Und verfluche ihre Sünden
geht auf mich.«
»Danke.«
»Darf ich Sie etwas fragen?«
»Aber nicht nach Lyle MacAuley.« Hadley schauderte.
Clare nahm ihr Wechselgeld entgegen und zeigte zur Tür. »Unsere Gemeinde hat sich einverstanden erklärt, die Bestattungskosten und die Überführung der Leiche von Amado Esfuentes nach Mexiko zu übernehmen.« Auf beträchtlichen Druck. »Kilmers Bestattungsinstitut kann sich um alles kümmern, aber ich muss wissen, wer seine nächsten Verwandten sind und wie ich zu ihnen Kontakt aufnehmen kann. Wisst ihr etwas darüber?«
»Nein. Wir haben das bei seiner Vernehmung nicht gefragt. Es liegen noch jede Menge Formulare vor, die ausgefüllt werden müssen, aber wir haben sie noch nicht in Angriff genommen.«
»Würden Sie mich dann wohl zu den McGeochs begleiten? Morgen? Ich möchte seine Freunde fragen, ob sie gern einen Trauergottesdienst hätten, aber ich spreche kein Spanisch.« Sie hielt die Tür auf und streute ein wenig Zucker in ihre Stimme. »Auf diese Weise bekämen wir beide die Informationen, die wir brauchen.«
»Morgen fahre ich Streife.«
»Nach Feierabend? In der Mittagspause?«
Hadley seufzte. »Okay, in der Mittagspause.«
»Danke.« Clare zwinkerte ihr zu. »Ich verspreche auch, Lyle nichts von Ihrer Verknalltheit zu erzählen.«
»Oh, mein Gott! Reverend Clare!«
XXIV
Diesmal meldete Clare ihren Besuch bei den McGeochs vorher an. »O ja, gern.« Janet klopfte auf den Stapel Formulare, den sie vom Finanzamt erhalten hatte. »Ich weiß, dass sie alle ganz krank vor Sorge und Kummer sind, aber ich war so beschäftigt und hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, was die Männer wohl gern tun würden. Ich rede mit Octavio. Er holt sie alle, wenn Sie kommen.«
Als sie am nächsten Tag auf den verlassenen Hof fuhr, wurde Clare bewusst, dass sie hätte fragen sollen, wohin er sie brachte. Die Mittagshitze erschlug sie förmlich, als sie in ihrem zur Pastorentracht umfunktionierten Sommerkleid – ein lockeres Leinenkleid, das vom Priesterkragen bis zu den Knöcheln reichte – aus dem Wagen stieg. Es kam ihr vor, als trüge sie eine Burka. Sie nahm eine Tüte mit Sandwiches und eine Kühltasche mit Getränken vom Rücksitz. Schlug die Tür zu. Drehte sich um, als sie das Knirschen von Reifen hörte, und sah Hadleys Streifenwagen in den Hof rollen. Staub wirbelte unter den Rädern auf, als sie vor Clare stehen blieb.
»Ich nehme nicht an, dass die Scheune klimatisiert ist?«, fragte Hadley anstelle einer Begrüßung.
»Ich fürchte, nein.«
»Kommen Sie, ich nehme Ihnen was ab.« Hadley griff nach der Kühltasche. »Haben Sie etwas zum Essen mitgebracht?«
»Ich wollte nicht, dass jemand wegen dem Treffen hungern muss.« Clare trat einen Schritt zurück. »¡Hola!«, rief sie. »Octavio?«
Schwaches Stimmengemurmel war die Antwort. »Da entlang.« Hadley zeigte die Richtung an. Sie liefen zum anderen Ende der Scheune. »Gott, ist das heiß. Ich kann mich nicht erinnern, dass es jemals so heiß war, wenn ich als Kind im Sommer hier gewesen bin.«
»Als Kind hatten sie auch keine Uniform und Stiefel an.«
»Tja.« Sie klang verdrossen. »Stimmt …«
Sie umrundeten das Gebäude. Die Arbeiter hatten sich in einem ungeordneten Halbkreis niedergelassen, auf dem üppigen Gras lagen ihre Lunchtüten. Clare legte ihr Paket in die Mitte und ließ sich mit dem Gesicht zu ihnen nieder. Entschied, dass die Kühle des Flecks für den in der Luft hängenden Geruch von Mist entschädigte. Hadley klappte die Kühltasche auf, nahm eine Flasche Wasser heraus und ließ sich vorsichtig nieder, wobei sie ihren Waffengürtel zur Seite schob.
»Fangen Sie an«, sagte sie, während sie die Flasche aufdrehte. »Sie reden, ich übersetze.«
Clare holte Luft. »Amados Tod ist ein großer Verlust«, begann sie.
Einer der Männer unterbrach sie mit einer aggressiv klingenden Frage. Hadley antwortete. Er sagte noch etwas, zornig, anklagend. Hadley antwortete ausführlich, gemessen, geduldig.
Es war Octavio, erkannte Clare. Der Vorarbeiter. Sie hatte schon bei ihrem ersten Treffen seine Ähnlichkeit mit Amado bemerkt. Hatte angenommen, dass sie verwandt waren. »Was ist denn los?«, fragte sie Hadley.
»Er will wissen, wie die Ermittlungen laufen. Wie es kommt, dass wir Amados Mörder noch nicht gefasst haben.«
»Fragen Sie ihn, ob er mit Amado verwandt ist.«
»¿Sois parientes?«, fragte Hadley.
»¿Emparentado? ¿Emparentado?« Er sprang auf. »Yo soy Amado Esfuentes. Mí.«
Was, in aller
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