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Undercover

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Titel: Undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Falkenhagen
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Richard auf die Brust, dann erhob ich mich und begann, meine Kleider anzuziehen, die jemand gewaschen und schnellgetrocknet hatte.
    »Was ist?«, fragte Richard. »Alles klar?«
    »So klar es eben sein kann«, erwiderte ich. »Entschuldige die Hektik. Ich will nicht raus in das Chaos da draußen -
    eigentlich will ich nicht mal diesen Raum verlassen. Aber ich kann nicht mehr stillsitzen.«
    »Verständlich.« Cross begann ebenfalls seine Kleidungsstücke vom Boden und dem Tisch aufzusammeln und sich anzukleiden. »Was hast du vor?«
    »Wir sollten uns einen Cube greifen und die Daten des Chips auswerten. Hast du schon einen Termin mit Müller gemacht?«
    »Nein, noch nicht. Damit wollte ich noch warten, bis wir wissen, was für Beweise wir eigentlich in der Hand halten.« Er lächelte. »Alte Journalisten-Gewohnheit. Niemals die Pferde scheumachen, bevor man weiß, was man in der Hand hat.«
    »Finde ich gut. Ich sichere mich, wenn’s geht, auch immer doppelt ab.«
    »Nebenan ist ein Cube, da können wir in aller Ruhe einen Blick darauf werfen.«
    Cross führte mich in einen angrenzenden kleinen Raum mit einer abgenutzten Couchecke und einem alten 3D-Cube. Ich steckte den Chip in den Schlitz und wartete, bis die vertraute Molekularstruktur des Trepto-penzans angezeigt wurde. Dann ging ich die anderen Informationen durch, die samt und sonders mit dem digitalen Wasserzeichen von CPT hinterlegt waren. Einige digitale Notizen waren in penibel geschwungener Schrift aus royalblauer Tinte versehen. »Das ist Cagliostros Handschrift.«
    »Sicher?«
    »Sicher. Ich würde sie überall im Universum wiedererkennen. Vermutlich ist er auch der einzige Mensch, der einen virtuellen Füllfederhalter besitzt, statt Kommentare in Computerschrift zu tippen.«
    Cross überflog die Analysedaten. »Wie es scheint, hat WasteLand die chemischen Eigenschaften des Treptopenzans seit Sharidon deutlich weiterentwickelt.«
    »Was für eine Wirkung hat das Zeug jetzt?« Ich versuchte, in den Zahlen und Molekülstrukturen einen Sinn zu erkennen, verstand aber nur Bahnhof. Die Sorte Bahnhof, bei der man keine Ahnung hat, wann man wo einsteigen soll, weil man nicht weiß, wo man hinwill.
    Cross ging das offenbar anders. »Sie haben es modifiziert, so dass es wirklich nur an die tierische DNS im Gehirn ansetzt. Menschen dürften inzwischen nicht mehr betroffen sein.«
    »Und was macht es im Gehirn?«
    »Offenbar handelt es sich um einen Anti-Aggressor, den WasteLand im Auftrag von Cagliostro hat entwickeln lassen. Ein hochwirksames Psychopharmaka, das die Betas glücklich macht, wenn du so willst.«
    »Klingt nicht so schlecht.«
    »Wenn du gleichzeitig in Kauf nimmst, dass du den Betas die Persönlichkeit nimmst und ihren Verstand auf das Niveau von Standardernährungspaketen reduzierst, vielleicht.«
    »Du weißt eine ganze Menge über diesen Chemiekram.«
    »Wie gesagt… ich habe mal darüber recherchiert. Aber aus dem Bericht ist nichts geworden. WasteLand scheint seitdem an verschiedenen Standorten in die Großproduktion eingestiegen zu sein.«
    »Und Cagliostros Firma CPT steht hinter WasteLand?«. fragte ich kopfschüttelnd. »Das hätte ich nicht gedacht.«
    »Ich glaube nicht, dass Cagliostro das allein aufgezogen hat. Der Kerl scheint eher ein Mittelsmann zu sein, der Leute zusammenbringt, als jemand, der sich so etwas ausdenkt und finanziert.«
    »Und du hast damals auf Sharidon nicht weiter nach den Schuldigen gesucht?«
    »Nein«, sagte er grimmig. »Menschen, die mir lieb und teuer waren, starben. Ich wollte verhindern, dass das so weiterging. Also bin ich untergetaucht - und habe die Daten als Rückversicherung mitgenommen. Ich habe den Chip bei jemandem hinterlegt, der sie veröffentlichen wird, sobald ich sterbe.«
    »Die Daten, die beweisen …
    »… dass WasteLand die Droge entwickelt und auf Sharidon absichtlich in die Atmosphäre entlassen hat. Ich habe das Ganze auf einem Originalchip mit dem digitalen Wasserzeichen von WasteLand. Der beweist haarklein, was da damals passiert ist. Aber auch hier lässt sich nicht feststellen, wer das alles beauftragt hat.« Er blätterte die Informationen auf dem Chip noch einmal sorgfältig durch. »Ich stand schon damals so kurz davor, herauszufinden, wer wirklich dahintersteckt. Und jetzt ist es wieder dasselbe!«
    »Vielleicht bekommst du nachträglich die Chance dazu«, sagte ich nachdenklich.
    Seine Worte ließen die letzten Mosaiksteine in meinem Kopf an ihren Platz fallen. Der

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