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Und vergib uns unsere Schuld - Und vergib uns unsere Schuld

Titel: Und vergib uns unsere Schuld - Und vergib uns unsere Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus Cornelius Fischer
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Sühne gibt ! Also, wie lange wollt ihr noch dasitzen und mich für blöd verkaufen ?!Ihr habt nicht die geringste Ahnung, mit wem ihr redet ! Ich bin nicht von der Sozialfürsorge. Ich bin auch nicht von der Drogenfahndung, und von der Sitte bin ich schon gar nicht. Ich bin von der Mordkommission, und ich kann euch nur raten, jetzt sofort alles runterzubeten, was ihr wisst, egal, an welchen Gott im Himmel ihr glaubt, denn im Augenblick bin ich für euch die höchste Instanz auf Erden, und ich nehme keine Almosen und kein Kleingeld, damit das klar ist, ich akzeptiere nur ein Opfer, und das ist die reine Wahrheit !«
    Deniz blinzelte überrascht. Der Commissaris kam zu sich und stellte fest, dass er stand und sich weit über den Tisch gebeugt hatte. Der Junge schien zu schrumpfen. Seine Wimpern begannen zu flattern, so schwach, dass es kaum auffiel. Aber er selbst bemerkte es und rieb die Lider mit dem Daumen, bis er er zu glauben schien, sie hätten aufgehört zu flattern. Sie flatterten noch immer, nur stärker jetzt.
    Van Leeuwen holte tief Luft und setzte sich wieder. »Also, lass uns noch mal anfangen: Hast du in letzter Zeit manchmal das Gefühl, dass du beobachtet wirst ?«, fragte er. »Dass jemand in dem Haus ist, in dem du dich verkrochen hast ? Oder dass euch am Koninginnedag jemand gefolgt ist ?«
    »Kann ich ein Glas Wasser haben ?«, fragte Deniz. Er hielt seine Hände fest, die auch zu zittern begonnen hatten. Robbie sah seine Hände, und dann sah sie ihm ins Gesicht, und ihr eigenes Gesicht nahm einen ratlosen Ausdruck an.
    Gallo holte die Mineralwasserflasche und das Glas vom Ende des Tischs und stellte beides vor sich hin. Dann setzte er sich wieder. Der Hoofdinspecteur schraubte die Flasche auf und goss das Glas voll. Es war so still in dem Raum, dass man die Kohlensäure leise sprudeln hören konnte. Alle betrachteten das Glas. »Ein Schluck pro Antwort«, sagte Gallo. »Weißt du, wovor Kevin solche Angst hatte ?«
    »Nein.« Deniz schüttelte den Kopf. »Über so was reden wir nicht.«
    »Jetzt reden wir darüber«, sagte Van Leeuwen. »Wovor hast du Angst?«
    »Vor nichts«, sagte Deniz.
    Hoofdinspecteur Gallo schob das Wasserglas über den Tisch. »Warum bist du dann weggelaufen heute Nachmittag, wenn du vor nichts Angst hast ? Warum nimmst du Drogen ? Weil du so mutig bist ? So mutig, dass du nicht mal helfen willst, den Mörder deines Freundes zu finden ?«
    Deniz griff nach dem Glas und trank einen großen Schluck. »Er hat nie was erzählt, Kevin, meine ich. Ich hab ihn auch nie gefragt. Nur einmal hat er jemanden erwähnt – den Doktor , mehr nicht.«
    »Was für einen Doktor ?«, fragte Gallo.
    »Einfach nur den Doktor «, antwortete Deniz. »Einen Mann in einem weißen Kittel. Mehr hat er nicht gesagt, ehrlich !«
    Van Leeuwen beschloss, die Richtung zu wechseln. »Am Koninginnedag, wo wart ihr da das letzte Mal alle zusammen, du, Kevin, Tic?«
    Deniz überlegte. Ehe er antworten konnte, sagte Robbie: »Im Blue Note , das ist ein Hip-Hop-Club. Da waren wir am Nachmittag.«
    »Warum wollen Sie das wissen ?«, fragte Deniz.
    »Weil der Mörder Kevin von irgendwo gefolgt sein muss«, sagte Van Leeuwen. »Vielleicht ist er ihm zufällig begegnet, aber das glaube ich nicht. Ich glaube, er hatte schon vor, Kevin zu töten.«
    »Zeugen haben uns eine Beschreibung des möglichen Täters gegeben«, warf Gallo ein. »Demzufolge ist er klein, wie ein Kind oder ein Zwerg – klein und kalkweiß. In jedem Fall muss im Gesicht irgendwas auffällig gewesen sein, ein Piercing vielleicht. Ist euch jemand aufgefallen, auf den diese Beschreibung passt ? Im Blue Note oder in der Zeit davor ?«
    Deniz und Robbie wechselten einen Blick, dann schüttelten beide den Kopf.
    Van Leeuwen tastete nach dem Splitter in seiner Tasche. Er dachte an den Anruf des Pathologen gestern Nacht. Ob Kopfjäger sich weiß anmalten, bevor sie jemanden töteten ?
    Gallo sagte: »Es könnte allerdings auch so gewesen sein, dassder Mörder sich nur tarnen wollte. Dass er gar nicht weiß ist, sondern schwarz. Oder er hat sich verkleidet, mit so was hier, zum Beispiel.«
    Er griff unter den Tisch und holte eine Einkaufstüte hervor, die er vor Deniz ausleerte. Aus der Tüte fielen die Plastik-Uzi, die weiße Skimaske und zuletzt der schwarze Trainingsanzug. »Das haben wir auf deiner Schatzinsel gefunden, Deniz«, erklärte der Hoofdinspecteur. »Wozu brauchst du so was ?«
    »Das ?« Deniz betrachtete den Inhalt der Tüte. »Das

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