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Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut

Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut

Titel: Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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Sinclair, wir sind noch nicht fertig!«
    »Das kannst du mir auf dem Weg zur Leichenhalle er-klären«, sagte er und ließ sich auf dem Fahrersitz nieder.
    Als wäre die Situation nicht schon unheimlich genug gewesen, befand sich die Leichenhalle ausgerechnet . . . na, wo meinen Sie? Richtig – in meinem Keller!
    »Bitte töte mich«, murmelte ich, als wir die Treppen hinunterstiegen.
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    »Wo sollten wir die Leiche denn sonst aufbewahren?«, fragte Marc. Er war nicht unwesentlich am Diebstahl der Leiche beteiligt gewesen, der am Abend stattgefunden hatte, denn praktischerweise schienen die Leute die Anord-nungen eines Arztes nicht zu hinterfragen. »Etwa im Marquette?«
    »Überall, nur nicht in unserem verdammten Haus!«
    »Ach, du hast aber auch an allem etwas auszusetzen!«
    »Seit April«, sagte ich düster, »hatte ich dazu auch allen Grund.«
    Marc dachte kurz darüber nach und gab dann zu: »Da hast du nicht ganz unrecht.«
    Im Keller fand eine richtige kleine Party statt, auch wenn es eine Weile dauerte, bis wir sie gefunden hatten, denn die Kellerräume erstreckten sich über die gesamte Fläche des Hauses. Ganz am hinteren Ende gab es einen Raum, den ich nie betreten hatte, und dort warteten Tina, Monique, Sarah die Irre, Ani, Jon und Jessica auf uns. Oh, und natürlich die Leiche. Fast hätte ich’s vergessen.
    »Noch einmal: Ich bin nicht einverstanden«, sagte Sarah statt eines Grußes.
    »Sei still«, befahl Sinclair.
    »Was hast du eigentlich für ein Problem mit unserem Haus?«, wunderte ich mich. »Wenn du Nostro gerne hattest, kann ich ja verstehen, dass du mich nicht magst. Was eine gewaltige Geschmacksverirrung ist, wenn du mich fragst.
    Aber was hast du gegen meine Bude?«
    »Ich habe hier gearbeitet«, sagte sie steif, »ich habe diesen Ort gehasst und will einfach nicht hier sein.«
    »Oh, Entschuldigung! Niemand zwingt dich dazu.«
    164

    »Das stimmt nicht ganz«, sagte Sinclair und fixierte Sarah mit dunklem Blick. Sie hörte sofort auf herumzuzicken und starrte auf den Boden.
    Was war hier los? Die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag: Sarah mochte mich nicht, fand die Tatsache, dass ich Nostro getötet hatte, nicht gerade berauschend, und war erst kürzlich in der Stadt aufgetaucht. Wenn sie jetzt noch Geld hätte, wäre sie eine perfekte Verdächtige. Kein Wunder, dass Sinclair sie im Auge behalten wollte.
    Sarah blickte auf und sagte: »Nostro hat mich gemacht.«
    »Oh.« Nun, das erklärte einiges. Er war ein echter Scheiß-
    kerl gewesen, aber seine Vampire waren ihm gegenüber merkwürdigerweise sehr loyal, vor allem die, die er höchst-persönlich gemacht hatte. Ich konnte das nicht nachvollzie-hen, aber was wusste ich schon von Vampirpolitik? Nada.
    »Ich habe ihn nicht wirklich geliebt«, sagte sie, »aber er hatte sich meine Loyalität verdient. Er gab mir die Un-sterblichkeit. Er machte mich zu einer Göttin unter den Menschen.«
    »Und zu einer Irren unter dem Rest von uns.« Ihre kleine Enthüllung hatte sie an die Spitze unserer Verdächtigenliste katapultiert. Ich fragte mich, ob sie es wusste. »Einigen wir uns darauf, dass wir uns nicht einigen können.«
    »Das kann ich nicht akzeptieren.«
    »Vielen Dank, dass ihr alle gekommen seid«, sagte Tina und schnitt Sarah damit das Wort ab, als diese gerade den Mund öffnete. »Vor allem zu einer solch makabren Pflicht.«
    »Ich habe dir ja gesagt, dass wir ein großes Haus brauchen«, wisperte Jessica mir ins Ohr.
    »Ja, aber hierfür . . . ?!«
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    Ich trat näher. Der tote Vampir, Jennifer, lag ausgestreckt auf einem alten, ramponierten Holztisch in der Mitte des Raumes. In zwei Teilen.
    Ich würgte und wendete mich ab. Ich fühlte, wie Sinclair mir über den Rücken strich, und merkwürdigerweise gab mir das die Kraft, noch einmal hinzuschauen. Ich war nicht die Einzige, die mitgenommen aussah. Auch Jessica war so blass, dass ihre braune Hautfarbe grau aussah. Und in Tinas Augen sah ich tiefe Traurigkeit.
    »Um deiner Frage zuvorzukommen«, sagte Jon, »wir haben ihr nicht den Kopf abgeschnitten.« Seine Ungerührtheit ärgerte mich.
    »Wenn ich das annähme«, sagte Sinclair freundlich, »läge hier noch ein anderer Körper in zwei Teilen.«
    »Fangt nicht wieder damit an, Jungs«, sagte ich automatisch, als Jon erblasste und nach seinem Messer griff. »Habt ihr denn keine Idee? Gar keine?«
    »Dies ist der erste Mord, der nicht an einem Mittwoch stattgefunden hat«, sagte Tina.
    »Wir sind immer mittwochs

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