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Undercover

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Titel: Undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Falkenhagen
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Verriegelungen der Schleusen öffneten sich wieder.
    Eine weitere Funknachricht hallte durch das Schiff. Dieses Mal handelte es sich nicht um eine elektronische Ansage, sondern um einen echten Menschen, der da sprach. »Rosario, hier Chorriah, TTMS Security. Bitte öffnen Sie Ihre Schleusen und halten Sie sich bereit für die Inspektion. Herzlichen Dank.«
    »Leute, was geht jetzt?«, fragte Chester über Funk. »Soll ich denen aufmachen?«
    Cross blickte Grange herausfordernd an. »Wir müssen denen was geben«, sagte der Cowboy. Er machte eine halbherzige Geste in meine Richtung.
    »Das bringt doch nichts«, sagte Richard und strich die Hände über die Hose - eine nachdenkliche Geste. Er sah müde aus. »Die wollen nur mich. An ihr ist die TTMS nicht interessiert.« Er warf mir einen Blick zu, den ich nur schwer lesen konnte.
    Ich furchte die Stirn und versuchte, mich durch die dicken Nebel um meinen Verstand durchzukämpfen, die die Schmerzen inzwischen hinterlassen hatten. Dann schob ich mich hoch auf die Knie. Um mich herum drehte sich alles, und ich fühlte Übelkeit in meinem Magen heranziehen. Was waren Richards Worte vorhin noch gewesen?
    Ich hatte immer einen Plan? Da ich von meiner Position aus einen guten Blick in die Gangway hatte, sah ich mir die Situation genauer an. »Hält eure Hülle etwa 20 Gramm Nitramex ab?«
    Cross runzelte die Stirn, dann sah er den Mann mit dem Käppi fragend an. »Stash?«
    »Zwanzig Gramm was?«, fragte der.
    Ich überschlug das im Kopf. »Eine Explosion äquivalent zu etwa fünf Kilogramm TNT.« Die Maßeinheit war zwar antiquiert, doch die meisten gebildeten Laien ver standen sie noch.
    »Könnte knapp werden«, erwiderte der misstrauisch. »Wieso?«
    »Chester, hörst du mich?«
    Ein zögerliches »Ja, schon«, kam aus dem Lautsprecher. »Warum?«
    »Kannst du fliegen, wenn die Klammern gelöst sind?«
    Grange leitete die Frage auf Cross Anweisungen weiter. Kurz daraufhallte die zögerliche Stimme der Pilotin durch den Frachtraum. »Ich denke schon.«
    »Was haste vor?«, fragte Wauzi.
    »Ich denke, ich habe einen Plan.«
    Auf Cross’ Gesicht zeichnete sich Hoffnung ab. Offenbar erriet er, was ich vorhatte. »Meinst du, du kriegst das so hin, dass es uns nicht zerreißt?«
    Ich lächelte schief. »Das ist mein Job, Cross.«
    »Wovon redet ihr?«, fragte Grange nun doch ein wenig beunruhigt.
    »Wir sprengen die verdammte Gangway ab. Genauer gesagt die Drehelemente, die die Klammern ausfahren.«
    »Ihr …« Grange verstummte und glotzte mich an, als hätte ich den Verstand verloren. Dann sah er Cross an. »Du willst der Schlampe vertrauen, Boss?«
    Richard antwortete nicht sofort. Dann nickte er. »Ich schätze, das will ich. Wenn sie eins kann, dann überleben.
    Das hat sie in den letzten Stunden bewiesen.« Er
    lächelte mich an. Erstaunt las ich so etwas wie Vertrauen in seinem Blick.
    »Die hat versucht, dich umzubringen!«, grollte Wauzi erneut. »Das ist bestimmt dieses Norwegen-Syndrom.«
    »Stockholm, Ares«, erwiderte Cross. »Und nein. Ich weiß sehr genau, was ich tue.«
    »Scheißegal, wie das heißt! Sie ist ein verdammter Justifier!« Der Bulldoggenbeta knurrte und zuckte mit den kurzen Ohren.
    Cross nickte. »Ich weiß.«
    »Und da vertrauste ihr? Sie hat dich betrogen - und mich auch. Ich hab gedacht, sie wär okay.« Seine kleinen Augen funkelten mich unter den dicken Stirnwülsten an, und er zog drohend seine Lefzen von den Reißzähnen.
    Unwillkürlich schrumpfte ich in mich zusammen. Ich Wollte nicht, dass diese Kampfmaschine ernsthaft auf mich losging.
    »Sie ist vielleicht die Einzige, die uns hier wegbringen kann. Also mach sie los.«
    »Leute«, hallte Chesters Stimme durch den Frachtraum, “Ich bekomme ein Ping von der äußeren Schleuse. Jemand verschafft sich Zugang. Ich kann sie noch ein paar Augenblicke beschäftigen, aber die meinen es ernst.«
    Swift mischte sich ein. »Ich sag’s nur ungern, aber Turner hier muss zu einem Arzt. Dringend.«
    »Kommst du weg, wenn die Klammern ab sind?«, wandte sich Grange an die Pilotin.
    »Das sollte funktionieren«, erwiderte ehester. »Wenn die Dinger weg sind, ist alles andere nur noch Dichtung und Krampen.«
    »Lass sie frei, Ares, bitte«, beschwor ihn Cross.
    Der Beta knurrte wütend, offenbar hin- und hergerissen zwischen seinem Misstrauen mir gegenüber und den äußeren Zwängen. »Na gut«, meinte er schließlich. »Aber sag nachher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.« Er nahm ein

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