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Undercover

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Titel: Undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Falkenhagen
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denen groß »Starcraft Im- und Export« prangte. »Den Gaunern fällt heutzutage auch nichts Neues ein, oder?«
    »Ist ein Klassiker.«
    »Ich habe mir das Büro eines Schurken irgendwie anders vorgestellt«, sagte er. »Nicht so sauber und aufgeräumt.«
    »Moderne Schurken - moderne Büros«, erwiderte ich. Ich straffte die Schultern. »Also los.«
    Ich ging auf die Männer und Frauen zu, die den Glaskasten bewachten, in dem eine kühle Braunhaarige im Kostümchen am Empfang saß. Cagliostros Büroräume befanden sich in diversen Stockwerken darüber.
    Die Gardeure in Schwarz mit umgehängten Sturmgewehren kannten mich und nickten mir bloß zu, als Cross und ich - noch immer händchenhaltend - durch die Tür traten. Sie wunderten sich nicht einmal über den ramponierten Zustand unserer Kleider.
    »Ja, bitte?«, fragte die Brünette hinter dem Tresen und nahm ihren Blick nur widerwillig von dem Cube, an dem sie arbeitete.
    »Zu Cagliostro, bitte. Mein Name ist Liza, das ist Winter.«
    Die Frau musterte mich mit dem überheblichen Blick, den so adrette und aufgerüschte Damen für Mädchen wie mich bereithielten. »Einen Cagliostro gibt es hier nicht«, sagte sie kurz und wandte sich wieder ihrer Arbeit zu.
    Natürlich - ich hatte uns nicht telefonisch ankündigen können. Ich seufzte und beugte mich vor. »Natürlich gibt es hier einen Cagliostro - ich habe ja vor ein paar Tagen erst mit ihm gesprochen. Also bitte, würdest du ihm sagen, dass Eliza hier ist?«
    Sie musterte mich abermals, dann blieb ihr Blick auf Cross hängen. Sie runzelte die Stirn. »Wie ich sagte - einen Cagliostro gibt es hier nicht. Ich muss Sie bitten zu gehen.« Sie drückte auf einen Knopf, und die beiden Bewaffneten traten heran.
    »Lassen Sie die Finger…«, begann Cross, doch ich hob die Hände. »Ruhe bewahren, Herrschaften. Cagliostro erwartet mich nicht, aber da ich weiß, dass in seinem Büro einer der Bildschirme auf die Lobby im Büro gerichtet ist und er uns in diesem Augenblick beobachtet«, ich hob die Hand und winkte in das winzige Gerät schräg hinter dem Schreibtisch der Brünetten, »wird es wohl nur noch ein paar Augenblicke dauern, bis er uns hereinbittet.«
    Die Frau und die beiden Bewaffneten wechselten Blicke, dann gab der Fahrstuhl im Gang hinter dem Tisch der Empfangsdame ein freundliches Geräusch von sich.
    »Ich denke, das ist ein Zeichen von ganz oben«, sagte ich lächelnd. Nur wenige Augenblicke später standen wir im Fahrstuhl.
    »Du kennst diesen Cagliostro wirklich gut, oder?«, fragte Cross, als sich die Türen geräuschlos hinter uns schlossen. Dabei drückte er mir kurz dankbar die Finger.
    »Ich habe ein paarmal mit ihm zusammengearbeitet. Er kann einem beinahe alles besorgen - und das überall im Universum. Der Mann kennt Menschen auf beinahe jedem Planeten, den ich bislang bereist habe. Oder er kennt Menschen, die Leute kennen.«
    Mit einem »Ping« wurden wir in die fünfte Büroebene entlassen. Auch hier erwarteten uns Leibwachen, deren Mienen eine höfliche Bedrohungskulisse aufbauten.
    C selbst empfing uns in seinem mit barockem Kitsch eingerichteten Büro. »Liza!« Er erhob sich hinter seinem Schreibtisch und verneigte sich, um mir wie üblich die Hand zu küssen - eine irritierende Angewohnheit, wenn man nicht darauf gefasst ist. Cross bekam einen männlichen Schlag auf die Schulter. »Und Herr Winter, nehme ich an?«
    »Korrekt«, erwiderte ich.
    »Na, du hast ja Nerven, hier aufzutauchen, Mädchen.« Er rückte sein Monokel zurecht. »Ich weiß nicht, mit wem du dich angelegt hast, aber jemand hat das halbe Universum diesseits von Canopus auf dich gehetzt. Zumindest den Teil, der nicht die Collies jagt.«
    »So schlimm?«, fragte ich. Ich hatte gehofft, dass Stewart die Sache so peinlich war, dass er sie erst einmal nur intern halten würde. Offenbar hing sein Kopf doch nicht so sicher auf den Schultern, wie ich dachte.
    »Ziemlich schlimm, meine Liebe. Aber ich nehme mal im. du willst nicht einfach nur Smalltalk betreiben?«

    »C, du verletzt meine Gefühle«, protestierte ich trocken. »Vielleicht wollte ich einfach nur mal reinschauen und fragen, wie es dir geht?«
    Er verzog einen Mundwinkel zu so etwas Ähnlichem wie einem Lächeln. »Nein, das sähe dir nicht ähnlich, Junge Dame.«
    »Da hast du Recht«, bekannte ich. »Ich brauche ein Shuttle.«
    »Du willst nicht dein altes nehmen?«
    »Nein, ich brauche ein neues. Kannst du eines besorgen?« Mein Shuttle war mit Sicherheit so mit

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