Under Cover: Erotischer Roman (German Edition)
von ihm geht keine Gefahr aus. Ich lege Wert darauf, dass ich bei Menschen weiß, woran ich bin.«
»Ich glaube, dieser Job wird dir guttun«, meinte Sue. »Du hörst dich so an, als bräuchtest du eine neue Perspektive im Leben, besonders auf der sexuellen Ebene.«
»Ich bin sehr zufrieden mit dem, was ich habe, vielen Dank«, sagte Cressida lachend. »Dies ist schließlich nur ein vorübergehender Job, keine lebenslange Verpflichtung. Glaubst du, dass irgendwas Kriminelles in der Galerie vor sich geht?«, fragte sie noch.
»Ich bin sicher, dass da irgendwas läuft, aber ich kann nicht sagen, was«, sagte Susan bedächtig. »Manchmal herrscht da eine sehr seltsame Atmosphäre, aber ich konnte nie herausfinden, ob diese Strömungen etwas mit Gesetzesbrüchen oder mit sexuellen Spannungen zu tun haben.«
»Nach dem, was du erzählst, sollte die Sitte meinen Job übernehmen. Das Betrugsdezernat hat am wenigsten damit zu tun.«
»Was hast du gegen ein bisschen Unmoral und Laster?«, fragte Sue lächelnd. »Wenn ich alt und grau bin, habe ich wenigstens ein paar schöne Erinnerungen, und einige davon stammen aus meiner Zeit in der Galerie. Leider nicht mit Guy Cronje. Er schien mich immer für einen studierten Hohlkopf zu halten, und ich habe mich nicht getraut, ihn vom Gegenteil zu überzeugen, falls er sich meine Bewerbungsunterlagen zu genau ansah. Es ist wichtig, dass du dir das merkst, Cressida: Sei auf der Hut. Cronje ist ein gerissener Typ, und wenn dir ein Fehler unterläuft, wird er darauf stoßen und dich festnageln.«
Sie zahlten ihre Rechnungen und gingen gemeinsam aus dem Restaurant. Morgen würde der Crashkurs in Kunst beginnen. Nach dem Wein brummte Cressida der Schädel, ebenso nach den vielen Informationen, die sie an diesem Tag gelernt hatte, deshalb fuhr sie nach Hause und schlief den ganzen Nachmittag lang. Sie wachte gerade noch früh genug auf, um ein Bad zu nehmen und sich frische Sachen anzuziehen, bevor Tom eintraf.
Vom Moment seines Eintretens stand fest, dass er schlechte Laune hatte. Normalerweise ließ sich Tom nicht aus der Ruhe bringen, deshalb fühlte sich Cressida irritiert. Sorgte der neue Job jetzt schon für Ärger in ihrem bisher so ruhigen, spießigen Privatleben?
»Sollen wir aus essen gehen?«, fragte Tom und ließ sich ins tiefe Sofa sinken.
»Nein, danke. Ich habe mit Sue Hinds beim Italiener bei uns um die Ecke zu Mittag gegessen, deshalb habe ich keinen Hunger«, versicherte sie ihm.
»Ich muss mich wohl bei dir entschuldigen«, sagte er schließlich. »Ich wusste schon Tage vorher, was auf dem Programm stand, aber alles lief unter streng vertraulich. Du bist doch nicht sauer, oder?«
»Zuerst war ich sauer, aber das hat sich gelegt«, antwortete Cressida, und als sie darüber nachdachte, stellte sie zu ihrer Überraschung fest, dass die Aussage stimmte. »Ich nehme an, du bist auch nicht glücklich über das Ergebnis der Besprechung.«
»Nein, bin ich nicht!«, rief er heftig. »Ich habe alles über diesen Guy Cronje gelesen. Er ist der letzte Mann auf der Welt, für den ich arbeiten wollte.«
»Ich glaube nicht, dass ich in körperlicher Gefahr sein werde«, meinte Cressida. »Er ist nicht wegen Gewalttätigkeiten vorbestraft, oder?«
»Nein, das ist nicht bekannt. Aber er scheint eine Gefahr für jede Frau zu sein.«
»Aber nur für verrückte Frauen, und ich bin keine verrückte Frau«, sagte Cressida.
»Richtig, aber trotzdem bist du eine Frau, und mit Sex ist das immer so eine Sache«, murmelte Tom. »Wer hätte schon vorher geglaubt, dass er an Susan Hinds nicht interessiert ist? Jeder Mann in der Station ist heiß auf sie.«
»Tatsächlich?«, fragte Cressida, und ihre Gereiztheit stieg an.
Tom versuchte rasch, seine Bemerkung zurückzunehmen. »Ich gehöre nicht zu denen«, stellte er klar. »Du kennst mich, Cress, du kannst dich auf mich verlassen, aber sie ist sexy.«
»Und ich nicht?«, fragte Cressida leise.
Toms Stirn legte sich in Falten, bevor er antwortete »Ich halte dich für sexy, aber nicht auf eine auffällige Weise. Das weißt du doch selbst, Cressida. Du bist keine Sirene, und du willst auch keine sein, nicht wahr?«
»Vielleicht hätte ich nichts dagegen«, gab sie zurück. »Es ist so, dass ich mich langsam auf den neuen Job freue. Mein Horizont wird erweitert, ich erhalte diesen Crashkurs in Kunst, und mein Gefühl für die richtige Kleidung wird auf einer Einkaufstour durch die besten Londoner Modegeschäfte in Gegenwart der
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