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...und was machen wir am Nachmittag? Satirisches über ein kleines Land

...und was machen wir am Nachmittag? Satirisches über ein kleines Land

Titel: ...und was machen wir am Nachmittag? Satirisches über ein kleines Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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des roten Teppichs proben müssen. Reicht er bis zum Flugzeug?«
    »Wenn es gleich neben dem Flughafengebäude stehenbleibt, ja.«
    »Wir werden siebzehn Kanonenschüsse brauchen.«
    »Selbstverständlich, Exzellenz. Wir haben uns schon die Kanone von Nigeria ausgeborgt.«
    »Gut, dann wollen wir also die Details des Empfangs festlegen. Der Außenminister wird mit seiner Begleitung die Ehrengarde unseres Fallschirmjägers abschreiten, anschließend begeben sich die Herren in den VIP-Raum. Wie groß ist die Begleitung des israelischen Außenministers?«
    »Vierzig Personen, Exzellenz.«
    »Also, darin wird im VIP-Raum ein Begrüßungsumtrunk ... wie viele haben Sie gesagt?«
    »Vierzig Begleiter, Exzellenz. Diese wiederum werden von weiteren dreißig Begleitern begleitet.«
    »Warum so viele?« »Damit sich das Charterflugzeug amortisiert.«
    »Was soll das? Wollen diese Leute Zombia erobern?«
    »Soviel ich weiß nicht, Exzellenz. Aber sie reisen gern, die Israelis.«
    »Wenn ich mich recht entsinne, bestand die Begleitung der Queen Elizabeth aus zehn oder zwölf Leuten.«
    »Kein Wunder, Exzellenz, in Großbritannien gibt es nur drei Parteien.«
    »Könnten wir nicht lieber die Queen wieder einladen?«
    »Sicher, aber nicht für morgen. Soviel ich weiß, wurden die Israelis schon geimpft.«
    »Alle siebzig?«
    »Einundsiebzig. Mit dem Außenminister.«
    »Wie sollen wir die in die Stadt transportieren?«
    »Ich habe bereits alle zombischen Kraftfahrzeuge konfiszieren lassen.«
    »Das wird nicht genügen. Sogar wenn alle unsere Regierungsmitglieder ihre Dienstwagen zur Verfügung stellen und sich auf Fahrrädern in die Stadt begeben, werden wir mit unseren Autos nicht auskommen.«
    »Man könnte die Gäste vielleicht in zwei oder drei Schichten befördern.«
    »Gut, aber wo werden wir sie unterbringen?«
    »Dieses Problem ist noch nicht konsequent durchdacht worden. Ich fürchte, daß wir das Wohnviertel der Stadt beschlagnahmen müssen.«
    »Und was machen wir mit den Bewohnern?«
    »Die könnten wir in den Urwald transportieren, bis alles vorbei ist.«
    »Also dann wäre das wenigstens gelöst. Jetzt fragt sich nur noch, wo wir das Festbankett veranstalten.« »Natürlich im größten Saal der Hauptstadt, im Kino.«
    »Sagen Sie, essen diese Leute viel?«
    »Alles deutet darauf hin, daß sie sich eines gesunden, mediterranen Appetits erfreuen, Exzellenz.«
    »Entsetzlich.«
    »Ich habe gehört, daß die Regierung von Ghanovia nach dem letzten israelischen Staatsbesuch bei der UNO um Nahrungsmittelhilfe ansuchen mußte, um eine Hungersnot zu vermeiden.«
    »Wenn ich das früher gewußt hätte. Sagen Sie mir, wer begleitet eigentlich den Außenminister?«
    »Hier ist die Liste, Exzellenz.«
    »Lassen Sie mich nachsehen. Also zwei Generaldirektoren, vier Nebendirektoren, drei stellvertretende Nebendirektoren, erster Sekretär, zweiter Sekretär, dritter Sekretär, vierter, fünfter, sechster, siebenter. Siebzehn Photographen, dreiundzwanzig Journalisten, ein Zauberer, achter Sekretär, zwei Ärzte. Wieso zwei Ärzte?«
    »Wenn einer von ihnen krank wird, behandelt ihn der andere, Exzellenz.«
    »Aha. Vier Landwirtschaftsexperten, zwei Steuerberater und zehn Experten für staatliche Sparförderungsmaßnahmen. Ja, das ist bekannt, auf dem Gebiet des Sparens sollen sie führend sein.«
    »Dann hätten wir noch fünf Gewerkschaftsfunktionäre sowie drei Versicherungsagenten, acht Feuerwehrleute und Birnbaum.«
    »Wer ist Birnbaum?«
    »Birnbaum ist versehentlich mitgefahren. Er wollte eigentlich nach New York reisen, wurde jedoch auf dem Flughafen von der Begleitung des israelischen Außenministers in das Charterflugzeug gespült.« »Du meine Güte!«
    »Was ist passiert?«
    »Eben ist mir die Ehrentribüne eingefallen .«
    »Daran habe ich auch schon gedacht, Exzellenz. Die Ehrentribüne wird ringsherum mit Eisenträgern verstärkt und erhält ein neues Betonfundament. Und dem Gästebuch habe ich drei weitere Bände hinzugefügt.«
    »Jetzt fragt sich nur noch eines: Wo sollen wir die Verleihung der Ehrendoktorwürde an den Außenminister vornehmen?«
    »Im Fußballstadion.«
    »Sehr gut. Ist sonst irgend etwas vorgesehen?«
    »Jawohl, Exzellenz. Die israelische Delegation beabsichtigt, die jüdische Gemeinde von Zombia zu besuchen.«
    »Interessant. Wie viele Mitglieder zählt diese Gemeinde?«
    »Drei Familien, Exzellenz. Allerdings sind zwei dieser Familien, nachdem sie von der Ankunft der israelischen Delegation

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