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Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut

Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut

Titel: Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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sehr merkwürdig hielt. »Lass sie sich nähren.
    Jetzt.«
    »Nein«, gurgelte Tina vom Grund der Badewanne her.
    »Ich tue es, habe ich gesagt«, fuhr ich sie an, »und jetzt setz dich auf, damit wir es hinter uns bringen können.«
    Eine Luftblase stieg an die Wasseroberfläche, aber Tina bewegte sich nicht.
    »Das ist dein Fehler«, sagte Sinclair kalt. Ich war so in Sorge, dass ich gar nicht bemerkt hatte, dass er bis auf eine kirschrote Boxershorts nackt war. »Jetzt bring es auch wieder in Ordnung.«
    »Mein Fehler? Habe ich Tina etwa einen neuen Haarschnitt verpasst . . . am ganzen Körper? Sei nicht sauer auf mich. Ich bin deiner Aufforderung, zu kommen, so schnell ich konnte gefolgt. Nicht dass du wirklich darum gebeten hättest.«
    Er umklammerte meine Schulter, die sofort taub wurde.
    »Tina kennt deine kindische Abneigung gegenüber Blutsaugen. Sie spielt die Märtyrerin, und das lasse ich nicht zu.«
    »Hey, ich bin ganz deiner Meinung. Hol sie da raus und lass sie an mir nuckeln. Ich bin auf deiner Seite.«
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    Wenn er noch gelebt hätte, wäre sein Gesicht jetzt puter-rot geworden. Er presste jedes einzelne Wort zwischen den Lippen hervor. »Sie gehorcht mir nicht.«
    »Ach, deswegen machst du dir in die Hose? Tolle Farbe übrigens, sie bringt dein . . . äh, du weißt schon . . . gut zur Geltung. Aua, entspann dich, ich habe kein Gefühl mehr in meinem linken Arm.«
    »Tu es«, sagte er mitleidlos.
    Ich trat gegen die Wanne. »Tina, komm da raus.«
    Ein trotziges Gluckern.
    »Hier spricht deine Königin.« Ich unterdrückte ein Lachen. Königin der Schuhe vielleicht! »Jetzt setz dich auf, bitte.«
    »Frag nicht«, zischte Sinclair in mein Ohr, »befiehl es ihr.«
    »Hör auf damit, das kitzelt. Tiiii-naaaaa!«
    Sie setzte sich auf »Ich will das nicht«, log sie, »Ihr findet es barbarisch.«
    »Sei nicht so ein Baby«, sagte ich, obwohl sie völlig recht hatte. »Was ist denn die Alternative? Willst du in dieser Wanne leben wie ein untotes Anatomieobjekt und die nächsten sechs Monate über langsam heilen? Die Zimmermädchen werden einen hysterischen Anfall bekommen.«
    Ihre Nasenlöcher blähten sich, und ich bemerkte, dass, während ich sprach, Blut über meine Finger getropft war.
    Ich drehte mich um, legte Sinclair meine Hände auf die steinharte Brust und drückte, trat und schubste, bis ich ihm die Badezimmertür vor der Nase zuschlagen konnte.
    »Ich kann den Typen nicht ausstehen«, sagte ich und rollte mir die Ärmel hoch.
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    »Lügnerin«, sagte sie und grinste mich an.
    »Könntest du das bitte unterlassen, bis dein Gesicht wieder zusammengewachsen ist? Nimm’s mir nicht übel.«
    »Oh, Majestät«, seufzte sie, als ich neben der Wanne niederkniete, »es tut mir so leid, dass ich Euch darum bitten muss.«
    »Sei kein Dummkopf. Ich bin nur froh, dass du lebst.
    Gewissermaßen.«
    Sie packte meinen Arm und leckte das Blut von meinen Fingern. Dann saugte sie an meinem Handgelenk, bis keine Sehnen oder offenen Wunden mehr zu sehen waren, bis sie wieder schön war. Es dauerte nicht lange. Immer wieder erstaunte es mich aufs Neue, wie schnell Vampire genesen konnten. Selten dauerte es länger als einige Minuten. Und merkwürdigerweise beschleunigte mein Blut den Heilungs-prozess noch. Mit Menschenblut hätte es die ganze Nacht gedauert. Noch mehr Dinge, die ich nicht verstand – und die ich auch lieber nicht hinterfragen wollte. Ich fürchtete mich vor den Antworten, die Tina mir geben könnte.
    »Also«, sagte ich fröhlich, »welche Pläne hast du sonst noch für den Abend?«
    »Nach einer Nahtoderfahrung entspanne ich mich gerne damit, die Wanne zu putzen.«
    »Ich würde ja gerne helfen. Aber das kannst du vergessen.
    Zu Hause habe ich neunzehn eigene.«
    84

    9
    Wir verließen gerade gemeinsam das Badezimmer, als Wie-hieß-sie-noch-gleich – die Süße von neulich – in die Suite gestürzt kam.
    »Tina, ich bin ja so froh!«, rief sie, das schimmernde blonde Haar in wilder Unordnung. Sie sah aus, als hätte sie sich in einem Abfallcontainer von McDonald’s gewälzt, und roch auch so. Ein Senfpäckchen klebte an ihrer linken Wange. »Ich dachte, sie hätten dich umgebracht!«
    Sie rannte zu Tina und stürzte sich auf sie, drückte und küsste sie. Gut, dass Tina noch nicht wieder angezogen war, die Flecken hätte sie niemals wieder rausbekommen. Wenn ich das Gestammel richtig verstand, dann hatten die Typen beide Mädchen angegriffen, aber Tina hatte sie dann von Monique

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