesem zu kurz geratenen, dürren Kerlchen wollte. Hadley kannte die Antwort, seit sie den Mann zum ersten Mal gesehen hatte; Energie verströmend, gekleidet in einen teuren Kamelhaarmantel.
» Dachte? Warum hast du dich nicht davon überzeugt, statt sofort zum Biertrinken abzuziehen?«
Hadley hatte Karen Burns noch nie weniger reich, gepflegt und vollkommen wirken sehen, und nach den Mienen der übrigen Zuschauer zu schließen, dachten sie dasselbe. Die Frau mit dem wutverzerrten Gesicht, die ihren Mann anbrüllte, hatte eindeutig noch nie jemand zu Gesicht bekommen.
»Weil ich angenommen habe, dass du kompetent genug bist, um dich um deinen Sohn zu kümmern.«
»Und ich hatte angenommen, du würdest genug Anstand besitzen, deinen Kopf aus deinem Arsch zu ziehen und wahrzunehmen, was um dich herum vorgeht!«
Immer mehr Gemeindemitglieder und Soldatendarsteller schlenderten in Hörweite. Einige schienen allmählich interessierter an dem Streit der Burns als an der Suche nach dem vermissten Jungen.
»Jetzt ist es genug«, sagte Reverend Clare, hakte Karen Burns unter und trennte sie von ihrem fäusteballenden Ehemann. »Wir müssen die Suche organisieren.« Die Pastorin hob die Stimme. »Eltern, wir müssen die Kinder durchzählen. Ich will ganz sichergehen, dass niemand mit Cody zusammen losgezogen ist.«
Karen stieß ein grauenhaftes Stöhnen aus. Reverend Clare schüttelte sie leicht. »Wir werden ihn finden, Karen.«
Die verbliebenen Kinder wurden zusammengetrieben, wogegen einige protestierten, während andere nach Hot Dogs oder Hamburgern verlangten. Genny wollte noch ein Soda, und nachdem sie dafür gesorgt hatte, dass sie gezählt wurden, schickte Hadley beide zur Kühltruhe, mit der Auflage, in Sichtweite zu bleiben. Niemand sonst fehlte. Keines der Kinder konnte sich erinnern, gesehen zu haben, wie das Vorschulkind davonlief.
»Ich will, dass vier Freiwillige die Straße absuchen, einer an jeder Seite, in beide Richtungen«, sagte Reverend Clare zu der versammelten Menge. Mehrere Hände schossen hoch. Die Pastorin wählte vier aus. »Laurie und Phoebe, Sie gehen nach Norden, July und Terry, Sie nach Süden.« Sie wandte sich an ein Paar, das Hadley als Sonntagsschullehrer bekannt war. »David und Beth, könnten Sie sich um die Kinder kümmern? Ihnen etwas zu essen besorgen und mit ihnen spielen, damit sie nicht im Weg sind?« Sie nickten. »Hat irgendein Handy ein Netz?«
Drei Viertel der Leute begannen in ihren Taschen nach Handys zu kramen, einschließlich einiger Revolutionssoldaten und Hadley. Die meisten Leute starrten auf die Displays und schüttelten die Köpfe.
»Scheiße! Das Satellitentelefon!« Geoffrey Burns schlug sich die Hand vor die Stirn und rannte über das Feld zu ihrem Landrover.
Karen brüllte mit verzerrtem Gesicht hinterher: »Beeil dich, Geoff, beeil dich!« Sie wandte sich an die Pastorin. »Digitaler Satellitenempfang. So können wir unsere Mandanten oder die Kanzlei jederzeit erreichen, egal, wo wir sind.«
Reverend Clare hob die Stimme. »Wir müssen den Wald absuchen. Ich möchte, dass sich alle am Ende des Feldes vor der Steinmauer in einer Reihe aufstellen. Lassen Sie einen Meter Platz zwischen sich und den Personen links und rechts von Ihnen.« Wie Hadley registrierte, ließ sie ein »alle, die bei der Suche mithelfen wollen« aus. Ihre Unterstellung machte sich bezahlt, als alle, sowohl die Gemeinde St. Alban’s als auch die Soldatendarsteller, sich in einer unregelmäßigen Reihe aufbauten.
Geoff Burns tauchte keuchend wieder auf, in der Hand ein ziegelgroßes Funktelefon, das aussah, als wäre es 1987 übriggeblieben. Er streckte es der Pastorin hin. Sie öffnete den Mund, als wollte sie etwas sagen, dann schloss sie ihn wieder. »Wählen Sie den Notruf«, sagte sie. »Wir brauchen die Rettungsmannschaft und ihre Hundeführerin. Ich glaube, sie wohnt in Saratoga.« Sie schüttelte den Kopf, als wolle sie solche Nebensächlichkeiten vertreiben. »Egal. Die machen das schon.« Etwas erregte ihre Aufmerksamkeit. »Verflixt«, murmelte sie. »Mr. Hadley.«
Hadley
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