Under Cover: Erotischer Roman (German Edition)
Cronje unbedingt haben wollte. Sie wollte ihn dazu bringen, sie anzumachen, und wenn es das Letzte war, was sie in diesem Leben tat. Sie würde alle schockieren, die sie kannten und die glaubten, dass sie keine Chance hatte, bei Cronje zu landen.
Tom blieb die Nacht über bei ihr, und am nächsten Morgen liebten sie sich erneut, auf die gewöhnliche, unaufgeregte Art und Weise. Als er das Haus verließ, wirkte er mehr als zufrieden mit sich, und er wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass Cressida sehr bemüht war, den Job als Empfangsdame in Guy Cronjes Galerie, Room With a View, zu erhalten.
»Heute ist also Ihr großer Tag, Cressida«, sagte Inspector Cross und lächelte ihr zu. »Wie fühlen Sie sich?«
»Nervös«, gab sie zu. »Ich glaube, dass ich mit meinem Wissen über Kunst glänzen kann, denn ich habe Tag und Nacht Kunstbücher gelesen, und ich habe mehr Galerien besucht, als ich für möglich gehalten habe. Die meisten Sorgen mache ich mir wegen des Rests des Bewerbungsgesprächs. Was ist, wenn Marcia Neville mich nicht mag?«
»Es ist Ihr Job, dafür zu sorgen, dass sie Sie mag«, gab ihr direkter Vorgesetzter zurück. »Das sollte bei Ihrem Aussehen kein Problem sein.«
Zum ersten Mal überhaupt sah Inspector Cross sie an und nahm zur Kenntnis, dass sie eine attraktive Frau war, nicht nur eine seiner WPCs, und Cressida begriff, wie ihr neuer Kleiderstil besonders auf Männer wirkte. Cross hatte sie oft in lässiger Freizeitkleidung gesehen, aber er hatte sie nie auf diese Weise angeschaut.
»Susan hat meine Kleider ausgesucht«, gab sie zu und blickte hinunter auf ihr schwarzes Jackett, kragenlos und mit einem tiefen V-Ausschnitt und goldenen Knöpfen, das ihr bis über die Hüften ging. Dazu trug sie einen kurzen schwarzen Rock und eine cremefarbene Bluse mit schmückenden Falten um den Ausschnitt, was so aussah, als hätte sie einen Schal um den Hals. »Ich selbst hätte mich nie für solche Sachen entschieden, aber jetzt sehe ich, dass Susan richtig lag.«
»Das trifft genau den Punkt«, sagte er zustimmend. »Nach meinem Blick auf die Spesenrechnung haben Sie noch einige solcher Outfits gekauft.«
»Susan hielt das für wichtig«, verteidigte sich Cressida. »Wenn Sie glauben, dass ich den Etat überzogen habe …«
»Großer Gott, natürlich nicht!«, rief er schnell. »Chief Inspector Williams würde mir nie verzeihen, wenn ich seine Operation durch meinen Geiz gefährde. Susan hat Recht. Der äußere Eindruck zählt viel in dieser Art Job. Sie sind das Gesicht der Galerie, wie Sie bei uns das Gesicht der weiblichen Polizei sind.«
»Ich glaube, ich werde die aufregenden Stunden unserer Arbeit vermissen«, sagte Cressida. »In der Galerie wird es nicht viele Raubüberfälle, häusliche Streitereien oder Betrunkene geben.«
»Wenn das Betrugsdezernat richtig liegt, geschehen in der Galerie viel ernstere Verbrechen«, erinnerte Inspector Cross sie. »Vergessen Sie das bitte nicht. Menschen, die gefährliche Betrügereien begehen, sind meistens völlig skrupellos, ganz egal, wie charmant sie sich nach außen geben.«
»Ich werde es nicht vergessen«, sagte Cressida.
Inspector Cross nickte zufrieden. »Das weiß ich«, sagte er. »Zum Glück sind Sie keines der Mädchen, das wegen einer verbotenen Liebelei gleich aus der Bahn geworfen wird. Ich habe Detective Chief Inspector Williams gesagt, dass Sie vom Kopf her eher wie ein Mann denken. Er war sehr erleichtert, als er das hörte, kann ich Ihnen sagen.«
Cressida war alles andere als begeistert, und als sie die Station verließ und ein Taxi anhielt, das sie zu Elgin Crescent fahren sollte, dachte sie, es geschähe ihnen allen recht, wenn sie sich Hals über Kopf in diesen Guy Cronje verlieben und eine wilde, leidenschaftliche Affäre mit ihm haben würde.
Obwohl sie stolz auf ihren gesunden Menschenverstand und auf ihre emotionale Reserve war, gefiel ihr überhaupt nicht, was die Leute die letzte Woche über sie gesagt hatten. Zusammengefasst hatte sich ergeben, dass man sie für leidenschaftslos hielt, und das war sie bei Gott nicht.
Ihre Verärgerung über Inspector Cross’ Bemerkungen half ihr, einen Teil ihrer Nervosität zu vertreiben, und als sie aus dem Taxi stieg und zu den schweren Drehtüren schritt und in die glänzende weiße Helligkeit der Galerie trat, fühlte sie sich entspannt, selbstsicher und positiv.
»Kann ich Ihnen helfen?«, fragte ein bleistiftschlankes Mädchen mit rabenschwarzen Haaren hinter einem
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