Under Cover: Erotischer Roman (German Edition)
schärfsten Londoner Polizistin verbessert – was Schöneres kann einem Mädchen doch gar nicht passieren.«
Tom sah verdutzt aus. »Worüber bist du so wütend? Ich dachte immer, du wärst mit dir im Reinen, das ist eine große Stärke von dir, habe ich gedacht. Ich hasse Frauen, die die ganze Zeit über Kleider und Make-up diskutieren. Du siehst gut aus, du bist immer nett und adrett gekleidet. Du brauchst keinen neuen Stil. Ich liebe dich so, wie du bist. Ist das nicht das, was Frauen heutzutage haben wollen?«
»Es wäre mir lieber gewesen, wenn du gesagt hättest, dass ich eine begehrenswerte Person auf allen Ebenen bin, ohne den Zusatz, dass ich auf eine unauffällige Weise sexy bin. Ich hatte keine Ahnung, dass Sue so populär ist.«
»Hör mal, wenn dies Schwierigkeiten zwischen uns auslöst, warum sagst du dann Williams nicht, dass du den Auftrag nicht übernehmen kannst?«, fragte Tom. »Ich meine, du könntest sagen, dass Kunst nun wirklich nicht dein Ding ist, was ja auch zutrifft, falls ich da mit meiner Einschätzung richtig liege. Es gibt mehrere Möglichkeiten, dich herauszureden, ohne dass deine Weigerung in der Personalakte vermerkt wird. Hinzu kommt, dass sich Detective Chief Inspector Williams keine zweite Schlappe erlauben darf, nachdem er Sue Hinds zurückziehen muss.«
»Ich werde nicht zur Schlappe«, sagte sie scharf, und plötzlich war sie entschlossen, ihren Auftrag mit Erfolg abzuschließen. »Ich werde mich in eine sehr begehrenswerte und sexuell attraktive Frau verwandeln, dann das Vertrauen von Guy Cronje gewinnen und herausfinden, was in der Galerie vor sich geht. Und wenn ich das heimtückische Unternehmen entlarvt und zerschlagen habe, wird mir die Königin eine Medaille überreichen – wegen Tapferkeit im Kampf gegen den Sexismus.«
Tom stützte den Kopf mit beiden Händen. »Ich wusste, dass es ein Fehler war«, jammerte er. »Warum mussten sie auch ausgerechnet dich aussuchen? Das werde ich nie verstehen.«
Sie widerstand der Versuchung, sich nach einer Vase zu bücken und auf seinem Kopf zu zerschlagen, stattdessen setzte sie sich neben ihn. »Ich werde das nicht als persönliche Beleidigung werten«, sagte sie leise, »aber sage solche Dinge nicht zu oft. Auch für meine Selbstbeherrschung gibt es Grenzen.«
Er wandte sich ihr zu und legte seine Arme um sie. »Du weißt, wie viel du mir bedeutest, Cress. Ich bin verrückt nach dir, aber ich will nicht, dass Leute dich verändern. Ich mag dich so, wie du bist – und am allerwenigsten will ich eine Kopie von jemandem wie Susan Hinds haben.«
»Ich werde keine Kopie von Sue sein. Ich werde eine Turboversion von mir selbst sein«, versprach Cressida ihm.
»Du wirst nicht auf diesen Kerl reinfallen, nicht wahr?«, fragte Tom. »Ich könnte es nicht ertragen, wenn ich im Job höre, wie gut du deinen Auftrag erfüllst, weil du eben mit ihm … ach, du weißt schon, was ich meine.«
Cressida wusste genau, was er meinte, und sie spürte einen Anflug von Erregung. Natürlich würde in der Galerie nichts passieren. Selbst wenn sie den Job bekommen würde, bestand kaum eine Chance, dass Guy Cronje auf sie flog. Und selbst für diesen Fall stand nicht fest, ob sie diese Gefühle erwiderte. Trotzdem, eine völlig neue Welt würde sich ihr eröffnen, und sie stellte fest, dass sie allmählich so etwas wie Vorfreude empfand.
»Gehen wir ins Bett«, sagte Tom plötzlich und zog sie auf die Füße.
Cressida war schon halb unterwegs zur Treppe, aber dann hatte sie das überwältigende Verlangen – was überhaupt nicht zu ihr passte –, dass sie im Wohnzimmer Liebe machten. Sie stand am Treppenpfosten und begann, ihren langen Baumwolldress im Knitterlook aufzuknöpfen. »Bleiben wir hier unten«, sagte sie leise.
Tom sah sie staunend an. »Das Sofa ist nicht breit genug«, wandte er ein.
»Dann benutzen wir was anderes. Mein Drehstuhl, der vor meinem Computer steht, genügt schon. Zum Glück hat er keine Rollen, sonst könnte es Probleme geben.«
Verfolgt von den verdutzten Blicken Toms, ging Cressida hinüber zum Drehstuhl und setzte sich darauf. Sie neigte den Kopf zur Seite, und ihre Hände hielten sich an den Lehnen fest. Sie schob den Unterleib vor, Tom entgegen.
»Aber die Leute können uns sehen«, protestierte er.
»Können sie nicht«, widersprach Cressida und wünschte sich, dass er ihr einfach folgte und schnell Liebe mit ihr machte. »Ich habe die Fenster seit langem nicht mehr geputzt, deshalb können wir auch
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