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Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut

Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut

Titel: Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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wirken bei mir nicht.«
    »Hatten sie Waffen?«, fragte Sinclair, leicht ungeduldig.
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    »Pistolen, Pfähle, Armbrüste, Messer, Masken. Wie ich schon sagte, ich bin mir sicher, dass sie jung sind. Sie fühlten sich jung an. Sie bewegten sich wie Jugendliche und rochen wie Jugendliche.«
    »Rochen?«, fragte ich.
    »Viel Clearasil«, erklärte sie.
    Mir gelang es nur mit Mühe, ein Kichern zu unterdrücken. Teenkiller mit Akne! Das klang wie der Film der Woche.
    »Also haben wir schon einen Vorteil.«
    »Haben wir den?«
    »Wir sind älter, schlauer und gerissener«, sagte Sinclair.
    Für meinen Geschmack klang er viel zu selbstzufrieden.
    Tina und Monique nickten.
    Ich rollte mit den Augen. »Dann haben diese armen Kerle also überhaupt keine Chance, richtig?«
    »Richtig«, antwortete er, ungerührt von meinem Sarkasmus.
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    »Marie!«, schrie ich. »Bist du da?«
    Eigentlich bezweifelte ich es. Es war fast elf Uhr am Abend. Aber ihre Familie schien einen merkwürdigen Ta-gesrhythmus zu haben, denn normalerweise war sie . . .
    »Hallo.«
    »Oh. Gut.« Ich tauchte aus meinem Kleiderschrank auf.
    »Hast du meine purpurfarbenen Arpels gesehen?«
    »Sehen sie wie Feenschuhe oder wie Ballettschuhe aus?«
    »Ballett.«
    »Ja. Der linke ist unter dem Waschbecken und der rechte unter dem Bett.«
    »Mist!«
    »Du warst sehr müde letzte Nacht«, versuchte Marie mich zu beruhigen. Das kleine Mädchen schien Kittelchen und Haarbänder zu lieben, denn sie trug immer die gleiche Kleidung. Bestimmt war sie zu Hause eine dickköpfige, kleine Landplage. »Du hast einfach alles von dir geworfen und bist ins Bett gefallen.«
    »Hör auf, mir nachzuspionieren, du kleine Zecke.«
    Sie kicherte. »Ich bin keine Zecke!«
    »Ja, ja.« Ich fegte durch das Zimmer. Meine Schuhe waren genau da, wo sie gesagt hatte. »Wo sind denn die anderen alle?«
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    »Hm . . . Dr. Marc arbeitet und Jessica schläft.«
    »Oh.« Wie langweilig.
    »Es sind neue Sachen in der Küche«, sagte sie. »Jessica hat dem Mann, der sich um die Vorräte kümmert, aufge-tragen, weißen Tee für dich zu kaufen. Und sie hat frische Sahne für dich eingekauft.«
    »Wirklich? Weißt du, wie selten und teuer weißer Tee ist? Den will ich schon so lange einmal probieren! Oh, und frische Sahne! Komm mit runter, ich mache dir auch eine Tasse.«
    Sie schüttelte den Kopf. Mich überraschte das nicht, denn Marie war ein sehr schüchternes Kind. Aus irgendeinem Grund war sie es nur in meiner Gegenwart nicht.
    Ich zog mich rasch an und entschied mich für Kakishorts, ein rotes, ärmelloses Rollkragenshirt und schwarze, flache Schuhe. Dann bürstete ich schnell meine Haare. Seitdem ich gestorben war, blieben sie immer in derselben Schulterlänge, und meine Strähnchen waren ebenfalls noch genauso frisch wie am ersten Tag. Eine Sorge weniger. Doch jetzt traute ich mich nicht mehr, einen anderen Haarschnitt aus-zuprobieren. Was, wenn ich dann auf ewig damit leben müsste? Na ja, vielleicht nur die Spitzen . . .
    »Ich bringe dir eine Tasse mit«, versprach ich, als ich das Zimmer verließ.
    »Ich habe keinen Durst«, rief sie mir nach.
    Nach zehn Minuten hatte ich die Küche endlich gefunden. Ich wohnte schon seit einigen Tagen in diesem Haus und verlief mich noch immer. Ohne meine Vampirnase hätte ich die Küche wohl nie gefunden.
    Auf dem Tisch lag eine Nachricht von Jessica.
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    Betsy, der Hausbesitzer hat schon wieder angerufen. Er möchte wirklich sehr gerne an uns verkaufen und geht immer weiter mit dem Preis runter. Ich denke ernsthaft darüber nach. Was meinst du? J.
    »Ich meine, dass es immer noch zu teuer ist«, sagte ich laut. Ich konnte ebenso gut mit mir selbst streiten. Auf diese Weise gewann ich vielleicht zur Abwechslung einmal. »Wir drei müssen uns ja jetzt schon verabreden, wenn wir einander in diesem Haus einmal treffen wollen. Au-
    ßerdem wird mir schlecht von dem Geruch von altem Holz.«
    »Hexe, Hexe, Hexe«, gähnte Jessica und stakste in die Küche, gekleidet in ihren jadegrünen Seidenpyjama. Die Farbe brachte ihre ebenholzfarbene Haut sehr schön zur Geltung.
    »Ist doch wahr.« Ich konnte nicht zugeben, dass ich mich an das Haus zu gewöhnen begann und zum ersten Mal im Leben einen ausreichend großen Kleiderschrank hatte.
    »Kannst du nicht schlafen?«
    »Nein. Ich habe mir den Wecker gestellt, um mit dir zu sprechen.«
    »Oh. Danke. Aber du brauchst deinen Schlaf.«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Ich mache heute Nachmittag ein

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