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Undercover

Undercover

Titel: Undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Falkenhagen
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Bad.« Ich musste schmunzeln, als mir die Lächerlichkeit dieser Bitte auffiel. Wenn ich denn wirklich sterben sollte, wollte ich das wenigstens nicht dreckig tun.
    Richard musterte mich ungläubig. »Ein Bad.« Als er sah, dass es mir ernst war, wurde der Ausdruck auf seinem Gesicht weicher. »Ich denke, das wird sich einrichten lassen.«
    29. März 3042 (Erdzeit), nachmittags
    System: Guavarra
    Planet Pherostine, Carabine
    Mit einem wohligen Gefühl in der Magengegend blies ich einmal in die Schaumkrone, die auf dem langsam erkaltenden Wasser schwamm. Ich hatte Schweiß und Staub abgewaschen und, zumindest schien es mir so, dabei auch einen Teil der Sorgen mit abgestreift.
    Ich saß in einer Metallwanne, die die kleine Kammer zusammen mit einem Vorratsregal, einer kleinen Arbeitsplatte und einem Wasseranschluss mit Becken beinahe vollständig ausfüllte. Über mir prasselte der Regen auf das Dach, und in der Ferne verzog sich das Rollen eines Gewitters. Cross hatte versprochen, im Büro nebenan, dem Hauptquartier der PLU, direkt an der Tür zu arbeiten, damit sein Störsender meine Bombe weiterhin abschirmte.
    Nach den Anstrengungen der letzten Tage tat ein Augenblick Innehalten wahre Wunder.
    Wir waren auf der Rosario zurück ins Guavarra-System gesprungen und vier Stunden später - ich hatte ein wenig geschlafen - auf Pherostine in der Arbeitersied lung gelandet, die im 3. Ostring angesiedelt war - jenem Bereich der Stadt, der bereits hoch auf die Ausläufer des nördlichen Hügels verdrängt worden war. Beim Anflug hatte ich das zusammengewürfelte Wohngebiet aus Hütten, Häusern und Hallen, das man unter ein gigantisches Feld organischer Solarzellenflügel gebaut hatte, zum ersten Mal von nahem gesehen. Die Flügel, die dem Stand der Sonne folgten, hatten dem Berghang beinahe den Eindruck einer schillernden Schmetterlingswiese verliehen - bis ich realisiert hatte, dass diese Wiese meh rere Hektar betragen und die Flügel teilweise hausgroß sein mussten.
    Schläfrig schlang ich die Arme um die Beine - plötzlich war es seltsam, so viel Bewegungsfreiheit zu besitzen -
    und tauchte die weniger verletzte Seite ins Wasser, um Stille und Wärme zu genießen, ohne das Pflaster und die geklebte und getackerte Wunde an der anderen Schulter nass zu machen. Der Plan war, das Chaos der letzten Tage einfach auszusperren.
    Vermutlich war es logisch, dass meine Mulitbox genau in diesem Augenblick piepend den Eingang einer Nachricht vermeldete. Ich wollte mir nicht anschauen, woher sie kam, und beim ersten Mal tat ich das auch nicht. Beim zweiten Piepen aber begann die Mühle in meinem Gehirn zu mahlen. Was, wenn die Nachricht wichtig war? Was, wenn Grange oder Swift etwas herausgefun den hatten, oder etwas geschehen war… Also beugte ich mich vor, griff mir die Multibox vom Stuhl, die ich per Kabel an das örtliche Telefonnetz angeschlossen hatte, und rief die Textnachricht auf.
    »Elyzea. Du kannst dich nicht ewig verstecken. Stewart.«
    Ich fühlte mich, als hätte man mir einen eiskalten Eimer Wasser über den Kopf gegossen. Verdammt. Da hatte ich das Thema Bombe im Kopf endlich für zwanzig Minuten ernsthaft beiseitelegen können, um mich zu entspannen, und jetzt holte mein Chef - oder sollte ich besser sagen: Ex-Chef? - es mit einem Paukenschlag zurück. Die Nachricht war sicher schon älter und erst jetzt wegen der Anbindung an die Kabelleitung zugestellt worden.
    Wie stellte er sich das jetzt vor? Dass ich einfach wieder angekrochen käme? Ich wischte meine Finger an einem Tuch trocken und tippte eine Antwort. »Leck mich, Stewart. E.«
    Ob sich die Apathos Vierhundert wieder im Orbit von Pherostine befand? Würde Stewart die Nachricht gleich erhalten?
    Das Gerät piepte beinahe umgehend - er musste also wieder in der unmittelbaren Nähe des Planeten sein. Als ich die Mitteilung öffnete, hatte ich einen trockenen Gaumen.
    »Negativ. Liefer mir Cross und seine Datenchips.«
    Ich tippte schon, bevor ich noch richtig über diese Frechheit nachdenken konnte. »Warum beim Hades sollte ich das tun?«
    Seine Antwort leuchtete schnell auf meinem Display auf. »Weil du dann den Deaktivierungscode für den Sprengsatz in deinem Kopf bekommst.«
    Es gab einen Deaktivierungscode? Natürlich gab es einen Deaktivierungscode. Die Operation zum Einbau des Sprengsatzes war kompliziert genug gewesen, vermutlich wollte man das nicht unbedingt ein zweites Mal wiederholen müssen. Ich starrte auf diesen Satz, als könne ich ihn

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