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Undercover

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Titel: Undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Falkenhagen
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»Vielleicht«, sagte er langsam. »Aber ich werde sie nicht die sem Irren ausliefern.« Wauzi schnaufte so abfällig, wie es nur eine Hundeschnauze fertigbringt, doch Grange ließ mich immerhin los.
    »Warum haben wir eigentlich noch nicht abgelegt?«,
    fragte Cross und wandte sich ab. »Cross! Du kannst nicht gehen«, stieß ich hervor und versuchte, meine Handgelenke zu bewegen, doch der Ferroplastriemen schnitt mir unangenehm in die bereits von den Handschellen gequetschte Haut. »Der… der Peilsender!« Ich machte einen Schritt hinter ihm her und trat damit aus Versehen in den Strahl des Scanners. Ein ohrenbetäubendes Alarmsignal ertönte, und sämtliche Schotts, die zum Frachtraum führten, wurden automatisch geschlossen und verriegelt. Gleichzeitig summte um mich herum ein Feld aus Lichtstrahlen auf, das mich auf dem Quadratmeter einpferchte, auf dem ich stand - ich konnte mich weder vor noch zurück oder zu einer der Seiten bewegen. »Achtung! Sprengstoff«, verkündete eine gut gelaunte weibliche Computerstimme, die ich eher in dem Raumschiff einer Science-Fiction-Serie vermutet hätte. Oh, warten Sie.
    Vielleicht war das hier gar nicht so unangebracht, wie ich dachte, denn immerhin befanden wir uns im Bauch eines Raumschiffs… »Achtung! Sprengstoff!«
    Auf einem alten Folienbildschirm neben dem Schott nach draußen erschienen nach und nach meine physikalischen Daten. Größe, sämtliche meiner Körpermaße und mein Gewicht (wie hatte ich es bei all dem Stress geschafft, zuzunehmen?), meine Herzfrequenz, Gehirnwellen und ein kleines, aggressiv rot leuchtendes Etwas in meinem Schädel. Verdammt ausgefuchste Technologie für einen fliegenden Schrotthaufen, wenn Sie mich fragen. Vielleicht nutzte die Gewerkschaft diesen Kahn als Gefahrenguttransporter und wollte auf Nummer sicher gehen, dass nichts geschah.
    Ein Abzugshahn spannte sich, als Ares erneut seine Waffe auf mich richtete. Grange war cool geblieben und hatte sich nicht gerührt; er stand da und kaute auf einem Pfriem herum.
    Ich schüttelte den Kopf und bereute es sofort. Verdammt, in meinem Kopf saß ein halbes Dutzend Bergarbeiter mit Presslufthämmern und versuchte, mir die Hirnschale aufzubohren.
    »Was ist das Ding da in deinem Kopf?«, knurrte Wauzi hinter mir. »Grange hat Recht - wir sollten die Ratte aus der Luftschleuse werfen! Cross!«
    »Beruhigt euch«, bat Richard. »Es gibt bestimmt eine Erklärung dafür.«
    »Dafür, dass sie Sprengstoff im Kopf hat? Ich kenne diese Tricks.« Die Schwarzhaarige sah von ihrer Aufgabe hoch. »Früher sind die Leute mit Sprengstoffgürteln in Einkaufszentren gegangen und haben sich in die Luft gejagt.
    Heutzutage wird die Bombe eingepflanzt. Was auch immer sie dir gesagt hat, sie hat gelogen, Cross. Sie ist ein verdammter Trojaner!«
    Durch das grelle Licht der Energiestrahlen hindurch konnte ich Cross kaum erkennen. Er legte die Hände auf dem Rücken zusammen und zögerte. »Stash, wie viel Sprengstoff, was für eine Wirkung?«
    Der Typ mit dem roten Käppi ging zu dem Folienbildschirm, tippte darauf herum und sagte dann: »Die Menge reicht nicht aus, um eine größere Sprengwirkung zu erzielen. Das Ding bläst ihr nur den Kopf weg.«
    »Beruhigend«, murmelte ich.
    »Wieso hat sie eine Bombe im Kopf?«, fragte Swift. Sie hatte Turner inzwischen das Hemd von der Brust geschnitten und Kompressen aufgelegt.
    »Elyzea?« Cross hatte die Hände vor der Brust verschränkt.
    Trotz der Müdigkeit und der Schmerzen wählte ich meine Worte sorgfältig. »Der Sprengsatz befindet sich seit vier Jahren in meinem Kopf. Er ist nicht speziell für diesen Einsatz eingebaut worden.«
    »Warum dann?«, fragte Grange.
    »Sie ist eine verdammte Kriminelle, deshalb«, sagte Swift. »Justifier wird man nicht, weil man zu viel Freizeit hat, das weiß doch jeder! Entweder ist man verzweifelt, oder man wird dazu gezwungen. Vermutlich hat sie Jemanden umgebracht.«
    Cross hatte an dieser Erkenntnis sichtbar zu knapsen. Er deutete mit dem Daumen zurück nach Chorriah. »Warum hast du mir nichts davon gesagt? Du hättest genug Gelegenheiten gehabt.«
    »Ich dachte, du würdest fragen, warum ich das Ding Im Kopf habe.«
    »Und das hätte dich gestört?«, fragte er sanft.
    Ich nickte. »Du hättest dann eine noch schlechtere Meinung von mir gehabt.«

    »Woher willst du wissen, was für eine Meinung ich von dir habe? Also, warum ist das Ding in deinem Kopf?«
    Ich schätze, das hatte ich verdient, und schluckte eine bissige

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