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Und verfluche ihre Sünden

Und verfluche ihre Sünden

Titel: Und verfluche ihre Sünden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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Gott.«
    »Du musst das nicht so betonen.«
    »Eine vierundzwanzig Jahre alte Jungfrau. Das hätte ich nie für möglich gehalten.« Sie sah ihn an. »Warte, wenn du noch Jungfrau warst, wieso hattest du dann Kondome da?«
    Sein Gesicht war leuchtend rot. »Ich bin unerfahren, nicht hoffnungslos.«
    »Oh, mein Gott.« Sie stand auf. »Okay, das erklärt alles. Du bist nicht verliebt, Flynn, du bist nur muschisüchtig. Steh auf.« Sie zerrte an seinem T-Shirt, und er stand auf. »Fahr nach Hause und nimm eine kalte Dusche. Am Wochenende gehst du in einen Club, reißt ein junges Mädchen in deinem Alter auf, nimmst sie mit nach Hause und tust mit ihr dasselbe wie mit mir. Ich verspreche dir, sie wird dir nachrennen und mit dir Kinder haben wollen.« Ihre Stimme klang selbst in ihren Ohren ein wenig zu spröde und schrill. Sie verstummte.
    Sein attraktives Gesicht war erstarrt. »Ich fahre nach Hause«, sagte er. »Aber ich werde kein Mädchen in meinem Alter aufreißen, weil ich kein Mädchen in meinem Alter will. Ich will dich. Ich mag nicht viel über Sex wissen, aber ich weiß, was ich empfinde, und ich versuche nicht, es zu verbergen oder zu verstecken oder es zu ignorieren, weil es nicht zu irgendeinem vorprogrammierten Bild passt, das ich im Kopf habe.« Er wandte sich ab. Polterte die Stufen hinunter. Drehte sich noch einmal um. Lief vier Stufen hoch. »Falls du immer noch darüber nachdenkst, den Dienst zu quittieren, tu es nicht. Du bist eine gute Polizistin, und wir brauchen dich.« Er wandte sich ab. Ging wieder nach unten. Blieb stehen. Drehte sich um und lief drei Stufen hoch. »Ich liebe dich.« Er stapfte den Weg hinunter und fuhr aus der Einfahrt, ehe sie auch nur darüber nachdenken konnte, was er gesagt hatte.
    Sie setzte sich wieder auf die Schaukel und zog die Füße hoch. Starrte das halbleere Limonadenglas an. Den Notizblock. Das Päckchen. Sie nahm es und riss das Geschenkpapier auf.
    BRUCHRECHNEN LEICHT GEMACHT! MIT BEISPIELKARTEN, stand auf der Schachtel. Helfen Sie Ihrem Kind, die Bruchrechnung zu meistern.
    Sie legte den Kopf in den Nacken. Stieß sich mit der Ferse ab und begann zu schaukeln. Ach, Flynn. Sie hielt die Karten an die Brust gedrückt. Was soll ich nur mit dir machen?
    XX
    Kurz bevor sie die Kinder abholte, las sie noch einmal ihre Liste durch, die Notizen. Erinnerte sich daran, was Flynn gesagt hatte, nicht heute, sondern vor einiger Zeit. Über das Anziehen des Anzugs, darüber, der Mann zu werden. Sie ging in die Küche und rief im Revier an. Sie wartete, während Harlene zu Lyle hinüberbrüllte, er solle den Hörer abnehmen. Sie fragte sich, ob er wohl im Büro des Chiefs saß, am Schreibtisch des Chiefs.
    »Unverändert«, meldete er sich.
    »Ich rufe nicht wegen dem Chief an«, sagte sie. »Es geht um diese Punta Diablos. Die beiden bei den Christies.«
    »Was ist mit ihnen?«
    »Sie hatten kein Fahrzeug dabei. Haben wir im Auto der Sozialarbeiterin ihre Fingerabdrücke sichergestellt?«
    »Neee-in.«
    »Dann müssen sie dort abgesetzt worden sein. Von unseren Freunden mit dem Hummer.«
    »Machen Sie sich keine Gedanken. Der Wagen ist zur Fahndung ausgeschrieben, ebenso alle Personen, von denen wir glauben, dass sie Verbindung zu den Punta Diablos haben. In New York kümmert sich die Verbrechensbekämpfung darum.«
    »Haben die Christies was über die Liste gesagt?«
    »Sie schweigen. Sagen auf Anraten ihres Anwalts gar nichts, außer dass sie von nichts wissen.« Er schwieg kurz. »Aber Neil ist noch im Countyknast. Dort bleibt er bis zu seiner Anhörung wegen Angriffs auf einen Polizisten. Vielleicht können wir ihn ja zum Petzen animieren.« MacAuleys Stimme hatte den spekulierenden Tonfall angenommen, in dem er immer mit dem Chief Ideen-Ping-pong spielte.
    »Es ist nur so ein Gedanke, und vielleicht irre ich mich, aber solange die Liste irgendwo herumliegt, werden die Punta Diablos sie nicht weiterhin suchen?«
    MacAuleys Ton war grimmig. »Genau das befürchte ich auch.«
    XXI
    Die Gemeinde hatte sich erhoben, um Elizabeth de Groots Lesung zu lauschen, als der Teenager die Kirche betrat.
    »Und er rief seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Macht über die unsauberen Geister.«
    Die großen Flügeltüren öffneten sich in den strahlenden Sonnenschein, und in der Sakristei drehte sich ein mannsgroßer Industrieventilator. Clare, die versuchte, sich auf die Lesung zu konzentrieren, hätte das Mädchen in diesem Funkeln und all der Bewegung beinah übersehen.
    »Ihr

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