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Undercover

Undercover

Titel: Undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Falkenhagen
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nahm sein Monokel herunter und säuberte es mit einem blütenweißen Seidentuch. »Egal, in welcher Situation, egal, wie viele Leute, egal, vor wem.«
    »Damit mache ich meine Organisation zu Mittätern bei Ihren dreckigen Machenschaften«, protestierte Richard.
    C setzte das Monokel wieder auf und blickte Cross an. Das Augenglas verlieh ihm eine arrogante Aura. »Meine dreckigen Machenschaften scheinen Sie nicht so sehr zu stören, wenn Sie meiner Hilfe bedürfen, Herr Winter«, sagte er dann tadelnd. »Wie gesagt - dies ist mein letztes Angebot. Akzeptieren Sie es, oder versuchen Sie es auf eigene Faust. Ich bin sicher, Sie finden einen Weg.«

    Cross’ Kiefermuskulatur trat sichtbar hervor - er biss offenbar im wahrsten Wortsinn die Zähne zusammen. »Für wie lange gilt unser Handel?«
    »Solange Sie Vorsitzender sind, dachte ich.«
    Cross schüttelte den Kopf. »Ein halbes Jahr.«
    C schmunzelte. »So wertvoll ist Pherostine nun auch nicht. Ein ganzes Jahr, vom Zeitpunkt ihrer Rückkehr nach Carabine gemessen.«
    Cross sah kurz zu mir herüber, und ich zuckte kaum merklich mit den Schultern, um zu signalisieren, dass wir wohl kaum ein besseres Angebot bekommen würden. Da mir auch keine bessere Gegenleistung einfiel, nickte ich.
    »Sie lassen uns jegliche Hilfeleistung zukommen, die wir im Augenblick brauchen, und sorgen dafür, dass wir zurück nach Pherostine kommen?«
    »Ja.«
    »Das klingt… machbar.«
    »Also sind wir uns handelseinig?«, fragte Cagliostro.
    Richard nickte widerwillig. »Ja.« Die beiden reichten einander die Hände.
    Und ich atmete auf. C verriet einen Handel nicht. »Ein Handel ist ein Handel ist ein Handel«, sagte er immer.
    Keine Ahnung, woher er diesen schlauen Spruch hat, aber unterm Strich besagte er, dass er eine gewisse Ehre im Leibe hatte. Jetzt erst war ich mir vollständig sicher, dass er uns nicht verraten würde.
    »So, nun, da die Formalitäten abgehandelt wären, verraten Sie mir doch, was Sie brauchen.«
    Ich mischte mich wieder in die Verhandlungen ein. «Die Freigabe meines Schiffs, Waffen, Munition, Kleidung -
    am besten sofort Proviant, Sprit - und einen Techniker.«
    »Einen Techniker?«, fragte C. »Wofür?«
    »Für einen Peilsender in meinem Kopf. Es wäre gut, wenn der Mal durchgemessen würde, um festzustellen, nh man ihn ausschalten kann. Gibt es an Bord jemanden, der sich mit so etwas auskennt?« Ich wusste, dass das eher unwahrscheinlich war, aber hey - immerhin befanden wir uns auf einer Station voller Schurken mitten im All. So ein Ort zog merkwürdige Menschen an und musste im Zweifel auch einfach mal gewartet werden.
    »Peilsender, hm?«, fragte Cagliostro und musterte mich. »Vielleicht kann dir Geronimo helfen. Du findest ihn im II. Sektor.« Er sandte mir ein paar Daten auf die Multibox. »Dafür schuldest du mir einen Gefallen, ja?«
    »Geht in Ordnung«, sagte ich. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass diese Bitte den Preis noch höher treiben würde. Doch mein Herz schlug vor Erleichterung schneller. Wenn dieser Geronimo gut war, dann konnte er mir vielleicht sogar mit dem Sprengsatz helfen …
    »Apropos Techniker«, warf Cross ein und hob die Hand, um unsere Handschellen zu präsentieren. »Sie haben nicht zufällig einen Bolzenschneider parat?«
    »Vielleicht sollten wir das noch aufschieben, bis wir mehr darüber wissen, wie der Peilsender funktioniert?«, warf ich ein.
    »Ich habe nicht die Angewohnheit, in meinem Büro mit schwerem Werkzeug zu hantieren«, beruhigte mich Cagliostro. »Ich bin sicher, dass Geronimo Ihnen da weiterhelfen kann, wenn Sie wollen.«
    »In Ordnung«, sagte ich erleichtert - die Entscheidung war erst einmal aufgeschoben. »Kümmerst du dich um die Freigabe des Shuttles, C?«
    »Sicher, ich werde es veranlassen. Und ich sorge dafür, dass ihr die geforderte Auswahl an Ausrüstung dorthin gesandt bekommt.« Er wandte sich wieder seinem Cube zu.
    »Und C?«
    Kr sah nochmal auf. »Was denn, meine Liebe?«
    Ich lächelte ihn an. »Danke, Mann. Du bist der Beste.«
    »Kein Problem junge Dame. Man tut, was man kann«, sagte er schmunzelnd.
    Keine zehn Minuten später standen wir in neuer Kleidung wieder draußen vor dem Geschäftskomplex. Cross trug ein braunes Jackett sowie eine moderne Schieber-mütze aus dunkelbraunem Flanell, ich hatte einen Woll-mantel in titangrau und eine Wollmütze mit bunter Plastikkrempe aufgesetzt, die gerade in Mode gekommen waren. Alles, um nicht aufzufallen, was?
    Meine Multibox zeigte,

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