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Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut

Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut

Titel: Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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Sinclair zustimmend nickten. Das beunruhigte mich. »Okay, was muss ich tun?«
    Sechs Stunden später hatte ich genug. »Es klappt nicht!«, schrie ich. »Und bald geht die Sonne auf! Der ganze Abend war eine einzige Verschwendung, ihr Loser!«
    Sinclair tauchte so plötzlich aus dem Schatten auf, dass ich mir fast vor Schreck in die Hose machte. Während ich mir japsend an die Brust griff, sagte er: »Es scheint, als hättest du recht. Wir werden es später noch einmal versuchen.«
    »Scheiße«, sagte Tina hinter mir. Ich quiekte und wirbelte herum, während sie fortfuhr: »Ich will diese klei-99

    nen Scheißkerle in die Finger bekommen, und zwar jetzt.«
    »Bald«, beruhigte Sinclair sie. Er legte ihr freundschaft-lich einen Arm um die Schulter und musste sich dabei fast bücken. Sie war wirklich sehr klein. »Lass uns zum Hotel zurückgehen und ausruhen. Wo ist Monique?«
    »Hier«, sagte diese von der gegenüberliegenden Stra-
    ßenseite. Sie überquerte die Straße schnell bei Rot – alle Vampire sind grundsätzlich Gesetzesbrecher – und gesellte sich zu unserer kleinen Gruppe. »Das ist wirklich unglücklich. Ich hatte gehofft . . . «
    »Das nächste Mal«, sagte Sinclair.
    »Mist! Sollen wir noch einen Abend sinnlos herumste-hen?«, meckerte ich. »Donnerwetter, ich kann es gar nicht erwarten! Erinnert mich daran, dass ich freinehmen muss.«
    Sinclair murmelte etwas, was ich aber nicht verstand.
    Gut für ihn.
    »Tolle Schuhe«, sagte Monique und zeigte mit dem Finger auf meine Füße.
    »Ja«, sagte ich erfreut. Ich war ganz in Schwarz gekleidet – ein Klischee, ich weiß, aber es schien mir passend für unsere kleine nächtliche Theateraufführung – bis auf meine Schuhe. Die waren nämlich aus durchsichtigem Acrylglas mit hohem Keilabsatz und einem Schmetterling in jedem Absatz. Normalerweise trug ich keine Plastikschuhe, aber dieses Mal hatte ich eine Ausnahme gemacht. »Sind sie nicht fantastisch? Neunundsechzig fünfundneunzig, mit meinem Rabatt.«
    »Sind das echte Schmetterlinge?«
    »Nein«, sagte ich beleidigt.
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    »Ach ja, richtig. Du bist ja im Tierschutzbund.«
    »Nicht mehr. Sie wurden mir zu extremistisch. Ich bin zwar dagegen, Kaninchen Rasiercreme ins Auge zu sprü-
    hen. Aber ich bin nicht dafür, die Aidsforschung abzuschaf-fen.«
    »Wie nett«, sagte Sinclair freundlich, »dass du deine poli-tischen Ansichten wechseln kannst wie deine Garderobe.«
    »Äh . . . danke?« War das ein Kompliment gewesen?
    »Aber ich würde trotzdem nicht mit echten Schmetterlingen in meinen Schuhen herumlaufen.«
    »Sind sie bequem?«, fragte Monique. »Bei der Höhe?«
    »Bequemlichkeit ist kein Kriterium! Ein Preis, den man zahlen muss.«
    »Das ist wirklich ein hochinteressantes Thema«, sagte Sinclair, »aber bald geht die Sonne auf, und ich würde es gerne vermeiden, bei lebendigem Leibe gegrillt zu werden, während die Damen über ihr Schuhwerk sprechen.«
    »Du bist aber heikel! Dann sehe ich euch später.«
    »Ich bringe dich zu deinem Wagen«, sagte er schnell.
    Ich lachte. »Warum? Was soll mir schon passieren? Die Bösen lassen sich heute Abend nicht mehr blicken. Zumindest nicht in dieser Gegend.«
    Er zögerte für einen langen Moment – hatte er etwa darauf gehofft, in der Tiefgarage einen Annäherungsversuch starten zu können? – und sagte dann: »Nun gut. Gute Nacht.«
    »Nacht. Gute Nacht, Tina. Wiedersehen, Monique.«
    Fünf Minuten später stand ich in der Garage der US-Bank. Mein Wagen war der einzige im dritten Stock. Wenn ich nicht bereits tot gewesen wäre, hätte ich jetzt wirklich 101

    Schiss gehabt. Die Kriminalitätsrate von Minneapolis war relativ niedrig im Vergleich zu anderen Städten, aber man musste das Schicksal ja nicht herausfordern. Ich schloss mein Auto auf und wollte gerade die Tür öffnen, als ich Schrammen auf meinen Schuhspitzen bemerkte! Zwei Paar in einer Woche! Mein Vampir-Lifestyle tat meinen Schuhen definitiv nicht gut, und das würde ich nicht länger hin-nehmen.
    Ich beugte mich hinunter, um den Schaden genauer unter die Lupe zu nehmen, und hörte ein Kawummmm-Platsch!
    Ich richtete mich auf und sah einen dicken hölzernen Pfeil, der in dem Metall zwischen dem Fenster und dem Autodach zitterte.
    Ich wirbelte herum und sah einen etwa achtzehn- oder neunzehnjährigen Jungen, der hinter einem der Betonpfeiler stand und eine Armbrust hielt. Ich hörte ein Klick, als er einen weiteren Pfeil in die Armbrust spannte, und trat gerade rechtzeitig zur

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