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Under Cover: Erotischer Roman (German Edition)

Under Cover: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Under Cover: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredrica Alleyn
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die Galerie kommt?«, fragte Cressida nervös. Ihre Chefin ging auf ihr Büro zu.
    »Dann kümmern Sie sich zuerst um den Besucher«, antwortete Marcia streng.
    Cressida hatte Glück; es kam niemand, deshalb konnte sie Marcia den Kaffee rasch bringen. »Ich hoffe, er ist stark genug«, sagte sie mit einem Lächeln.
    Marcia, die ihren Kopf mit beiden Händen stützte, schaute auf, und diesmal brachte sie ein Lächeln fertig. »Ich bin sicher, dass er perfekt ist«, murmelte sie. »Ich habe solche Kopfschmerzen, dass ich selbst das Tageslicht kaum ertragen kann.«
    Sie sah tatsächlich angegriffen aus. Unter den Augen hatten sich dunkle Ringe gebildet, die auch das Make-up nicht verbergen konnte, und um die Augen wirkte die Haut gequollen, wahrscheinlich ein Zeichen von zu wenig Schlaf, dachte Cressida.
    Sie ging zurück zu ihrem Empfangstisch und überflog die sehr umfassende Liste von Instruktionen, die Sue ihr als Gedankenstütze gegeben hatte. Nach zwanzig Minuten, als sie den Text zweimal gelesen hatte, ging sie zur L-förmigen Galerie, um sich die Bilder anzuschauen.
    Die Wände zu beiden Seiten des längeren Teils des L dienten als Ausstellung für ziemlich konventionelle Bilder – Landschaften, Porträts und ein gelegentliches Stillleben, aber am unteren Ende, wo es zum kürzeren Teil des L ging, befand sich ein Alkoven, und als Cressida noch einen Schritt weiter ging, fühlte sie sich in eine andere Welt versetzt.
    Beide Wände waren mit kräftigen Schwarzweißzeichnungen von Männern und Frauen bedeckt, aber es waren Männer und Frauen, wie Cressida sie noch nie gesehen hatte. Die Frauen waren fast alle in Ketten gelegt, sie saßen entweder provokant auf Stühlen, waren nackt und an Händen und Füßen gefesselt, oder sie hingen an Türen oder an Wandbalken. Die Brüste waren nach vorn gereckt. Auf jedem Bild war auch ein Mann zu sehen, aber er war immer gesichtslos, eine Gestalt im Schatten, zweitrangig im Vergleich zur Frau, auch wenn er größer war und eindeutig eine Machtposition einnahm.
    Sie ging näher auf die Bilder zu, um den Namen des Künstlers herauszufinden, und dabei fiel ihr auf, dass die Gesichter der Frauen nicht so waren, wie Cressida es erwartet hatte. Natürlich konnte sie Angst erkennen, aber da war auch ein seltsames Glitzern von Triumph und Überlegenheit, als besäßen sie ein besonderes Wissen, das ihnen niemand nehmen konnte, auch nicht die Ketten.
    Ihr blieb gerade noch Zeit, sich den Namen des Künstlers zu merken, Rick Marks, dann hörte sie die Türglocke, und sie hastete hinter ihren Tisch zurück.
    In der anschließenden Stunde hatte sie alle Hände voll zu tun. Leute kamen herein und schauten sich in der Galerie um, oder sie fragten nach dem jüngsten Gemälde ihres Lieblingskünstlers, während andere bekannte Drucke bestellten, gewöhnlich von Picasso und Salvador Dali. Sie suchte den Lieferanten von Dalis ›Persistence of Memory‹, als Marcia schließlich aus ihrem Büro kam und übernahm.
    »Machen Sie mal Pause, Cressida«, sagte sie mit einem Lächeln. »Sie haben sie sich verdient. Ich hatte nicht vor, Sie so lange allein zu lassen, aber es ergab sich ein Problem, um das ich mich sofort kümmern musste.«
    Cressida zog sich dankbar in das kleine hintere Zimmer zurück und brühte wieder Kaffee auf. In ihre Tasse gab sie Milch und Zucker. Nachdem sie den Kaffee getrunken hatte, ging sie zum Empfang zurück. Marcia schaute von ihrem Bestellblock hoch.
    »Gewöhnlich ist montags nicht so ein Betrieb, Cressida. Ich hoffe, Sie hatten nicht zu viele Probleme?«
    Cressida schüttelte den Kopf. »Alles ist gut gelaufen.«
    »Gut. Ich hatte Guy am Telefon. Er hat einem guten Freund, Sir Peter Thornton, offenbar versprochen, dass seine Tochter in den nächsten Wochen in der Galerie arbeiten kann. Sie braucht Zeit, ›um sich selbst zu finden‹, was immer das auch bedeutet. Es ist eigentlich ein Ärgernis, denn das Mädchen ist erst achtzehn und auch nicht besonders intelligent, aber ein paar zusätzliche Hände können wir immer gebrauchen. Sie heißt Leonora, und sie kann als Ihre Assistentin firmieren. Wenn sie sich selbst findet, indem sie ganz viel Kaffee aufbrüht und vielleicht diese zeitgenössischen Pariser Fotografien verkaufen kann, die wir ins Sortiment genommen haben, was ein Fehler war, dann ist sie intelligenter, als ich dachte.«
    »Kennen Sie den Vater auch?«, fragte Cressida.
    Marcia nickte. »Guy und ich dinieren mit Sir Peter und seiner Frau etwa ein-,

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