Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut
genug wäre, findest du nicht? Du und deine kleine Gruppe durchgeknallter Robin Hoods, ihr tötet doch Vampire.«
»Nur die bösen«, sagte er. »Wir haben abgestimmt.
Sinclair und Tina und Betsy und Monique sind sauber. Wir waren uns nicht sicher hinsichtlich Sarah, bis sie . . . was auch immer sie mit ihr gemacht haben. Aber wenn wir einen Vampir dabei erwischen, wie er einen Menschen verletzt oder tötet, steht er auf der Abschuss-liste.«
»Erspar mir deine verdrehte Argumentation. Und vielleicht solltest du diesen Plan mit Sinclair abstimmen.«
»Er ist nicht mein Boss!«
»Okay, okay, komm wieder runter. Kein Grund zur Aufregung. Was ich eigentlich sagen wollte, ist, dass Betsy nicht nur ein Vampir ist, sie ist die Königin der Vampire.«
»Ja, und? Sie mag den Job ja noch nicht einmal. Und wie ich gehört habe, ist sie auch nur durch einen Unfall Königin geworden. Sie würde wieder aussteigen können, wenn . . . «
»Gut, aber das kann sie nicht.«
»Wenn sie es wirklich wollte . . . «
»Nein, wirklich. Das kann sie nicht. Die Vampire haben ein Buch, in dem all ihre Gesetze und Prophezeiungen und anderer Kram geschrieben stehen, und nach diesem Buch, das für sie wie eine Bibel ist, ist Betsy die Königin und Sinclair der König.«
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»Na und?« Er klang jetzt muffelig, und ich konnte es ihm nicht verübeln. Was Jessica ihm da sagte, wollte er gar nicht wissen.
Ich hörte, wie sie von einem Fuß auf den anderen trat, und musste fast grinsen. Sie verlor die Geduld und bemüh-te sich sehr, nicht laut zu werden. »Es ist so, als wären sie verheiratet. Und nach dem Vampirgesetz sind sie das auch.
Du bist also nicht nur scharf auf einen Vampir, sondern auch noch auf einen verheirateten Vampir.«
»Na und?«
»Sei nicht blöd. Die beiden haben die Verantwortung für ein ganzes Königreich, Jon, und falls du es noch nicht bemerkt haben solltest, der König ist verrückt nach ihr. Er reißt dir den Kopf ab, wenn du irgendetwas versuchen solltest. Und sei mal ehrlich, es ist ja nicht so, als hätte Betsy dich ermutigt, oder?«
Mürrisches Schweigen.
»Außerdem . . . denke ich . . . vielleicht . . . liebt sie ihn auch.«
»Nein.«
Ich purzelte fast die Treppe hinunter. Ganz genau. Nein!
»Das ist das bestgehütete Geheimnis der Welt. Selbst sie weiß nicht Bescheid! Aber was ich damit sagen will: Gib die Hoffnung auf. Sie wird dich immer wieder abweisen.
Oder Eric reißt dir den Kopf ab. Also haben wir hier eine klassische Patt-Situation, oder?«
»Ich frage sie trotzdem, ob sie mit mir ausgehen will.«
Ich hörte ein Zischen, als Jessica ihre Arme gen Himmel warf. »Prima, wenn du unbedingt deinen Kopf unter dem Arm spazieren führen willst. Was geht mich das an?«
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»Wenn sie Nein sagt, auch gut. Aber ich frage sie.«
Großartig. Nun gut, damit würde ich mich auseinander-setzen, wenn es so weit wäre. Jetzt wartete die Treppe zur vorderen Auffahrt. Und Macy’s!
Ich lachte tatsächlich, als ich aus der Auffahrt fuhr. Ich konnte nicht anders. Der Gedanke war zu absurd. Ich verliebt in Eric Sinclair? Und er verliebt in mich? Noch blöder.
Ich trieb ihn zur Weißglut. Das wusste ich. Er wusste es.
Wir alle wussten es. Der einzige Grund, warum er mich um sich haben wollte, war die Tatsache, dass ich die Königin war. Darüber hinaus hatten wir nichts gemeinsam. Rein gar nichts. Es war schon blöd genug, dass wir nun dazu bestimmt waren, ungefähr eine Million Jahre Seite an Seite zu regieren. Das nervte ihn wahrscheinlich genauso wie mich.
Mein Handy klingelte. Boop-boop-boo-BOOP-BOOP-boop-bip-boop-boop! Blöde Funkytown-Melodie. Ich musste das endlich ändern. Ich angelte in meiner Handtasche nach dem Apparat. »Hallo?«
»Wie immer«, verkündete Jessica, »hast du einen großen Schlamassel hinterlassen, um den ich mich jetzt kümmern muss.«
»Entschuldigung, aber ich musste zur Arbeit.«
»Und was hast du nur mit Sinclair gemacht? Er summt!
Und er hat abgewaschen. Höchste Zeit, dass ich meinen Unterhalt verdiene, hat er gesagt, und dann hat er die Haushälterin weggeschickt, damit sie ein Schläfchen macht. Du solltest den Typen mal in Gummihandschuhen sehen.«
Ich musste lachen. »Das hast du dir jetzt ausgedacht.«
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»Wer könnte sich so etwas ausdenken? Er scheint auch nicht gehen zu wollen. Normalerweise löst er sich in Luft auf, sobald er feststellt, dass du weg bist. Nicht heute.
Heute stolpere ich ständig über ihn. Es ist unheimlich, aber
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